Nach Fiasko in GenfPrince-Konzert: Organisator abgetaucht
Der Organisator des zweimal abgesagten Prince-Konzerts ist unauffindbar. Während seine Partner ihn fallen lassen, schalten verärgerte Ticketinhaber die Behörden ein.

Wird wohl heuer nicht mehr nach Genf kommen: US-Sänger Prince.
Von Daniel Quarcoopome fehlt jede Spur. Der Mann, der den US-Sänger Prince ins Stade de Genève bringen wollte, hat seine Handynummer gewechselt und kann nicht mehr erreicht werden. Die Genfer Partner seiner GmbH «Larger than Live» haben ihn verlassen. «Unsere Dienstleistungen für diese Firma sind ausgesetzt», sagt Ronald A. Beau, Direktor der Treuhandgesellschaft, die für «Larger than Live» Buch führte. Daneben will auch Anwalt Oliver Ciric nicht mehr die Interessen von «Larger than Live» repräsentieren.
Ungemach droht Quarcoopome derweil vom Inhaber des Billetthändlers Resaplus, Oliver Grandjean. Dieser weilt derzeit zwar im Urlaub. Sein Anwalt, Bertrand Reich, bereitet aber bereits die Papiere vor, um gegen Quarcoopomes Firma eine Strafanzeige einzureichen. Distanz zum Organisator sucht auch die Firma NEPSA, die für die technische Koordination und die Verwaltung des Werbebudgets verantwortlich war. «Weder ich noch meine Firmen sind in dieses Debakel verstrickt», sagte NEPSA-Direktor und FDP-Politiker Frédéric Hohl der Zeitung GHI.
Für die Tausenden von Ticketinhabern, die seit Wochen auf die Rückerstattung ihres Geldes warten, sind das keine guten Nachrichten. Viele versuchen sich jetzt auf Facebook zu organisieren, um doch noch an ihr Geld zu gelangen. Laut 20 Minutes Online haben bis heute rund zwei Dutzend Betroffene dem Genfer Generalstaatsanwalt Daniel Zappelli geschrieben, um sich zu beschweren. Sie sind der Ansicht, Opfer von Resaplus zu sein, «dieser Firma, die ihre Kunden als Geiseln nimmt». Die Anzeigen wurden mittlerweile der Polizei übermittelt. Diese muss jetzt entscheiden, ob eine Untersuchung wegen Betrugs eröffnet werden soll.