Lausanne: Baugerüst eingestürzt – mehrere Verletzte

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Prilly-Malley VDGerüst von 19-stöckigem Gebäude eingestürzt: 3 Tote, 4 Schwerverletzte

Am Freitagmorgen ereignete sich ein schwerer Unfall auf einer Baustelle in Prilly-Malley. Bauarbeiter schicken sich Nachrichten, um herauszufinden, wer nicht antwortet.

Ein Grossaufgebot von Einsatzkräften ist vor Ort. Es wird noch nach möglichen verschütteten Arbeitern gesucht.

Darum gehts

  • In einem Vorort von Lausanne ist ein Baugerüst eingestürzt.

  • Drei Personen verstarben.

  • Die Einsatzkräfte suchen derzeit noch nach möglichen Verschütteten.

Am Freitagmorgen ist ein Baugerüst in einem Vorort von Lausanne eingestürtzt. Dabei wurden drei Personen getötet und zehn verletzt. Vier davon seien schwerverletzt und insgesamt sechs Personen wurden mit einem Helikopter ins Universitätsspital Genf geflogen. Bei den Verstorbenen handelt es sich um einen 43-jährigen Schweizer, einen 35-jährigen Cap Verdianer und einen 30-jährigen Franzosen. Sie waren als Arbeiter auf der Baustelle tätig.

Die Feuerwehr war am Nachmittag damit beschäftigt, die noch stehenden Gerüsten an den drei anderen Fassaden des 19-stöckigen Gebäudes zu stabilisieren, teilt die Polizei weiter mit. Am späten Nachmittag könnten die Arbeiten durch die angekündigten schlechten Wetterbedingungen erschwert werden. Die Arbeiten zur Stabilisierung des Gerüsts werden in der Nacht auf Samstag fortgesetzt und werden voraussichtlich bis am Samstagmorgen andauern, teilt die Kantonspolizei Waadt mit.

Viele Betroffene vor Ort

Sobald man aus dem Bahnhof tritt sieht man überall Absperrband, wie 20-Minuten-Reporterinnen vor Ort beobachten. Auf den Strassen rund um das Gebäude stehen Menschen die betroffen und teils den Tränen nahe auf den Schutthaufen blicken.

Miteinander sprechen sie über das Geschehene, können es nicht fassen und spekulieren über die Gründe des Zusammenbruchs. Andere stehen oder sitzen einfach nur in Gedanken versunken da. Schaulustige stehen an den Absperrungen und machen Fotos von den Hilfskräften, die Stück für Stück die Trümmer wegräumen. Überall stehen Blaulichtgefährte, Beamte stellen sicher, dass sich niemand dem Unfallort zu sehr nähert.

Zeugin berichtet von ohrenbetäubendem Lärm

«Der Lärm war ohrenbetäubend und dauerte mindestens zehn Sekunden», erzählt ein Augenzeuge gegenüber 20 Minutes. In einem Vorort von Lausanne ereignete sich am Freitagmorgen ein Unfall auf einer Baustelle, als das Baugerüst bei einem Hochhaus einstürzte und offenbar Menschen unter sich begrub.

Das bange Warten auf die Bergung.
Das Baugerüst an einer ganzen Seite des Gebäudes stürzte ein.
Die Feuerwehr arbeitet daran die anderen drei Seiten zu stabilisieren.
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Das bange Warten auf die Bergung.

20 Minutes

Sara (40) arbeitet gegenüber der Baustelle in einem Bürogebäude. «Ich hörte einen ohrenbetäubenden Lärm. Zuerst dachte ich mir nichts dabei, weil die Baustelle auch sonst laut ist», so die Augenzeugin. Plötzlich hörte sie mehrere Sirenen und erkannte den Ernst der Lage. «Auch ein Helikopter der Rega ist mit Verletzten weggeflogen», erzählt sie weiter.

Angehörige bangen um ihre Liebsten

Sara erzählt weiter, dass mehrere Angehörige bei der Baustelle um ihre Liebsten bangen. «Es ist beängstigend, sich vorzustellen, dass jemand aus der Familie unter den Trümmern liegt.»

Ein Bauarbeiter erzählt gegenüber «24 Heures», dass sein Kollege verschüttet sein könnte. «Einer meiner Kollegen könnte dort unten sein. Ich glaube, 6 oder 7 Menschen wurden verschüttet.» Die Bauarbeiter sollen sich untereinander Nachrichten schicken, um herauszufinden, wer antwortet und wer nicht, heisst es weiter.

Feuerwehrleute durchsuchen die Trümmer, um Personen zu finden, die möglicherweise darunter eingeklemmt sind. Laut Zeugen vor Ort ist auch eine Drohne der Feuerwehr im Einsatz.

Bauprojekt bei Einkaufszentrum

Laut Berichten mehrerer Medien geschah der Arbeitsunfall auf der Baustelle von «Malley Phare». Mit diesem Bauprojekt wird der westliche Teil des Einkaufszentrums Malley Lumières um 14 Stockwerke erweitert. Das Gebäude liegt neben der Vaudoise Arena, dem Heimstadion des HC Lausanne.

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