Wartezeiten vermeiden: Reise-Chaos – so klappts trotzdem mit den Ferien

Publiziert

Wartezeiten vermeidenReise-Chaos – so klappts trotzdem mit den Ferien

Check-in dauert immer noch länger als vor der Pandemie und jetzt beginnt auch noch die Hauptsaison. Mit diesen Tipps kannst du dem Tumult am Flughafen entkommen.

Schon vor dem Start der Schulferien gibts eine hohe Passagier-Frequenz an den Flughäfen.
In London Heathrow kam es wegen Personalmangels zum Gepäck-Chaos.
Passagiere mussten teils stundenlang warten.
1 / 8

Schon vor dem Start der Schulferien gibts eine hohe Passagier-Frequenz an den Flughäfen.

REUTERS

Darum gehts

Noch bevor die Sommerferien in den meisten Kantonen beginnen, häufen sich bereits die Verspätungen an Flughäfen. Nach dem Grounding in der Corona-Pandemie ist die Lust aufs Fliegen gross, doch viele Airlines, wie die Swiss oder Easyjet, bauten in der Krise Personal ab und mussten schon zahlreiche Flüge streichen.

Deshalb droht jetzt Chaos in den Ferien. 20 Minuten beantwortet die wichtigsten Fragen für Touristen, damits trotzdem mit den stressfreien Ferien klappt.

  • Was muss ich für die Ferienzeit jetzt wissen?

Juli ist die Hauptreisezeit. Besonders gross sei der Ansturm auf den Mittelmeerraum, sagt eine Sprecherin von Globetrotter. Der Check-in Prozess dauert laut Hotelplan meist noch länger als vor der Pandemie. Eine Sprecherin empfiehlt deshalb, wenn möglich nicht während der ersten zwei Wochen der Schulferien zu fliegen.

  • Ich hab noch nicht gebucht, wann sollte ich fliegen?

«Am Nachmittag ist der Flughafen normalerweise leer», sagt Andreas Wittmer, Leiter des Aviatik-Kompetenzzentrums an der Universität St. Gallen, zu 20 Minuten. Touristen sollten Stosszeiten morgens von 6.30 bis acht Uhr, von zehn bis zwölf Uhr und von 15.30 bis 18.30 Uhr meiden. Eine Sprecherin von Tui Suisse warnt zudem vor hohem Passagieraufkommen an den Wochenenden.

  • Was muss ich am Flughafen beachten?

«Genügend Reserven einplanen», sagt Wittmer. Der Experte empfiehlt jetzt bei Langstreckenflügen, 2,5 bis drei Stunden vor Abflug am Flughafen zu sein, statt zuvor 90 Minuten. Ein Sprecher des Portals Holidayguru.ch rät zum Vorabend-Check-in, um das Gepäck aufzugeben und die Bordkarte zu erhalten, wenn die Airline dies anbietet. Viel Ärger erspart ausserdem ein letzter Check vor Abreise an den Flughafen, ob auch wirklich alle notwendigen Dokumente vorliegen, heisst es auf Anfrage bei Knecht Reisen.

Tipps der Swiss

  • Wo droht Chaos?

Am schlimmsten ist es derzeit laut Holidayguru.ch am Flughafen Amsterdam. Allerdings gebe es auch an anderen grossen Drehkreuzen, wie in London Heathrow, Gepäckprobleme. In Deutschland kämpften derzeit die Flughäfen in Düsseldorf, Köln/Bonn, Hannover und Frankfurt mit den Folgen des Personalmangels. Chaos droht auch in Spanien an den Flughäfen in Mallorca, Barcelona und Malaga, weil Angestellte der Billig-Airlines Easyjet, Rynair und Lauda Air während mehrerer Tage in den Sommerferien Streiks angekündigt haben.

  • Soll ich ab einem anderen Flughafen als Zürich fliegen?

Der Flughafen Zürich hat nach eigenen Angaben genügend Personal im Einsatz, aber wenn die Sommerferien in Zürich Mitte Juli starten, könne es wie vor Corona in den Spitzenzeiten zu Wartezeiten kommen. Auch der EuroAirport Basel meldet längere Wartezeiten bei der Ein- und Ausreise wegen immer noch gültigen Einreisebeschränkungen. Für Kundinnen und Kunden aus der Region Bern empfiehlt eine Sprecherin von Hotelplan, wenn möglich direkt ab dem Flughafen Bern abzureisen.

  • Gibts Entschädigungen bei Verspätungen und Ausfällen?

Nur wenn die Ursache in der Machtsphäre der Airline liegt. «Wenn der Flughafen zu wenig Bodenpersonal hat, dann gilt dies eher als aussergewöhnlicher Umstand, womit kein Anspruch auf Entschädigung besteht», sagt Simon Sommer, Fluggastrechtsjurist bei der Plattform cancelled.ch. Anspruch auf einen Ersatzflug oder Geldrückzahlung sei aber immer möglich.

  • Was ist mit dem Gepäck?

Wenn das Gepäck verspätet eintrifft, sollten Touristen laut Sommer eine Verlustmeldung am Flughafen machen. Sie können dann Hygieneprodukte wie Zahnbürsten kaufen und bekommen mit den nötigen Belegen das Geld zurückerstattet. Wenn das Gepäck bei der Airline verloren geht, gibts Anspruch auf Entschädigung von maximal 1700 Franken. Sommer empfiehlt, vor Abreise ein Foto des Kofferinhalts zu machen, um glaubhaft machen zu können, was verloren ging.

Fliegst du diesen Sommer in die Ferien?

  • Was ist mit Corona?

Für viele Länder braucht es keine Impfung mehr, wie eine Sprecherin des Flughafens Zürich sagt. Sie empfiehlt aber, sich bei den Airlines oder im Reiseland zu erkundigen und wenn Tests nötig sind, diese am Abend vor Abflug durchführen zu lassen. So gibt es etwa laut Tui Suisse noch eine Zertifikatspflicht für Reisen nach Südafrika oder in die USA. Ein Kuoni-Sprecher weist ausserdem auf besondere Corona-Einreisebestimmungen bei Reisen in Richtung Asien, nach Mauritius, Australien und bei Kreuzfahrten hin.

Deine Meinung zählt

26 Kommentare
Kommentarfunktion geschlossen