PissoirHier können alle
Mit ihrem Urin*all wollen zwei Schweizer Industriedesignerinnen mehr Geschlechtergerechtigkeit im öffentlichen Raum erreichen. Damit haben sie bereits einen Preis gewonnen.
Zwei Designerinnen haben im Rahmen des Bachelor-Studiengangs Industriedesign an der Hochschule für Gestaltung und Kunst der FHNW in Basel das erste Pissoir für alle Geschlechter konzipiert – das Urin*all. Frauen und Menschen mit Vulva benutzen den vorderen Teil, Menschen mit Penis den hinteren Bereich. «Urin*all überzeugt durch das simple Design, welches schnelles und kontaktloses Urinieren ermöglicht», so die Designerinnen Leonie Roth und Luisa Tschumi in ihrem Projektbeschrieb. Bisher war dies Männern vorbehalten.
Mit ihrer Bachelor-Arbeit wollen die beiden das nun ändern. Tschumi und Roth verstehen das Urin*all auch als Beitrag für «mehr Geschlechtergerechtigkeit im öffentlichen Raum». Ihr All-Gender-Urinal wurde nun mit dem Publikumspreis von Valoo, dem Schweizer Netzwerk für nachhaltige Sanitärsysteme, ausgezeichnet, wie die HGK Basel auf Instagram bekannt machte. Das Urin*all überzeugte nicht nur mit seinem Design, es ist auch ressourcenschonend. Es benötigt kein Wasser und kann Phosphor sammeln, der als Düngemittel für Pflanzen diene, heisst es in der Würdigung.
Derzeit wird das Urin*all in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Sanitärtechnik-Unternehmen Urimat weiterentwickelt.
Braucht es ein Pissoir für alle Geschlechter?