CIA-Chef warnt: «Putin kann es sich nicht leisten, zu verlieren»

Publiziert

CIA-Chef warnt«Putin kann es sich nicht leisten, zu verlieren»

William Burns rechnet mit einer Intensivierung der russischen Angriffe in der Ukraine. Der CIA-Direktor sagt auch, dass der Ukraine-Krieg bei Chinas Präsident Xi Jinping für Verunsicherung sorgt. 

Kreml-Chef Wladimir Putin will nach Ansicht der CIA nicht von seinen Kriegszielen in der Ukraine abrücken.
Der russische Präsident könne sich eine Niederlage nicht leisten.
Nach Einschätzung von CIA-Direktor William Burns ist Putin überzeugt, mit noch mehr Einsatz Fortschritte erzielen zu können. 
1 / 6

Kreml-Chef Wladimir Putin will nach Ansicht der CIA nicht von seinen Kriegszielen in der Ukraine abrücken.

Getty Images

Darum gehts

Russlands Präsident Wladimir Putin wird den Krieg in der Ukraine nach Ansicht von CIA-Chef William Burns weiter vorantreiben. Putin sei in einer Verfassung, in der er nicht glaube, es sich leisten zu können, zu verlieren, zitierte die «Financial Times» Burns am Samstag. Der CIA-Chef sprach in Washington auf einer Veranstaltung der Zeitung.

Nach Einschätzung von Burns ist Putin überzeugt, mit noch mehr Einsatz Fortschritte erzielen zu können. Besonders umkämpft sind der Osten und Südosten der Ukraine. Viele Menschen blicken mit Spannung auf Putins Rede zur jährlichen Militärparade am 9. Mai in Moskau.

US-Aussenminister Antony Blinken hat in einer Erklärung zum Ende des Zweiten Weltkriegs dem russischen Präsidenten Wladimir Putin eine Verdrehung der Geschichte vorgeworfen. Damit wolle der Kreml-Chef «seinen grundlosen und brutalen Krieg gegen die Ukraine rechtfertigen», sagte Blinken am Samstag. Die deutsche Wehrmacht kapitulierte bedingungslos am 8. Mai 1945; in Russland wird der Sieg über Hitler-Deutschland traditionell am 9. Mai gefeiert. Blinken sagte, der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski und sein Volk verkörperten heute den Geist jener, die im Zweiten Weltkrieg obsiegten.

Keine Beweise für geplanten Einsatz von Atomwaffen

Der CIA-Direktor sagte ausserdem, dass die US-Geheimdienste keine praktischen Beweise dafür sähen, dass Russland einen Einsatz taktischer Atomwaffen plane. Dennoch dürfe man diese Möglichkeit nicht auf die leichte Schulter nehmen. Unter taktischen Atomwaffen oder nuklearen Gefechtsfeldwaffen versteht man Kernwaffen, deren Wirkungskreis und Sprengkraft deutlich geringer ist als bei strategischen Atomwaffen, die über einen Kontinent hinaus eingesetzt werden können.

Burns zufolge hat der Krieg in der Ukraine auch Chinas Präsident Xi Jinping verunsichert. Das liege zum einen an dem Reputationsschaden, der China durch die Brutalität der russischen Aggression gegen die Ukrainer entstehen könne, zitierte die Zeitung den CIA-Chef. Andere Punkte seien die wirtschaftliche Unsicherheit, die der Krieg verursacht habe, und das enge Zusammenrücken des Westens. Die chinesische Führung prüfe, welche Lehren sie für Taiwan ziehen sollte, so Burns. Er gehe aber nicht davon aus, dass ihre Entschlossenheit, die Kontrolle über Taiwan zu erlangen, nachgelassen habe. China betrachtet das demokratische Taiwan als eigenes Territorium.

Beschäftigt dich oder jemanden, den du kennst, der Krieg in der Ukraine?

Hier findest du Hilfe für dich und andere:

Fragen und Antworten zum Krieg in der Ukraine (Staatssekretariat für Migration)

Kriegsangst?, Tipps von Pro Juventute

Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

Anmeldung und Infos für Gastfamilien:

My 20 Minuten

(DPA/job)

Deine Meinung zählt

38 Kommentare
Kommentarfunktion geschlossen