Rümlang ZHPolizei holt letzte Aktivisten vom Baum und räumt Waldgebiet
Seit Anfang April besetzen Klima-Aktivisten ein Waldstück in der Gemeinde Rümlang, das für die Erweiterung einer Deponie gerodet werden soll. Nun will die Polizei das Gebiet räumen.

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Wie die Kantonspolizei am Donnerstagnachmittag mitteilt, hat sie das besetzte Waldgebiet im Auftrag der Waldeigentümerin geräumt. Mehrere Personen werden wegen diverser Verstösse verzeigt. Zwei Frauen und ein Mann wurden festgenommen.
Laut Polizeiangaben hat die Waldeigentümerin und die Gemeinde Anzeige eingereicht, nachdem diverse Gespräche zwischen den Aktivistinnen und Aktivisten und Gemeindevertretern nicht zu einer Einigung geführt hatten und die Waldbesetzer eine von der Gemeinde Rümlang angesetzte Frist zur Räumung des Waldstücks hatten verstreichen lassen.
Bauten demontiert und abtransportiert
Aufgrund der Ausgangslage wurde die Räumung des illegalen Waldcamps geplant und mit diversen Einsatzkräften am Donnerstag durchgeführt. Die anwesenden Personen wurden kontrolliert und weggewiesen. Mehrere Personen, die sich weigerten, die provisorischen Baumhütten zu verlassen, wurden durch Spezialisten aus grosser Höhe geborgen.
Die errichteten Bauten wurden durch Einsatzkräfte und Gemeindearbeiter demontiert und im Auftrag der Gemeinde sowie der Waldeigentümerin durch ein privates Unternehmen abtransportiert.
Zwei Schweizerinnen und ein Schweizer verhaftet
Elf Schweizerinnen und Schweizer im Alter zwischen 16 und 30 Jahren wurden bei den zuständigen Untersuchungsbehörden angezeigt. Zwei Schweizerinnen im Alter von 16 und 23 Jahren sowie ein 26-jähriger Schweizer widersetzten sich den polizeilichen Anweisungen: Sie hielten sich in grosser Höhe auf und weigerten sich herunterzukommen, weshalb sie von Spezialisten geborgen werden mussten. Die drei Personen wurden anschliessend verhaftet und der Jugend- bzw. der Staatsanwaltschaft zugeführt.
Gemeinsam mit der Kantonspolizei Zürich standen Spezialisten der Stadtpolizei Zürich sowie Spezialisten der Berufsfeuerwehr von Schutz & Rettung Zürich, das Forensische Institut Zürich, Vertreter der Gemeinde Rümlang, die Kommunalpolizei RONN sowie vorsorglich ein Rettungswagen von Schutz & Rettung Zürich im Einsatz.

Die Aktivistinnen und Aktivisten üben auf Telegram heftige Kritik am Vorgehen der Polizei und sprechen von einer «problematischer Entwicklung»: «Wiedermal wurde die Pressefreiheit massiv eingeschränkt: Die Journalist*innen durften während der Räumung nicht vor Ort sein. Keine unabhängigen Menschen konnten das Geschehen überwachen und die Sicherheit der Aktivistis gewährleisten.»
Aktivisten auf Eiche von Polizei erreicht
Soeben hat die Kletterpolizei die Aktivisten, die sich auf der Eiche zurückgezogen haben, erreicht.

Eine Person in Gewahrsam
Laut den Demonstrierenden sei sicher noch eine Person in Gewahrsam und zwei werden vermutlich gerade jetzt geräumt. Auf Twitter rufen sie zur Unterstützung auf.
Karlsumpel geräumt
Laut der Aktivisten wurden die Demonstrierenden auf Karlsumpel soeben auf dem Boden gebracht und für weitere polizeiliche Abklärungen weggebracht.

Bald wir mit einer Räumung seitens der Aktivisten gerechnet
Wie die Demonstrierenden auf Twitter schreiben, rechnen sie bald mit einer Räumung der Aktivisten auf Karlsumpel, der Baumunterkunft.
Feuerwehr klettert auf Eiche
Laut den Aktivisten habe die Berufsfeuerwehr von Schutz & Rettung Zürich die 250 jährige Eiche, in denen sich die Aktivisten zurückzogen, zerstört, in dem diese mit Steigeisen den Baum hochgeklettert ist.

