Flughafen Zürich – Polizei schmeisst Maskenverweigerin vor dem Start aus dem Flugzeug 

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Flughafen ZürichPolizei schmeisst Maskenverweigerin vor dem Start aus dem Flugzeug

Weil eine Passagierin das Tragen einer Maske verweigerte, wurde sie vor dem Abflug am Flughafen Zürich von der Polizei aus dem Flugzeug transportiert. Zwischenfälle mit renitenten Personen an Bord nehmen seit Corona zu. 

Hier wird eine Passagierin von der Polizei am Zürich Flughafen von Bord eines Iberia-Flugzeuges transportiert.

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Darum gehts

Noch vor dem Start einer Iberia-Maschine am Zürich Flughafen kam es am Freitagmorgen im Flugzeug zu einem Polizeieinsatz: Weil eine Frau sich weigerte, im Flieger eine Maske anzuziehen, musste die Polizei sie aus der Maschine transportieren. Leserin A.I. (30) war ebenfalls im Flugzeug und hat den Zwischenfall beobachtet: «Die Frau war ohne Maske in den Flieger gestiegen und hat sich auf ihren Platz gesetzt. Als die Flugbegleiter sie auf die Maskenpflicht hinwiesen, artete es in eine grosse Diskussion aus. Selbst nach einer Durchsage des Piloten wollte sie die Maske nicht anziehen – dann wurde die Polizei in den Flieger gerufen.»

Die Polizisten hätten mit der Passagierin das Gespräch gesucht. «Doch die junge Frau weigerte sich weiterhin, einen Mundschutz anzuziehen. Nach wenigen Minuten wurde sie gebeten, das Flugzeug zu verlassen. Dagegen sträubte sie sich und versuchte, so lange wie möglich sitzen zu bleiben. Schlussendlich musste sie von zwei Polizisten halb aus dem Flieger getragen werden», sagt I. Sie ist genervt: «Unser Flieger ist schlussendlich mit etwa 20 Minuten Verspätung gestartet.»

Swiss verzeichnet Anstieg von Zwischenfällen an Board

Auch die Swiss hat immer wieder mit renitenten Passagieren zu tun – seit der Coronapandemie komme es zu mehr Zwischenfällen, sagt Sprecherin Karin Müller zu 20 Minuten: «Die Anzahl renitenter Personen ist im Verhältnis zu den transportierten Passagieren in den letzten zwölf Monaten angestiegen.»

Grund sind laut Müller neben Alkohol- und Drogenkonsum und verbalen Beschimpfungen neu auch das Nichteinhalten der Covid-19-Schutzmassnahmen: «Es kommt häufiger zu Diskussionen mit Fluggästen, die zu einer Meldung an die Behörde oder zu einem Aufgebot der Polizei am Flugzeug führen.» Grundsätzlich werde die Maskenpflicht an Bord aber gut eingehalten.

Prozesse an Bord wurden angepasst

Prävention und Deeskalation seien auch aktuell noch die obersten Ziele der Swiss, sagt Müller: «Wir haben jedoch unsere Besatzungen verstärkt sensibilisiert und Anpassungen der Prozesse an Bord vorgenommen, um dem Thema stärker Rechnung zu tragen.»

So habe man zum Beispiel neben der mündlichen Verwarnung auch die Abgabe eines schriftlichen Dokuments mit entsprechenden Informationen zu den Bestimmungen eingeführt, das der Crew dabei helfen soll, ihren Ansagen bereits in einem frühen Stadium Nachdruck zu verleihen.

Bei bei der Edelweiss kommt es ebenfalls zu mehr Vorfällen

Auch bei der Edelweiss haben Zwischenfälle, bei welchen Passagiere an Bord gegen die Vorschriften verstossen haben, seit der geltenden Maskentragpflicht zugenommen, sagt Sprecher Andreas Meier: «In vereinzelten Fällen mussten wir auch die Polizei einschalten.»

Es seien auch schon Passagiere gegenüber den Crew-Mitgliedern ausfällig geworden, sagt Meier: «Unsere Besatzungsmitglieder versuchen, solche Situationen zu deeskalieren. In den meisten Fällen können Probleme in einem Gespräch mit dem betreffenden Passagier geklärt werden.» In Basiskursen für Cockpit- und Kabinenpersonal werde das Thema ausführlich behandelt, geschult und in jährlichen Wiederholungskursen aufgefrischt.

Die Kantonspolizei Zürich bestätigt auf Anfrage den entsprechenden Einsatz. Iberia war bis Redaktionsschluss nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

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