Polizei schaltet Sexseiten ab

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Wegen CoronaPolizei schaltet Sexseiten ab

Diverse Erotik-Portale im Netz wurden von der Polizei vorläufig gesperrt. Dies, weil ihre Angebote gegen die Covid-19-Verordnung des Bundes verstossen.

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Eine Frau aus der Region Basel warb in Covid19-Zeiten mit virusfreien Sex-Dienstleistungen.
Mittlerweile ist das Inserat gesperrt, wie auch andere Sex-Inserate auf der Kleinanzeigenplattform Anibis.
Auch wurden diverse grössere Erotik-Portale vom Netz genommen. Wie das Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) erklärte, ist die Kantonspolizei Zürich für die Sperrung verantwortlich. (Symbolbild)
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Eine Frau aus der Region Basel warb in Covid19-Zeiten mit virusfreien Sex-Dienstleistungen.

Printscreen Anibis

«100% Virus Free», mit diesem Prädikat hat eine Sexarbeiterin für Haus- oder Hotel-Besuche in Zeiten von Covid-19 geworben. Die Frau aus dem Raum Basel schaltete vor einigen Tagen ein entsprechendes Inserat auf der Kleinanzeigenplattform Anibis. Mittlerweile führt der Klick ins Leere. «Infolge der vom Bund getroffenen Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus, ist diese Unterkategorie bis auf weiteres geschlossen», heisst es neu auf der Plattform. Verschiedene Erotik-Kategorien sind davon betroffen.

Der Lockdown hinterlässt auch auf expliziten Sex-Seiten seine Spuren – und zwar landesweit. Ein Leser-Reporter berichtet, dass diverse grössere Erotik-Portale vom Netz genommen wurden. Wie das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) erklärte, ist die Kantonspolizei Zürich für die Sperrung verantwortlich. «Die Betreiber haben auf den Plattformen gegen die Verordnung des Bundesrats zur Bekämpfung des Coronavirus verstossen», sagt Sprecher Werner Schaub. Welche Portale davon genau betroffen sind und auf welche Kantone sich die Sperrung ausweitet, verrät die Kapo unter Berufung des «Persönlichkeitsschutzes und Amtsgeheimnis» nicht.

Virtueller statt realer Sex

Wegen Covid-19 ist das Erbringen von physischer sexueller Dienstleistung bis zum 19. April verboten. Die Portale, die mit Inseraten «für aktuell zu beziehende physische sexuelle Dienstleistungen» warben, wurden gesperrt. Mit einer Einschränkung: «Gemäss geltendem Recht kann die Kantonspolizei Zürich nur Schweizer Domains direkt abschalten», so Schaub.

Laut dem Leser-Reporter sind nun aber einige der gesperrten Seiten bereits wieder online. Die Kapo Zürich bestätigt dies. Vereinzelt seien Onlineplattformen wieder aufgeschaltet worden, nachdem die Betreiber die derzeit verbotenen Angebote von ihrer Seite gelöscht hätten.

Damit das Gewerbe nicht vollends zum Erliegen kommt, weichen die Anbieter auf Alternativen aus, wie ein Blick auf die Seite Sexabc zeigt: «Während der Corona-Pause nutzt Ihr am besten virtuelle Sexangebote wie Webcam, Telefonsex oder Sexchats», schreiben die Betreiber. Denn von den Massnahmen der Behörden ausgenommen sind Angebote, die rein online stattfinden, beispielsweise per Webcam.

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