Zürcher LotterwandPrestige-Lärmschutzwand droht zu kippen
Nur 3 1/2 Jahre nach dem Bau ist die 4,5 Millionen Franken teure Lärmschutzwand der SBB in Rüschlikon ZH schon instabil. Der Grund dafür ist unklar.

Aus Sicherheitsgründen muss die Lärmschutzwand gestützt werden.
Notstützen halten die 1,3 Kilometer lange Lärmschutzwand in Rüschlikon zurzeit – und das nur 3 1/2 Jahre nach dem Bau des Prestigeprojektes für 4,5 Millionen Franken. Während in den meisten anderen Gemeinden schlichte Betonwände die Anwohner vor Zuglärm schützen, sind es im noblen Rüschlikon Natursteine in mit Pflanzen bewachsenen Metallgittern. Mit ihren vier Metern Höhe überragt sie zudem alle SBB-Steinkorbwände der Schweiz und kostete 30% mehr als eine Betonwand.
Wand soll abgebaut werden
Nun aber ist die Wand nicht so stabil wie erwartet, wie SBB-Sprecher Reto Schärli sagt: «Wir haben eine Ausbuchtung entdeckt.» Deshalb habe man aus Sicherheitsgründen Stützen angebracht. In nächster Zeit will die SBB zwei Meter der Wand abtragen. Schärli: «Die Anwohner müssen mit mehr Lärm rechnen, bis die Wand wieder auf ihre ursprüngliche Höhe aufgestockt wird.»
Wie man das genau mache und wie viel dies koste, wisse man noch nicht. Unklar ist auch, warum die Wand einzustürzen droht: «Andere Steinkorbwände halten gut – aber die sind auch nicht ganz so hoch», so Schärli.
In Rüschlikon ärgert man sich über diese Pläne, wie Gemeindepräsident Bernhard Elsener (CVP) sagt: «Falls die Steinkorbwände für immer entfernt werden, möchten wir unser Geld zurück.» Schliesslich habe man gegen eine halbe Million an die Mehrkosten bezahlt.