Sex-Graffiti in Zürich sind ein Rätsel

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RätselhaftSkurrile Sex-Graffiti am Valentinstag machen Zürcher stutzig

In der Stadt Zürich sind am 14. Februar diverse Sprayereien aufgetaucht, die Menschen oder Tiere beim Sex zeigen. Zürcherinnen und Zürcher rätseln, wer wohl dahinter steckt.

Graffiti in diesem Stil gibt es seit dem Valentinstag an diversen Standorten in der Stadt Zürich zu sehen.
Sei es ein Heiratsantrag ...
... oder ein inniger Moment zu dritt auf der Hardbrücke.
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Graffiti in diesem Stil gibt es seit dem Valentinstag an diversen Standorten in der Stadt Zürich zu sehen.

20min/News-Scout

Darum gehts

  • In der Stadt Zürich sind diverse skurrile Graffiti aufgetaucht – und zwar pünktlich zum Valentinstag.

  • Die Zeichnungen auf dem Boden stellen Umrisse von Menschen oder Tieren beim Geschlechtsverkehr dar.

  • Unklar ist, wer die Zeichnungen hinterlassen hat.

  • Es könnte sich um eine Marketing- oder Aufklärungskampagne handeln, vermuten Zürcherinnen und Zürcher auf der Plattform Reddit.

Rote Rosen, Schokolade und Liebesbriefe sind beliebte Valentinstags-Geschenke. Die Stadt Zürich hat zum 14. Februar allerdings etwas ganz anderes erhalten: Nämlich jede Menge Graffiti, die Umrisse von Menschen oder Tieren beim Sex und bei romantischen Handlungen zeigen.

Die weissen Sprayereien sind auf einen Schlag an diversen Standorten in der Stadt Zürich auf dem Boden aufgetaucht. Die Verantwortlichen haben sich insbesondere touristische und belebte Orte ausgesucht. So etwa die Europaallee, die Bahnhofstrasse, der Bürkliplatz, das Frauenmünster, die Hardbrücke und den Bahnhof Stadelhofen.

Enten-Sex und Heiratsantrag

Die Motive variieren: Das Graffito an der Europaallee zeigt zwei Menschen, die sich innig in den Armen liegen. Auf der Hardbrücke sind gleich drei Menschen abgebildet, die sich halten und küssen. Die Sprayerei am Bürkliplatz zeigt zwei Enten bei der Fortpflanzung. An der Bahnhofstrasse sind erneut zwei Menschen beim Sex zu sehen. Beim Zürcher Zivilstandsamt ist eine Person abgebildet, die einen Heiratsantrag macht.

Einige Merkmale haben alle Abbildungen gemeinsam: Es ist nicht zu erkennen, welches biologische Geschlecht die Figuren haben. Weder Haare noch sexuelle Organe oder Merkmale sind abgebildet. Demnach wird auch die sexuelle Orientierung offen gelassen. Die ethnische Zugehörigkeit ist ebenfalls nicht zu erkennen, die Figuren sind minimalistisch und bestehen meist nur aus einer Linie.

Was steckt wohl hinter den Graffiti?

Wer steckt dahinter?

Viele Zürcherinnen und Zürcher wundern sich über die Sex-Graffiti zum Valentinstag und rätseln nun, wer dahintersteckt. «Zuerst dachte ich, die Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter hätten Langeweile gehabt. Mittlerweile gehe ich von einer Kunstaktion aus», meint News-Scout Sarina.

News-Scout Daniele sagt: «Für mich sieht das klar nach Marketing aus. Ich habe von einer Kollegin gehört, dass es sich um eine Werbung für ein rosarotes Getränk handelt. Auf Instagram sind in den letzten Wochen viele Werbungen dafür aufgetaucht.» Sie fügt an: «Ich muss zugeben, dass es mich stutzig macht!»

Andere vermuten, dass es sich um Werbung für einen Sexshop handeln könnte. Viele der Sprayereien wurden bisher nicht entfernt und sind noch immer zu sehen.

Skizzen erinnern an Unfallstelle

Was auffällt: Einige Graffiti waren umstellt von pinken Verkehrshütchen und mit einem rot-weissen Band abgesperrt. «Das Graffito auf der Hardbrücke hat mich an eine Markierung von einem Tatort erinnert. Ich dachte: Ist etwas passiert? Hat die Polizei vergessen, es abzuwischen? Wurde hier jemand ermordet?», sagt News-Scout Melisa.

20min/News-Scout

Auch auf der Social-Media-Plattform «Reddit» wird wild spekuliert. Ein User vermutet, dass es sich um eine humorvolle Interpretation von polizeilichen Tötungsdelikten handelt. «Normalerweise werden die Umrisse von Leichen in diesem Stil auf den Boden gezeichnet», schreibt er. In diesem Fall scheint der Unfall der Geschlechtsverkehr selbst zu sein. «Es könnte sich um eine Sensibilisierungskampagne für sicherere Lösungen bei Sex-Unfällen handeln.»

Ein anderer User witzelt: «So sieht es aus, wenn man vom siebten Himmel fällt.»

Das sagt die Polizei

Sprayereien mit Sprühfarbe, die von der Stadt gereinigt werden müssen, gelten immer als Sachbeschädigung – ob an einer Hausfassade oder auf dem Boden mache keinen Unterschied, informiert die Stadtpolizei Zürich. Auch das Aufstellen von Verkehrshütchen und Absperrband brauche eine Bewilligung, wenn sich die Installation auf öffentlichem Grund befindet. Ansonsten drohe eine Busse.

Um Unfallmarkierungen der Stadtpolizei handelt es sich bei den Zeichnungen jedenfalls nicht. Die Polizei würde orange-weisse Hütchen verwenden, nicht pinke. Die Graffiti werden nun so schnell wie möglich beseitigt. Wer hinter der Aktion steckt, bleibt vorerst offen.

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