Aldi kontert Glarner mit Inserat – er findet die Aktion «sehr witzig»

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«Von Andreas bis Zade»Aldi kontert Glarner mit Inserat – er findet die Aktion «sehr witzig»

Ein Facebook-Post von SVP-Nationalrat Andreas Glarner sorgte für viel Kritik. Nun hat Aldi mit einem Inserat auf den Post reagiert.

Mit diesem Inserat reagierte Aldi am Mittwoch auf den Facebook-Post von SVP-Nationalrat Andreas Glarner.
SVP-Nationalrat Andreas Glarner hatte am Montag auf Facebook die ausländischen Namen der Lehrabgänger bei Aldi in Perlen LU veröffentlicht.
Der Beitrag hatte über 2000 Kommentare ausgelöst.
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Mit diesem Inserat reagierte Aldi am Mittwoch auf den Facebook-Post von SVP-Nationalrat Andreas Glarner.

Darum gehts

  • SVP-Nationalrat Andreas Glarner veröffentlichte auf Facebook die ausländischen Namen der Lehrabgänger bei Aldi in Perlen LU.
  • Aldi stellte sich hinter seine Lernenden.
  • Der Detailhändler gratulierte am Mittwoch allen Lehrabgängern in einer grossen Inserate-Kampagne.

«Die Namen der Lehrabgänger bei Aldi in Perlen ...»: Das schrieb Andreas Glarner in einem Facebook-Post am Montagabend. In diesem ist ein Zeitungsausschnitt mit zahlreichen Namen ausländischer Herkunft zu sehen, welche die Lehre bei Aldi abgeschlossen haben. Der Beitrag hatte über 2000 Kommentare ausgelöst. Auch Glarners Parteikollege Roger Köppel meldete sich zu Wort. «Integration über Lehrstellen und Arbeit ist genau der richtige Weg, viel besser als die Direkteinwanderung in den Sozialstaat, die Nichtintegration bewirkt», kommentierte der Weltwoche-Chefredaktor. «Diese Lehrlinge machen einen super Job», ergänzt er.

Aldi nahm am Dienstag Stellung zu dem Post. Sprecher Philippe Vetterli sagte dazu: ««Wir sind stolz auf jede und jeden einzelnen unserer schweizweit bereits rund 450 erfolgreichen Lehrabgänger.» Sie würden eine wichtige Rolle in der Versorgung der Schweizer Bevölkerung spielen und hätten die Aufmerksamkeit, die sie nun erhalten, mehr als verdient, so der Sprecher.

Zudem gratulierte der Detailhändler in einem Inserat, das bei 20 Minuten, Blick sowie anderen Medien am Mittwoch zu sehen war, allen Lehrlingen. «Von Andreas bis Zade», steht da unter anderem. Weiter heisst es: «Wir sind stolz auf jede und jeden einzelne(n) unserer erfolgreichen Lehrabgängerinnen und Lehrabgänger.»

«Ablenkung von der Begrenzungsinitiative»

Dass Aldi mit einem neuen Inserat auf seinen Facebook-Post reagiert, nimmt SVP-Nationalrat Andreas Glarner mit Humor: «Ich finde es eine sehr witzige und humorvolle Aktion.» Auch, dass der Detailhändler mit dem Namen «Andreas» im Inserat wohl auf ihn Bezug nimmt, finde er «sehr lustig».

Glarner betont derweil, dass sein Facebook-Post missverstanden wurde: «Der Beitrag war nicht gegen die Lehrlinge gerichtet – ganz und gar nicht.» Er freue sich für sie und gratuliere ihnen zum Abschluss. Aber: «Dass in einem Betrieb 19 von 20 Namen von Lehrlingsabgängern ausländischen Ursprungs sind, zeigt, dass wir immer mehr fremd im eigenen Land sind.» Für Glarner ist der Shitstorm nur entstanden, um von der Begrenzungsinitiative abzulenken.

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