ZürichQuietschende Züge nerven Pendler im Bahnhof Selnau
Im Bahnhof Zürich-Selnau quietschen die Züge so laut, dass sich Pendler die Ohren zuhalten müssen. Schmiermittel wäre ein Lösung – doch das wäre in diesem Fall heikel.
Ohrenbetäubend ist der Lärm, den die Züge teils verursachen, wenn sie im unterirdischen Bahnhof Zürich-Selnau ein- oder ausfahren. Es quietscht, kreischt und donnert regelrecht. «Falls ich je einen Ohrenschaden davon haben sollte, werde ich bei der SZU Schadenersatz beantragen», sagt Pendler Philip Schürer.
Er ist nicht der einzige, der sich nervt: Auf dem Perron halten sich die Wartenden scharenweise die Ohren zu. Und das seit Jahren. «In letzter Zeit ist es aus meiner Sicht noch schlimmer geworden», sagt ein anderer Pendler. «Vor allem liess die SZU den Bahnhof eben erst sanieren, da hätte man doch auch das Lärmproblem angehen und lösen können.»
Tunnel, Kurve, Abnutzung
Doch das ist laut Benedikt Wittwer, Bereichsleiter Technik bei der Sihltal Zürich Uetliberg Bahn (SZU) gar nicht so einfach: «Für den Lärm gibt es mehrere Gründe.» So befindet sich der Bahnhof nicht nur in einem Tunnel, sondern auch in einer leichten Kurve – weiteren Einfluss haben die Abnutzung der Schienen, das Wetter und das Rollmaterial. «Kommt alles zusammen, kann es tatsächlich manchmal laut werden», so Wittwer.
Die Schienen würden regelmässig ausgewechselt, dies sei erst im vergangenen November wieder der Fall gewesen. Kein Thema ist für die SZU hingegen Schmiermittel. Die SBB setzt dieses etwa im Bahnhof Stadelhofen ein, wo Kurven ebenfalls für Lärm sorgen. «Das wäre zu heikel, denn unsere Züge könnten nach dem Bahnhof Selnau die mit 50 Promille Steigung relativ steile Rampe in Richtung Giesshübel nicht mit jeder Garantie hochfahren», sagt Wittwer.
Wandverkleidungen im Gespräch
Dafür gibt es Ideen, den Lärm mit schallschluckenden Wandverkleidungen zu reduzieren. «Wir sind im Gespräch mit Fachleuten», sagt Wittwer. Konkret sei aber noch nichts. Somit bleibt den Pendlern vorerst nichts anders übrig, als den Krach auszuhalten – oder woanders auf den Zug zu gehen.
Bis zu 110 Dezibel Schalpegelmessungen von 20 Minuten bei mehreren ein- und ausfahrenden Zügen ergaben, dass der Lärm, den die Züge verursachen, bis zu 110 Dezibel laut ist. Zum Vergleich: Ein Popkonzert im Zuschauerbereich ist laut Lärmorama.ch rund 100 Dezibel laut, die Musik in Clubs rund 95 Dezibel. Alles liegt massiv über dem für die Ohren kritischen Grenzwert von 85 Dezibel. Es ist jedoch ein grosser Unterschied, ob die Ohren diesem Lärm über Stunden ausgesetzt sind - so wie an einer Party - oder nur ein paar Sekunden wie im Bahnhof Selnau.
Bis zu 110 Dezibel Schalpegelmessungen von 20 Minuten bei mehreren ein- und ausfahrenden Zügen ergaben, dass der Lärm, den die Züge verursachen, bis zu 110 Dezibel laut ist. Zum Vergleich: Ein Popkonzert im Zuschauerbereich ist laut Lärmorama.ch rund 100 Dezibel laut, die Musik in Clubs rund 95 Dezibel. Alles liegt massiv über dem für die Ohren kritischen Grenzwert von 85 Dezibel. Es ist jedoch ein grosser Unterschied, ob die Ohren diesem Lärm über Stunden ausgesetzt sind - so wie an einer Party - oder nur ein paar Sekunden wie im Bahnhof Selnau.
Bis zu 110 Dezibel Schalpegelmessungen von 20 Minuten bei mehreren ein- und ausfahrenden Zügen ergaben, dass der Lärm, den die Züge verursachen, bis zu 110 Dezibel laut ist. Zum Vergleich: Ein Popkonzert im Zuschauerbereich ist laut Lärmorama.ch rund 100 Dezibel laut, die Musik in Clubs rund 95 Dezibel. Alles liegt massiv über dem für die Ohren kritischen Grenzwert von 85 Dezibel. Es ist jedoch ein grosser Unterschied, ob die Ohren diesem Lärm über Stunden ausgesetzt sind - so wie an einer Party - oder nur ein paar Sekunden wie im Bahnhof Selnau.