CassiniRaumsonde wirft einen Blick auf Saturns Wolken
Zwischen der Atmosphäre des Saturn und seinen Ringen sind der Raumsonde Cassini spektakuläre Bilder des Planeten gelungen.
Die Raumsonde Cassini ist nach fast 13-jährigem Flug rund um den Saturn zu ihrer letzten Mission aufgebrochen. Die Sonde tauchte am Mittwoch in die bislang unerforschte Zone zwischen dem Planeten und seinen inneren Ringen ein.
Nach dem Start der letzten Cassini-Mission ging laut Nasa der Funkkontakt erwartungsgemäss verloren, als sich die Sonde dem Saturn so stark anzunähern begann wie nie zuvor. Inzwischen ist der Kontakt wiederhergestellt, und die Sonde hat mit der Übermittlung von Bildern und Daten begonnen.
Die heute von der Nasa veröffentlichten Bilder zeigen bisher nie gesehene Ansichten der Atmosphäre des zweitgrössten Planeten unseres Sonnensystems. In Kombination mit Messdaten erhoffen sich die Nasa, die ESA und die ebenfalls beteiligte italienische Raumfahrtbehörde ASI von den Aufnahmen neue Erkenntnisse über die Masse und das Alter der Saturnringe sowie das Innere des Planeten.
124'000 km/h schnell
Bei seinem Taucher in die Zone zwischen den Ringen und dem Planeten näherte sich Cassini auf etwa 3000 Kilometer der Wolkendecke an, die den Gasplaneten umgibt, wie die Nasa mitteilte.
Zwar waren die Verantwortlichen zuversichtlich, dass Cassini den Flug erfolgreich meistern würde, trafen aber Vorsichtsmassnahmen. So drehten sie die Sonde so, dass sie mit ihrer schüsselförmigen Antenne voranflog – als Schutz gegen allfällige Partikel. Bei einer Fluggeschwindigkeit von rund 124'000 km/h hätten schon kleinste Partikel grossen Schaden anrichten können.
Doch dazu kam es nicht. «Mit Freude kann ich Ihnen mitteilen, dass Cassini wie geplant durch die Lücke schoss und auf der anderen Seite in hervorragendem Zustand wieder herauskam», sagte Earl Maize, Projektmanager bei der Nasa.
Das «grosse Finale» steht bevor
Die Sonde soll in den nächsten Monaten insgesamt 22-mal die rund 2400 Kilometer breite Zone zwischen den Ringen und dem Saturn durchfliegen. Als «grosses Finale» bezeichnet die Nasa die Mission, weil Cassini zum Abschluss im September in die Saturn-Atmosphäre eintauchen und verglühen soll. Die vor 20 Jahren losgeschickte Sonde nähert sich ihrem Lebensende, weil ihr Treibstoffvorrat nicht mehr lange reicht.
Cassini hat im Laufe der Jahre schon zahlreiche wertvolle Daten geliefert. So entdeckte die Sonde beispielsweise Wasserstoff-Moleküle vom Saturnmond Enceladus. Die Existenz dieser Moleküle ist eine wichtige Voraussetzung für die Entstehung von Leben. (jcg/sda)