RorschacherbergPromi-Arzt Mang verkauft seine Villa am Bodensee
Schönheitschirurg Werner Mang stellt seine Villa am Bodensee zum Verkauf. Dass die Veräusserung der Top-Immobilie etwas mit dem geplanten Seeuferweg zu tun hat, stellt er in Abrede.
14 Zimmer, 720 Quadratmeter Wohnfläche, 6400 Quadratmeter grosses Seegrundstück mit 250 Meter langem Seeufer, Helikopterlandeplatz, Schiffanlegestelle, Fitnessraum, Sauna, Whirlpool – dies sind nur ein paar Highlights aus dem Immobilieninserat für die Villa mit Zweithaus in der Gemeinde Rorschacherberg direkt am Bodensee. Ein Preis wird nicht genannt.
Ein Einblick in die Villa. (Video: Engel & Völkers)
Das Grundstück gehört dem bekannten Schönheitschirurgen Werner Mang (68). Vor rund zehn Jahren eröffnete er die Mang Klinik Swiss auf der Schweizer Seite des Bodensees. Auf der deutschen Seeseite in Lindau betreibt Mang die Bodenseeklinik, laut eigenen Angaben die grösste Schönheitsklinik in Deutschland. Weitere Ableger befinden sich in Appenzell, München, Hamburg und Mallorca.
Ärger über Seeuferweg
Nun steht das Grundstück erneut zum Verkauf ausgeschrieben. Bereits 2015 sei das Anwesen diskret über einen Bregenzer Immobilienmakler angeboten worden, schreibt das «St. Galler Tagblatt». So sehr Mang und seine Gattin Sybille das Grundstück schätzen, so sehr würden sie sich über die Pläne für einen Seeuferweg ärgern, für den derzeit neue Varianten erarbeitet werden, so die Zeitung weiter.
Seit Jahren wird um einen Seeuferweg gestritten, der die Gemeinde Staad über Rorschacherberg nach Rorschach am Bodensee entlang verbinden soll. Das letzte Projekt scheiterte im Juni 2015 an der Urne. Als Alternative zum Uferweg wurde damals ein 670 Meter langer Steg weit aussen im See vorgeschlagen. Unter den Grundstücken, an denen der Seeuferweg vorbeiführen würde, befindet sich auch die Mang-Villa.
Mang glaubt nicht an Seeuferweg
Die Befürworter deuteten damals den Volksentscheid so, dass der Steg zu weit weg vom Ufer entstanden wäre und somit zum Umweg geworden wäre. Nach der Abstimmung führte die Gemeinde eine Umfrage unter den Rorschacherbergern durch. Diese ergab, dass eine Mehrheit einen Seeuferweg nahe am Wasser wünscht. Darauf wurde eine neue Variante zur Prüfung ausgearbeitet, die bald in die Vernehmlassung geht. Möglicherweise wird 2019 über einen Seeuferweg aus Anschüttungen und Stegelementen abgestimmt.
Mang lässt gegenüber 20 Minuten über seine Klinik in Lindau verlauten, dass der Verkauf der Liegenschaft nichts mit einem möglichen Seeuferweg zu tun habe. Dieser werde seiner Ansicht nach in den nächsten Jahren nicht kommen. Zudem sei er seit längere Zeit nicht mehr an der Klinik am Rorschacherberg tätig, sondern betreue seine Schweizer Patienten in der Praxis in Appenzell.
Verkaufsargument Privatsphäre
Lässt sich eine so spezielle Immobilie überhaupt verkaufen?
«Die Lage direkt am See und die Privatsphäre sind gute Argumente», sagt Immobilienexperte Werner Fleischmann (63) aus Weinfelden. Massenweise Käufer für Objekte in dieser Preisklasse gebe es nicht, doch es seien welche zu finden. Klar sei, dass sich solche Immobilien nicht von heute auf morgen losschlagen lassen. Zudem müsse allenfalls die Wohnsitzfrage geklärt werden, falls der Käufer aus dem Ausland stammt.
Da jedoch die Lage bezüglich Privatsphäre in Sachen Seeuferweg erst nächstes Jahr geklärt wird, sei der Verkaufszeitpunkt ungünstig. Denn das Argument Privatsphäre könne sich entscheidend auf den Preis auswirken. «Wenn das Verkaufsargument Privatsphäre wegfällt, handelt es sich um eine ‹normale› gehobene Immobilie mit Seeanstoss.» Der Wert würde bei einem Entscheid für den Seeuferweg vermindert, ist Fleischmann überzeugt.