Raiffeisen mit mehr Gewinn

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HalbjahreszahlenRaiffeisen mit mehr Gewinn

Die Bank Raiffeisen ist im ersten Halbjahr 2010 weiter gewachsen, vor allem im Hypothekengeschäft. Der Ertrag der drittgrössten Bankengruppe der Schweiz ging aber zurück.

Das Nettoergebnis sank um 15,3 Prozent auf 303 Mio. Franken. Im Vorjahr hatte Raiffeisen allerdings eine markante Aufwertung der Beteiligungen an der Versicherung Helvetia und der Bank Vontobel von 67 Mio. Fr. verbuchen können. Um solche Sondereffekte bereinigt, sei der Gewinn um 1,4 Prozent auf 308 Mio. Fr. gestiegen, teilte die Bank am Mittwoch mit.

Das Wachstum ging weiter: Die Zahl der Kunden stieg um 0,6 Prozent auf 3,354 Millionen. Der Netto-Neugeld-Zufluss betrug bis Mitte Jahr 2,5 Mrd. Franken. Die Bilanzsumme erhöhte sich um 2,5 Prozent auf 142,9 Milliarden.

Rekordbestand bei Hypotheken

Erneut schneller als der Markt wuchs Raiffeisen im Hypothekargeschäft: Der Marktanteil habe sich auf 15,4 Prozent erhöht. Der Hypothekenbestand nahm um 3,7 Prozent auf rekordhohe 114,7 Mrd. Fr. zu. Seit 2005 hat er damit um satte 37 Prozent zugenommen.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) verfolgt die Hypothekenvergabe einiger Banken mit Sorge, dürfte doch das gegenwärtige rekordtiefe Zinsniveau mittelfristig wieder steigen, was einige Hypothekennehmer in Schwierigkeiten bringen könnte.

Raiffeisen entgegnet, sie wachse vor allem beim selbstbewohnten Wohneigentum. In diesem Segment seien die Ausfälle traditionell sehr gering. Raiffeisen pflege eine vorsichtige Belehnungspraxis mit strengen Tragbarkeitsvorgaben, das Kreditportfolio sei daher unverändert risikoarm. Im ersten Halbjahr hätten sich die Verluste aus dem Kreditgeschäft auf bloss 10 Mio. Fr. belaufen.

Geringerer Zinserfolg

Der gesamte Zinserfolg nahm um 1,8 Prozent auf 979 Mio. Fr. ab. Im Verlauf des Jahres 2010 habe sich die Zinsmarge jedoch stabilisiert, nachdem sie im Vorjahr noch rückläufig war, schreibt Raiffeisen.

Positiv entwickelte sich der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft. Der Zuwachs um 9,5 Prozent ist vor allem auf die Zunahme der Anzahl Transaktionen zurückzuführen. Der gesamte Betriebsertrag nahm aber um 0,6 Prozent auf 1,195 Mrd. Fr. ab.

Auf der Aufgabenseite konnte die Gruppe die Sachkosten um 6,9 Prozent reduzieren. Der Personalaufwand nahm dagegen um 1,9 Prozent zu. Gegenüber dem Vorjahr wuchs der Personalbestand um 144 auf 7936 Vollzeitstellen. Seit Anfang Jahr fielen aber 63 Vollzeitstellen weg.

Für 2010 stellt Raiffeisen ein «gutes Ergebnis mit einem Wachstum auf hohem Niveau» in Aussicht. Sie will das Geschäftsstellennetz weiter ausbauen und auch im Firmenkundengeschäft expandieren. (sda)

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