Mit Isolation gegen die Pandemie – Putin schickt Bevölkerung wegen Corona eine Woche in die Ferien

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Mit Isolation gegen die PandemiePutin schickt Bevölkerung wegen Corona eine Woche in die Ferien

In Russland klettern die Infektions- und Todeszahlen wegen Corona in die Höhe. Nun will Putin diese Entwicklung bremsen, indem er den Russinnen und Russen Ferien verordnet.

Wladimir Putin bei der gestrigen Sitzung mit Behördenvertretern und -vertreterinnen: Er will die Pandemie mit Ferien für alle einbremsen.
In den letzten Wochen sind die Infektionszahlen wieder in die Höhe geschnellt.
Russland verzeichnet derzeit auch viele Hospitalisationen – und Tote.
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Wladimir Putin bei der gestrigen Sitzung mit Behördenvertretern und -vertreterinnen: Er will die Pandemie mit Ferien für alle einbremsen.

AFP

Darum gehts

  • Um gegen neue Höchststände bei den Ansteckungen vorzugehen, will Russlands Präsident Wladimir Putin allen Russinnen und Russen eine Woche Ferien verordnen.

  • Gleichzeitig rief Putin die Bevölkerung dazu auf, sich impfen zu lassen.

  • Allein am Mittwoch wurden über 34’000 neue Ansteckungen registriert.

Angesichts dramatisch hoher Corona-Infektionszahlen hat Russlands Präsident Wladimir Putin ab Ende Oktober eine arbeitsfreie Woche in seinem Land angeordnet. Bei einer live im Staatsfernsehen übertragenen Videoschalte stimmte Putin am Mittwoch einem entsprechenden Vorschlag von Vize-Regierungschefin Tatjana Golikowa zu. Vom 30. Oktober bis zum 7. November sollen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in ganz Russland demnach zuhause bleiben, ihren Lohn aber weitergezahlt bekommen. In dieser Zeit haben die Schülerinnen und Schüler in Russland ohnehin Ferien. Regionen, in denen die Lage besonders schlimm ist, können den Zeitraum demnach auch erweitern.

Mit arbeitsfreien Tagen hatte Putin bereits zu Beginn der Pandemie versucht, die Corona-Situation in den Griff zu bekommen. Besonders aus der Wirtschaft kam Kritik, dass die Krise auf ihrem Rücken ausgetragen werde.

Über 400’000 Tote

Die russischen Behörden hatten zuvor einen neuen Höchstwert der täglichen Covid-19-Opfer gemeldet. Binnen 24 Stunden seien 1028 Menschen durch eine Corona-Infektion ums Leben gekommen, teilten sie am Mittwoch mit. Damit zählte das Land seit Beginn der Pandemie nach Behördenangaben 226’353 Corona-Tote. Die russische Statistikbehörde Rosstat, die eine weitere Definition von Corona-Todesfällen anwendet, sprach hingegen bereits Anfang Oktober von mehr als 400’000 Toten.

Am Mittwoch wurden ausserdem 34’074 neue Corona-Ansteckungen gemeldet. Die Zahl der Neuinfektionen steigt bereits seit Wochen, während die Corona-Impfkampagne im Land kaum vorankommt. Nur 35 Prozent der Menschen in Russland sind vollständig gegen das Virus geimpft.

Putin rief die Bürger und Bürgerinnen auf, «Verantwortung» zu zeigen und sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Der Staatschef hatte seine Landsleute in der Vergangenheit schon mehrfach aufgefordert, sich immunisieren zu lassen. Heimische Impfstoffe wie Sputnik V sind im ganzen Land verfügbar, westliche Vakzine wie die von Biontech/Pfizer hingegen nicht.

Homeoffice-Pflicht für über 60-jährige Ungeimpfte

Am Dienstag hatte bereits Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin erstmals seit dem Sommer wieder Corona-Restriktionen verhängt. Ungeimpfte Menschen ab 60 Jahren sind demnach künftig verpflichtet, von zuhause aus zu arbeiten. Ausserdem wird die Impfpflicht für Behördenmitarbeiterinnen und -mitarbeitern in der russischen Hauptstadt ausgeweitet. Die Regelungen sollen am Montag in Kraft treten und bis mindestens Ende Februar gelten.

Die zweitgrösste Stadt des Landes plant ebenfalls Restriktionen. Ab dem 1. November soll in St. Petersburg ein Gesundheitspass eingeführt werden, um den Zugang zu grösseren Veranstaltungen zu regulieren.

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BAG-Infoline Covid-19-Impfung, Tel. 058 377 88 92

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Branchenhilfe.ch, Ratgeber für betroffene Wirtschaftszweige

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(AFP/DPA/trx)

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