Mindestens eine Person in Gewahrsam
Mindestens eine der Aktivisten ist laut den Besetzern in Polizeigewahrsam. Ob diese Personen heute noch freigelassen wird, sei noch unklar.
Aktivisten geben Update auf Twitter
Auf Twitter schreiben die Aktivisten, dass es ihnen soweit gut geht.
Auch Feuerwehr vor Ort
Die Berufsfeuerwehr von Schutz & Rettung Zürich ist mit einer Drehleiter vor Ort.

«Wir waren hier, wir kommen wieder.»
Die Besetzenden wenden sich in einer Medienmitteilung an die Öffentlichkeit. Unter dem Titel «Wir waren hier, wir kommen wieder» kritisieren sie, dass die Polizei bewaffnet mit Hunden, Gummischrot und Tränengas den Wald am Morgen betrat. «Das Sanitätsteam von Rümi ist aus dem Camp verwiesen worden», so die Demonstrierenden.
Laut den Demonstrierenden stehe die Besetzung in Solidarität mit diversen Widerständen gegen Umweltzerstörung. «Bei 1,2 Grad Erderwärmung intakte Ökosysteme zu zerstören, ist ein Schlag ins Gesicht für alle Menschen, die schon heute unter Klima- und Umweltkrisen leiden», sagt eine der Besetzenden, Katrin Stickart.

Überreste der Aktion
Zelte, Zeltplanen und Transparente. Noch immer sind die Überreste der Besetzung sichtbar.

Polizeihunde noch immer vor Ort
In Begleitung mit den Polizeikräften sind Spürhunde vor Ort

Polizei greift durch
Laut den Aktivisten zerschneide die Polizei unbenutzte Seile und versuche Plattformen zu zerstören.
Aktivistin in 30 Meter Höhe auf Baum geklettert
Noch zwei Menschen halten sich derzeit im Wald auf Bäumen auf, wie es seitens der Aktivisten heisst. Eine Aktivistin sei auf knapp 30 Meter geklettert und sei dort ohne Verpflegung, Wasser und warmen Bekleidung. Die Polizei soll Sanitäts- und Kontaktpersonen den Zugang zur Aktivistin verweigern.
Sanitäre Hilfe vor Ort
Auch der Notarzt wurde beigezogen.

Aktivisten hätten schon letzten Samstag den Wald verlassen müssen
Bereits letzte Woche hat die Gemeinde Rümlang bekannt gegeben, dass die Aktivisten die Besetzung bis am vergangenen Samstag hätten verlassen müssen.

Aktivisten rufen zu Demonstration am Freitag auf
Auf ihrem Instagram-Profil haben die Aktivisten zu einer Demonstration aufgerufen, die am Freitag ab 18 Uhr am Bahnhof Zürich Seebach stattfinden soll. (bho)

Rümi soll bleiben
«In Rümlang wird wertvoller Mischwald gerodet, um Platz für die Überreste unserer bezahlbaren Wohnungen zu schaffen», schreiben die Aktivisten auf Twitter.
Aktivisten wehren sich gegen Rodung von 6000 Bäumen
«Der Rümlanger Wald darf nicht gerodet werden, weil kein Ökosystem für diesen Abrisswahn weichen soll». so Katrin Stickart, eine Aktivistin.

Polizeieinsatz noch im Gange
Carmen Surber von der Kapo ZH bestätigt, dass der Polizeieinsatz um 6.30 Uhr gestartet sei und die Polizei anwesende Personen kontrolliert und weggewiesen habe. Der Polizeieinsatz dauere noch an. «Es befinden sich noch immer Personen im Camp der Aktivisten.» Einige haben das Camp verlassen, andere seien weggewiesen worden.
«Personen die jetzt vor Ort sind, werden von den Einsatzkräften darum gebeten, von den Bäumen zu kommen», sagt Surber.

Grossaufgebot der Polizei
Die Polizei betrat die Waldbesetzung mit Polizeihunden und Einsatzmitteln wie Gummischrott und Tränengas.

Polizei vor Ort
Die Polizei ist mit einem Grossaufgebot vor Ort.

Erste Protestierende in Polizeigewahrsam
Wie die Aktivisten auf Instagram schreiben, seien erste Aktivistinnen und Aktivisten von der Kapo auf den Polizeiposten am Flughafen Zürich gebracht. Unter dem Text ist ein beschädigtes Patrouillenfahrzeug der Kapo St. Gallen zu sehen.
Die Klimaschützer haben nun darum gebeten, dass man den Aktivisten auf dem Polizeiposten Tee, Kaffee und Essen vorbeibringen soll. (bho)