Rekord-Bieter kauft drei Nummern für 424'000 Fr

Aktualisiert

Auktion in ZugRekord-Bieter kauft drei Nummern für 424'000 Fr

«Queens007» hat am Mittwoch das Nummernschild «ZG 10» für einen noch nie dagewesenen Preis ersteigert. Es war nicht die einzige: Total kaufte er Nummern für fast eine halbe Million.

von
gwa

Zum Rekordpreis von 233'000 Franken ist am Mittwochabend die Autonummer «ZG 10» bei der Auktion des Zuger Strassenverkehrsamtes versteigert worden. Der Startpreis lag bei 30'000 Franken, der Mindesterhöhungsschritt bei 100 Fr.

Erster Tag: Zwei Bieter treiben den Preis auf 101'000 Fr.

Das Rennen um das Schild war ein regelrechter Showdown: Vier Bieter hatten den Preis in die Höhe getrieben. Dabei kam es zu zwei Duellen zwischen jeweils zwei Bietern. Am ersten Auktionstag am 8. Februar trieben «Ordnas» und «Redli» den Preis in etwas über einer Stunde auf 101'000 Franken. Offenbar gab «Ordnas» dabei ein Maximalgebot ab. Denn beim Bieten zeigte sich ein Muster: Zeitgleich mit jedem Gebot von «Redli» gab «Ordnas» jeweils ein Gebot ab, das 100 Franken höher lag.

Ausgesehen hat das so:

10:41:45 «Redli» bietet 35'000 Fr.

10:41:45 «Ordnas» bietet 35'100 Fr.

10:43:50 «Redli» bietet 40'000 Fr.

10:43:50 «Ordnas» bietet 40'100 Fr.

(... wir spulen etwas vor ...)

11:03:57 «Redli» bietet 95'000 Fr.

11:03:57 «Ordnas» bietet 95'100 Fr.

11:07:56 «Redli» bietet 99'900 Fr.

11:07:56 «Ordnas» bietet 100'000 Fr.

11:17:50 «Redli» bietet 101'000 Fr.

100'000 Fr. dürfte das Maximalgebot von «Ordnas» betragen haben, denn zeitgleiche Erhöhungsschritte gabs danach keine mehr.

Letzter Tag: Zwei neue Bieter steigen ein

Dann war es lange still – bis zum letzten Tag der Auktion am 14. Februar. Nach wenigen Geboten von «Redli» und «Ordnas» stieg knapp zwei Stunden vor Auktionsende «satoshinakamoto» ins Rennen ein. «Ordnas» hingegen schied bei 101'100 Franken aus. 68 Sekunden vor dem offiziellen Ende um 21 Uhr schaltete sich mit «Queens007» wie aus dem Nichts der letzte Kontrahent mit 115'000 Fr. ein. Gegen ihn hatte niemand eine Chance: «Redli» gab sich kurz darauf geschlagen.

Danach kam es zum Duell zwischen «satoshinakamoto» und «Queens007». Wegen der fortwährend eingehenden Gebote wurde die Auktion verlängert, wie man das etwa auch von ricardo.ch kennt.

21:00:26 «satoshinakamoto» bietet 120'000 Fr.

21:01:17 «Queens007» bietet 125'000 Fr.

21:01:55 «satoshinakamoto» bietet 130'000 Fr.

21:02:36 «Queens007» bietet 135'000 Fr.

(...)

21:13:11 «Queens007» bietet 163'000 Fr.

21:13:49 «satoshinakamoto» bietet 164'000 Fr.

(...)

21:39:20 «satoshinakamoto» bietet 200'000 Fr.

21:39:47 «Queens007» bietet 203'000 Fr.

(...)

21:46:47 «Queens007» bietet 230'000 Fr.

21:48:01 «satoshinakamoto» bietet 231'000 Fr.

21:48:30 «Queens007» bietet 233'000 Fr.

Nach 101 Geboten sicherte sich «Queens007» das Nummernschild für den Preis von 233'000 Franken. Das ist schweizweit ein absoluter Rekord. Erstaunlich: «Queens007» ersteigerte auch «ZG 18» für 128'000 Fr. und «ZG 63» für 63'000 Fr. Insgesamt gab «Queens007» am Mittwochabend also kurzerhand 424'000 Franken für drei Nummernschilder aus.

Mit rund 400'000 Franken gerechnet

«Wir sind im Kontakt mit diesem Kunden und haben das weitere Vorgehen besprochen», sagt Markus Feer, Leiter des Zuger Strassenverkehrsamtes. Wer die Nummern ersteigert hat, darf er nicht verraten: «Den Namen oder andere Angaben können und dürfen wir nicht öffentlich machen.» Der Bieter wolle anonym bleiben. Feer: «Diese Praxis wenden wir bei allen Mitbietenden an.»

Mit dem Rekordpreis habe man nicht gerechnet: «Ja, es übertrifft die Erwartungen», sagt Feer. «Wir haben uns zum Ziel gesetzt, 400'000 Franken pro Jahr einzunehmen. Ich bin überrascht, dass dies bereits mit der ersten Auktion übertroffen wurde.» Die nächste Auktion sei ab dem 22. März geplant. Möglicherweise kommt dann auch «ZG 1» unter den Hammer. Feer: «Bisher hat sich noch kein Interessent für ‹ZG 1› gemeldet. In die Auktion gelangt dieses Kontrollschild, wenn uns ein entsprechendes Angebot vorliegt.»

Bisheriger Rekordhalter war das Schild «VS» mit 160'100 Fr., für «SG 1» und «TI 1» wurden je «135'000» Fr. bezahlt, «AG 25» erzielte einen Preis von 70'000 Franken.

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