Genf-CointrinKlimaaktivisten blockierten Rollfeld – mehrere Festnahmen
Etwa 20 Demonstranten betraten das Rollfeld des Flughafens. Die Polizei verfolgte sie. Der Flugverkehr wurde während einer Stunde eingestellt.
Rund Hundert Klimaaktivisten aus 17 Ländern, darunter Greenpeace, Stay Grounded, Extinction Rebellion, Scientist Rebellion und andere Klimagerechtigkeits-Gruppen wurden nach einem Protest gegen Europas grösste Verkaufsmesse für Privatjets, die jährliche European Business Aviation Convention & Exhibition (EBACE) in Genf, vorläufig festgenommen. Sie befinden sich nach wie vor in Polizeigewahrsam, wie Greenpeace in einer Medienmitteilung schreibt. Aktivisten berichten vom Einsatz von Pfefferspray und von Verletzungen nach dem Polizeieinsatz.
Der Flugverkehr am Flughafen Cointrin wurde ab etwa 11.45 Uhr für eine Stunde vollständig unterbrochen. Die Information wurde von Taline Abdel Nour, einer Sprecherin des Flughafens, gegenüber 20 Minutes bestätigt. Aktivistinnen und Aktivisten, die die Durchführung der Messe für private Luftfahrt kritisieren, waren auf das Rollfeld vorgedrungen.
Flughafen Genf: Proteste gegen Privatjets bringen Flugverkehr zum Erliegen.
20min
Die Flugzeuge am Boden hoben nicht ab. Diejenigen, die landen sollten, kreisten über dem Genfer Flughafen. Einem News-Scout zufolge soll es sich bei den Protestierenden um etwa 20 Personen gehandelt haben. Greenpeace spricht von 100 Personen. Die Polizei soll mit einem Helikopter Ausschau nach auf dem Rollfeld verstreuten Demonstrierenden gehalten haben.
Greenpeace versprach «keine Störung des Flugbetriebs» am Flughafen Genf
Greenpeace teilte im Vorfeld mit, dass es nicht beabsichtigt sei, den kommerziellen Flugverkehr am Flughafen Genf zu stören. «Die Aktivisten haben sich entschieden, zu keiner Zeit die Rollbahnen oder Start- und Landebahnen zu betreten oder zu überqueren», schrieb die Umweltschutzorganisation.
Die Klimaaktivisten forderten ein Verbot von Privatjets. Der Protest folgte auf eine Reihe von Aktionen gegen Privatjets in den vergangenen Monaten, etwa am Amsterdamer Flughafen Schiphol, dem zweitgrössten Flughafen in der EU, und den Protesten der Make-Them-Pay-Kampagne.
Proteste richten sich gegen Verkaufsmesse für Privatflugzeuge (EBACE)
Die Proteste richteten sich gegen die grösste europäische Verkaufsmesse für Privatflugzeuge, die European Business Aviation Convention & Exhibition (EBACE). Sie findet vom 23. bis zum 25. Mai in der Palexpo Genf statt.
Laut einer Medienmitteilung von Greenpeace wollten die Demonstrierenden Privatjets besetzen, die beim Business-Event neben dem Genfer Flughafen ausgestellt sind. Zudem blockierten sie den Haupteingang der Jet-Show, um potenzielle Käuferinnen und Käufer am Betreten zu hindern. Die Jets seien mit Warnhinweisen im Stil von Zigarettenschachteln beklebt worden, um sie als «schädliche Produkte» zu kennzeichnen.
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