Jovenel MoïsePräsident von Haiti in Privatresidenz getötet
In der Nacht auf Mittwoch drangen Unbekannte in das Haus des haitianischen Präsidenten Jovenel Moïse ein. Dort verletzten sie ihn tödlich.
Darum gehts
Eine Gruppe Unbekannter überfiel in der Nacht auf Mittwoch den haitianischen Präsidenten Jovenel Moïse in dessen Privatresidenz.
Dabei verletzten sie Moïse tödlich. Seine Frau wurde verletzt ins Spital gebracht.
Der haitianische Premier spricht von einem «hasserfüllten, unmenschlichen und barbarischen Akt».
Der haitianische Präsident Jovenel Moïse ist tot. Er wurde gemäss Regierungsinformationen in der Nacht auf Mittwoch in seiner Privatresidenz überfallen und tödlich verletzt. Die Residenz befindet sich gemäss Informationen der «New York Times» in einem Vorort der Hauptstadt Port-au-Prince. Er soll erschossen worden sein. Das berichtet «France24», das sich auf ein Communiqué des scheidenden Premierministers Claude Joseph bezieht.
Darin heisst es: «Gegen ein Uhr nachts drang eine Gruppe Unbekannter, von denen einige Spanisch sprachen, in die Privatresidenz des Präsidenten ein und verletzten ihn dort tödlich.» Joseph verurteilt diesen «hasserfüllten, unmenschlichen und barbarischen Akt» und ruft die Bevölkerung dazu auf, ruhig zu bleiben. Gleichzeitig versichert er, dass das Land sicher und die Lage unter Kontrolle sei. Joseph erklärte, er habe nun die Verantwortung für die Führung des Landes
Frau bei Attacke verletzt
Beim Angriff auf Moïse wurde auch seine Frau verletzt, wie die Nachrichtenagentur AFP schreibt. Sie befinde sich im Spital, heisst es aus Regierungskreisen. Über Art und Schwere ihrer Verletzungen waren zunächst keine Informationen bekannt.
Jovenel Moïse war seit Februar 2017 Präsident von Haiti. Vor seinem Tod hatte er Haiti per Dekret regiert, nachdem eine Parlamentswahl unter anderem wegen Protesten gegen ihn verschoben worden war. Moïse war zuvor in der Business-Welt tätig. Er spezialisierte sich dabei auf Agrar-Projekte.
An der Macht gehalten
In den vergangenen Wochen und Monaten war auf den Strassen Haitis immer wieder gegen die Politik von Moïse protestiert worden. Die Menschen warfen ihm unter anderem Korruption und Misswirtschaft vor. Er hatte sich seit über einem Jahr an der Macht gehalten und per Dekret regiert. Viele Rechtsgelehrte und Verfassungsexpertinnen und -experten waren der Ansicht, dass seine Amtszeit eigentlich vorüber gewesen wäre.
Moïse hatte den Regierungschef des Landes innerhalb von vier Jahren sieben Mal ausgewechselt. Am Montag gab er die Ernennung des neuen Regierungschefs Ariel Henry bekannt, der Claude Joseph nach nur drei Monaten im Amt ablösen sollte.Haiti, in der Karibik gelegen, gilt als eines der am wenigsten entwickelten Länder der Welt und das ärmste auf dem amerikanischen Kontinent. Insbesondere Entführungen und Lösegeldforderungen krimineller Banden sorgen in dem Karibikstaat für grosse Verunsicherung in der Bevölkerung.
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Pro Senectute, Beratung älterer Menschen in schwierigen Lebenssituationen
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