FTI: Pleite trifft Hunderte Schweizer

Publiziert

ReiseunternehmenFlug und Hotel verweigert: FTI-Aus trifft Hunderte Schweizer

Die Insolvenz des Reisegiganten FTI sorgt noch vor den Sommerferien für Chaos. Ist FTI Schweiz bald auch konkurs?

Wer über FTI gebucht hat, kann seit Dienstag laut einer Quelle nicht mehr ins Hotel.
Auch der Zugang zum Flieger ist nicht mehr möglich.
FTI ist ein Milliardenkonzern mit zahlreichen Marken.
1 / 5

Wer über FTI gebucht hat, kann seit Dienstag laut einer Quelle nicht mehr ins Hotel.

IMAGO/SOPA Images

FTI-Pleite: Darum gehts

  • Die Insolvenz des Reiseanbieters FTI löst ein Beben in der Tourismusbranche aus.

  • Tausende Stellen sind betroffen.

  • In der Schweiz triffts Dutzende Angestellte und Tausende Touristinnen und Touristen.

Kurz vor den Sommerferien ist Europas drittgrösster Reiseanbieter FTI pleite. Der deutsche Milliardenkonzern meldete am Montag Insolvenz an, seit Dienstag storniert er die Reisen.

Zu FTI gehören zahlreiche weitere Marken wie Youtravel.com und Sonnenklar.TV, die zwar noch nicht von der Insolvenz betroffen sind, aber kurz bevorstehen, wie ein Insider sagt, der anonym bleiben möchte. Die Pleite sei grösser als bei Thomas Cook vor ein paar Jahren.

Tausende Arbeitsplätze betroffen

FTI habe überall Ableger, deshalb seien Tausende Arbeitsplätze betroffen. «Das Chaos kommt auch in die Schweiz», sagt die Quelle. Voraussichtlich werden mehr als 30 Leute die Stelle in Zürich verlieren, die bisher die Programme für die Langstrecken für den Konzern organisiert hätten.

FTI Schweiz bald auch konkurs?

Auch Tausende Kundinnen und Kunden aus der Schweiz seien nun aufgeschmissen. FTI sei nach Tui und Kuoni der drittgrösste Anbieter hierzulande und verkaufe Reisen für Hunderte Millionen Franken. Nun zeichne sich auch der Konkurs der Schweizer Tochterfirma ab.

Anfragen an FTI Schweiz gehen nach Deutschland. Eine Antwort von dort steht noch aus. Zwar ist dem zuständige kantonalen Konkursamt noch nichts bekannt. Doch auch bei einem Schweizer Reisebüro heisst es auf Anfrage von 20 Minuten, dass es bis zum Ende von FTI Schweiz nur eine Frage der Zeit sei.

«Allein in den nächsten Tagen werden Hunderte Gäste in Zürich und Basel nicht abfliegen können oder ihnen wird am Ferienort der Zugang ins Hotel verweigert», sagt der Insider. Die Airline Condor liess bereits verlauten, dass sie keine Reisenden mehr an den Ferienort befördert, die via FTI gebucht haben. Dabei hat die Sommersaison noch nicht mal begonnen, da komme eine Riesenwelle.

Vielen sei nicht bewusst, dass sie bei FTI gebucht hätten, weil der Konzern die Leistungen über Drittanbieter anbiete. «Die Leute buchen auf Portalen wie Check24, Ab-In-den-Urlaub oder HolidayCheck oder in einem Reisebüro und sehen dann nicht genau hin, welcher Anbieter die Reise durchführt.»

Viele Reisebüros seien nun praktisch nur noch damit beschäftigt, die Reisedossiers zu stornieren. Wer im Reisebüro gebucht habe, könne sich nun aber an den dortigen Reiseberater wenden.

Folgst du 20 Minuten Wirtschaft auf Whatsapp?

Hier kriegst du die aktuellsten News aus der Wirtschaftswelt und die heissesten Updates zu Konsumententhemen direkt auf dein Handy.

Deine Meinung zählt

278 Kommentare
Kommentarfunktion geschlossen