Clayton LockettQualvoller Tod war Arztfehler
Der zum Tode verurteilte Clayton Lockett starb im Mai nach 43 Minuten unter Schmerzen an einem Herzinfarkt. Nun stellt sich heraus: Der verantwortliche Arzt hatte die Kanüle falsch gelegt.

Der verurteilte hat sich bei der Exekution laut Augenzeugen unter Schmerzen gewunden.
Ein Häftling im US-Staat Oklahoma starb bei seiner Hinrichtung im April qualvoll, weil eine Kanüle für die Giftinjektionen falsch gelegt wurde. Das hat eine staatliche Untersuchung ergeben, berichtete die «New York Times» am Donnerstag.
Der wegen Mordes an einer jungen Frau zum Tod verurteilte Clayton Lockett hatte sich nach Augenzeugenberichten während der Exekution vor Schmerzen gewunden. Er starb erst nach 43 Minuten.
Sanitäter und Arzt fanden kein Blutgefäss
Nach Angaben der Zeitung geht aus dem Untersuchungsbericht hervor, dass ein Sanitäter und später auch ein Arzt zunächst versucht hatten, eine Kanüle in die Arme, Beine und Füsse einzuführen.
Als das nicht gelungen sei, habe man eine Vene in der Lendengegend gewählt. Da diese beim Einspritzen des Giftcocktails mit einem Laken bedeckt gewesen sei, hätten Arzt und Sanitäter nicht bemerkt, dass sich an der Stelle eine golfballgrosse Erhebung bildete - ein Zeichen dafür, dass die Chemikalien nicht in die Blutbahn, sondern ins Gewebe flossen.
Nach dem Vorfall waren die Hinrichtungen in Oklahoma ausgesetzt worden. Der qualvolle Tod löste zudem eine Debatte darüber aus, ob Hinrichtungen mit der Giftspritze als «grausame Bestrafung» gegen die Verfassung verstossen. (sda)