IranRegime beschoss Auto ihrer Eltern – Soha (12) kam ums Leben
Als das Auto ihrer Eltern einen Checkpoint in Bastak erreichte, eröffneten iranische Sicherheitskräfte das Feuer. Die zwölfjährige Soha wurde dabei tödlich verletzt.
Darum gehts
Soha Etebari (12) starb, nachdem das Auto ihrer Eltern von iranischen Sicherheitskräften beschossen wurde.
Das Regime kann den Vorfall nicht leugnen.
Die Behörden behaupten jedoch, der Wagen der Familie Etebari sei «verdächtig» gewesen.
Dutzende Kugeln durchlöcherten am späten Sonntagabend die Frontscheibe eines Peugeot Pars. Darin sass die zwölfjährige Soha Etebari mit ihren Eltern. Das Mädchen wurde bei der Schiesserei schwer verletzt, auf dem Weg ins Spital starb es – Soha ist das letzte junge Opfer des islamischen Herrschaftssystems im Iran.
Familie Etebari fuhr auf der Strasse von Bandar Abbas in der Provinz Hormozgan nach Ahvaz, der Hauptstadt von Khuzestan, als iranische Sicherheitskräfte an einem Checkpoint in Bastak im Süden des Landes das Feuer auf das Auto eröffneten.
Wie das Portal «Women NCR Iran» berichtet, haben die Behörden den tragischen Vorfall nicht leugnen können, da es viele Zeugen und Zeuginnen gebe. Ein Kommandeur der SSF-Staatssicherheitskräfte von Hormozgan rechtfertigte den Angriff auf die Familie, indem er behauptete, deren Auto sei «verdächtig» gewesen. «Die SSF-Kräfte forderten den Fahrer des Peugeot mit stark getönten Scheiben auf, anzuhalten, aber er raste davon», sagte Oberst Moshavveq am nächsten Tag.
Auch Kian (9) starb im Auto seines Vaters
Der Mord an der Zwölfjährigen ereignete sich in der Nacht zum 40. Gedenktag des neunjährigen Kian Pirfalak. Der Bub wurde bei einem ähnlichen Vorfall in der Stadt Izeh getötet. Während einer Demonstration wurde auf das Auto seines Vaters geschossen, in dem Kian ebenfalls sass. Doch anders als bei Soha wiesen die Behörden damals jegliche Schuld von sich. «Eine terroristische Gruppe nutzte eine Kundgebung vor dem zentralen Markt, um das Feuer auf Demonstranten und Ordnungskräfte zu eröffnen», sagten sie.
Doch die Angehörigen sehen das anders: Kian und sein Vater seien nicht Teil der Proteste gewesen. «Er war mit seinem Vater auf dem Heimweg und wurde von Kugeln getroffen, die vom korrupten Regime der Islamischen Republik abgefeuert wurden. Ihr Auto wurde von allen Seiten angegriffen.»
Im Zusammenhang mit den Protesten im Iran gibt es laut iranischen Aktivisten und Menschenrechtsgruppen im Ausland inzwischen mehr als 500 Tote. Hauptsächlich kamen Demonstrierende ums Leben, aber auch Polizei- und Sicherheitskräfte.
Proteste gehen weiter – auf eine andere Art
Seit mehr als drei Monaten protestieren landesweit Menschen gegen das islamische System. Zwar zogen in den vergangenen Wochen weniger Menschen auf die Strassen, die Proteste wurden aber in anderer Form fortgesetzt. Immer mehr Frauen ignorieren etwa das obligatorische Kopftuch und zeigen auch keinerlei Angst mehr vor der berüchtigten Sittenpolizei.
Aus Protest wird Klerikern immer wieder der Turban vom Kopf gestossen. Videos, die solche Szenen zeigen, werden auf Social Media häufig geteilt. Um Protestformen in sozialen Plattformen zu unterbinden, schränkt die Regierung das Internet weiterhin massiv ein und schaltet es an manchen Tagen ganz ab.
Bist du oder ist jemand, den du kennst, von sexualisierter, häuslicher, psychischer oder anderer Gewalt betroffen?
Hier findest du Hilfe:
Polizei nach Kanton
Beratungsstellen der Opferhilfe Schweiz
Lilli.ch, Onlineberatung für Jugendliche
Frauenhäuser in der Schweiz und Liechtenstein
Zwüschehalt, Schutzhäuser für Männer
LGBT+ Helpline, Tel. 0800 133 133
Alter ohne Gewalt, Tel. 0848 00 13 13
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Beratungsstellen für gewaltausübende Personen
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