Proud Boys gelten als extremistische Gruppe

Publiziert

Rechtsradikale USAProud Boys gelten als extremistische Gruppe

Die Proud Boys treten nahezu bei jedem Auftritt von US-Präsident Donald Trump auf. Das FBI hat die rechte Gruppierung nun als «extremistische Organisation» eingestuft.

von
kle
Das FBI hat die rechte Organisation Proud Boys als «extremistische Gruppierung mit Verbindung zu weissen Nationalisten» eingestuft. Das geht aus einem Polizeibericht aus August 2018 hervor.
Auch die Die Non-Profit-Organisation Southern Poverty Law Center (SPLC) warnt schon lange über die Aktivitäten der «Proud Boys». In einem Beitrag bezeichnete sie den Männerclub als «Facebooks Fight Club». Die SPLC zeigt auf einer US-Karte, wie sich die Hassgruppen im Land verteilen.
Die weissen Kapuzen symbolisieren den Geheimbund Ku Klux Klan (KKK), der vor allem in den östlichen Südstaaten der USA aktiv ist.
1 / 6

Das FBI hat die rechte Organisation Proud Boys als «extremistische Gruppierung mit Verbindung zu weissen Nationalisten» eingestuft. Das geht aus einem Polizeibericht aus August 2018 hervor.

AP/Marcio Jose Sanchez

Die US-Bundespolizei FBI hat den rechten Männerclub namens Proud Boys erstmals als «extremistische Gruppierung mit Verbindung zu weissen Nationalisten» eingestuft. Das geht aus einem Untersuchungsbericht der Polizei von Clark County im US-Staat Washington hervor, den die US-Organisation zur Förderung politischer Transparenz, Property of the People, am Montag publik machte.

Wie die britische Zeitung «The Guardian» berichtet, fand in Clark County vergangenen Sommer eine Untersuchung statt, nachdem ein Foto von Hilfssheriff Erin Willey aufgetaucht war, auf dem die Polizistin einen Pulli mit der Aufschrift «Proud Boys Girls» trug. Bei Ermittlungen fand das FBI heraus, dass Willey ein aktives Mitglied der Frauengruppe ist, die dem rechtsradikalen Männernetzwerk ideologisch sehr nahe steht.

Auf Twitter, Facebook und Instagram gesperrt

Die Organisation Proud Boys, deren Mitglieder sich stolz als «westliche Chauvinisten» bezeichnen, wurde 2016 von Gavin McInnes (48) gegründet. Sie gilt als Teil der Alt-Right-Bewegung in den Vereinigten Staaten. Ihr erklärtes Ziel ist es, ihre Interessen mit Gewalt durchzusetzen. Auf sozialen Plattformen verbreiten sie Hassbotschaften gegen politisch anders Denkende, sie treten zudem immer wieder auf Veranstaltungen von US-Präsident Donald Trump auf.

Die Gruppe geriet Mitte Oktober in die Schlagzeilen, als mehrere Mitglieder im Zusammenhang mit einer Strassenschlägerei festgenommen worden waren. Wenig später sperrten Facebook und Instagram mehrere Profile von Proud-Boys-Mitgliedern – darunter auch jenes von Gavin McInnes. Twitter hatte kurz zuvor McInnes' Account sowie mehrere regionale Accounts blockiert. Die Non-Profit-Organisation Southern Poverty Law Center (SPLC) warnt schon lange vor den Aktivitäten der Proud Boys. In einem Beitrag bezeichnete sie den Männerclub als «Facebooks Fight Club».

Deine Meinung zählt