«Katastrophale Folgen für Menschheit» – Elon Musk verklagt OpenAI

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Profitmaximierung«Katastrophale Folgen für Menschheit» – Elon Musk verklagt OpenAI

Der Tech-Milliardär wirft OpenAI vor, mit der künstlichen Intelligenz Profitmaximierung zu betreiben, anstatt sie zum Wohle der Menschheit einzusetzen.

Elon Musk hat gegen die ChatGPT-Entwicklerfirma OpenAI geklagt.
Er wirft dem Unternehmen Profitmaximierung vor – anstatt die künstliche Intelligenz zum Wohle der Menschheit einzusetzen.
Seit 2019 investiert Tech-Riese Microsoft in die Entwicklerfirma von ChatGPT.
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Elon Musk hat gegen die ChatGPT-Entwicklerfirma OpenAI geklagt.

AFP

Klage gegen OpenAI: Darum gehts

  • Elon Musk hat die ChatGPT-Entwicklerfirma OpenAI verklagt.

  • Er wirft dem Unternehmen Profitmaximierung vor – anstatt die künstliche Intelligenz zum Wohle der Menschheit einzusetzen.

  • OpenAI stichelt nun gegen Musk. Er sei nur neidisch auf den Erfolg seines ehemaligen Start-ups.

Elon Musk war einst Mitgründer von OpenAI, doch der Graben zwischen dem Tech-Milliardär und seinem ehemaligen Start-up und dessen CEO Sam Altman wird immer grösser. Musk reichte am Donnerstag eine Klage gegen das KI-Unternehmen wegen dessen kommerzieller Ausrichtung ein.

Profitmaximierung

Der Vorwurf: Als Musk im Jahr 2015 OpenAI mitgegründet hatte, sei das Unternehmen als nicht-gewinnorientierte Organisation gedacht gewesen. Mittlerweile sei der Entwickler des Chatbots ChatGPT aber de facto ein profitorientiertes Tochterunternehmen des Software-Konzerns Microsoft.

In der Klageschrift heisst es, dass OpenAI «eine allgemeine künstliche Intelligenz nicht nur entwickelt, sondern verfeinert, um die Profite von Microsoft zu maximieren – anstelle zum Wohle der Menschheit».

Microsoft ist seit 2019 ein bedeutender Investor von OpenAI, steckte im vergangenen Jahr weitere Milliarden in das Unternehmen und integrierte KI-Technologien wie ChatGPT in mehrere seiner Software-Angebote. 

Streit in der Chefetage

Im letzten November eskalierte ein Streit über die Ausrichtung von OpenAI. Der OpenAI-Vorstand feuerte damals Unternehmenschef Sam Altman.

Microsoft kündigte daraufhin an, Altman anzustellen und weitere Mitarbeitenden von OpenAI abwerben zu wollen. Der Vorstand ruderte zurück, Altman bekam seinen Posten zurück und mehrere Vorstandsmitglieder wurden ausgetauscht.

In der Klage behauptet Musk, dass Microsoft als milliardenschwerer Geldgeber seinen Einfluss geltend gemacht habe, damit Altman an die Spitze zurückkehren konnte.

OpenAI stichelt gegen Musk

OpenAI verteidigte sich laut Medienberichten in einer E-Mail an die Mitarbeitenden gegen die Vorwürfe aus der Klage von Elon Musk.

Der für Strategiefragen zuständige Top-Manager Jason Kwon widersprach unter anderem Musks Behauptung, OpenAI werde faktisch vom Grossinvestor Microsoft kontrolliert, wie der Finanzdienst Bloomberg und die Website «Axios» berichteten.

Die Vorwürfe gingen vielleicht auf Musks Bedauern zurück, nicht mehr bei OpenAI involviert zu sein, stichelte Kwon demnach. Öffentlich äusserte sich OpenAI bisher nicht zu der Klage.

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Musk vs. Altman

Musk war zu Anfangszeiten Hauptförderer und Geldgeber bei OpenAI. 2018 trat Musk als Co-Vorsitzender zurück und investierte immer weniger in das Unternehmen. Vorausgegangen sei ein Konflikt mit dem Mitgründer und aktuellen CEO Sam Altman wegen der Kontrolle und den Plänen zur Gründung einer gewinnorientierten Einheit, heisst es in der Klage.

«Katastrophale Folgen für Menschheit»

OpenAI war mit der Mission gegründet worden, eine «allgemeine künstliche Intelligenz» zu entwickeln. Grundgedanke dahinter war sicherzustellen, dass eine derartige Technologie nicht irgendwann die Existenz der Menschheit bedroht.

Musk erklärte nun in seiner Klage, dass dieser Grundgedanke «auf den Kopf gestellt» worden sei. OpenAI operiere spätestens seit dem Umbau des Unternehmensvorstands «profitorientiert», «im Verborgenen» und «mit möglicherweise katastrophalen Folgen für die Menschheit».

Elon Musk hat letztes Jahr ein eigenes KI-Unternehmen namens xAI gegründet.

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