Ökologischer FussabdruckRessourcen aufgebraucht – ab morgen lebt die Welt auf Pump
Ab Donnerstag sind die erneuerbaren Ressourcen der Welt für ein Jahr aufgebraucht. Die Schweiz nimmt mit ihrem Lebens- und Arbeitsstil jährlich beinahe drei Erden in Anspruch.
Darum gehts
Wälder, Wasser, Ackerland: Die Menschheit verbraucht mehr natürliche Ressourcen, als die Erde erneuern kann. Ab dem sogenannten Erdüberlastungstag, der dieses Jahr bereits morgen Donnerstag erreicht ist, hat die Menschheit die für dieses Jahr verfügbaren natürlichen Ressourcen der Erde verbraucht. Das ergaben Berechnungen des Global Footprint Networks mit Sitz in den USA und der Schweiz. Der Tag liegt damit früher als noch im vergangenen Jahr.
Ressourcen für den Rest des Jahres aufgebraucht
«Wir leben ab Donnerstag bei unserer Erde auf Pump», sagte Christoph Bals von der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch laut Mitteilung. «Momentan verbraucht die Menschheit rechnerisch 1,75 Erden, die Konsequenzen dieser Übernutzung bürden wir insbesondere den Armen heute und den nachfolgenden Generationen morgen auf – und das mit wachsender Intensität.»
Achtest du auf einen ökologischen Lebensstil?
Das Klima sei aus den Fugen, sagte Olaf Bandt, Vorsitzender der Nichtregierungsorganisation «Bund für Umwelt und Naturschutz» laut Mitteilung. «Wir müssen die dramatischen Auswirkungen der Klimakrise und des weltweiten Artensterbens unverzüglich begrenzen.»
Schweiz verbraucht jährlich beinahe dreimal die Erde
Das Ungleichgewicht zwischen dem ökologischen Fussabdruck der Schweiz und der weltweiten Biokapazität besteht schon seit Jahrzehnten. Dieser Konsum ist nur dank des Imports von natürlichen Ressourcen und der Übernutzung der globalen Güter (wie Atmosphäre) möglich. Denn die Schweiz konsumiert 2,8-mal mehr Umweltleistungen und -ressourcen, als global verfügbar sind. Ihr Konsum ist somit nicht nachhaltig. Wir leben somit auf Kosten künftiger Generationen und anderer Erdteile.
Seit 52 Jahren verbraucht die Menschheit zu viel
Der diesjährige Erdüberlastungstag liegt früher als noch im vergangenen Jahr. 1970 überstieg der Verbrauch nach Angaben von Germanwatch zum ersten Mal die vorhandenen Ressourcen, bis 2000 wanderte der Erdüberlastungstag bereits vom Dezember in den September. Seit 2018 fällt der Erdüberlastungstag auf Ende Juli – mit Ausnahme von 2020, als die Corona-Pandemie kurzzeitig für weniger Ressourcenverbrauch sorgte.
Einzeln betrachtet hatte Deutschland schon Anfang Mai den ihm zustehenden Vorrat an natürlichen Ressourcen für dieses Jahr aufgebraucht. Würden alle Länder so haushalten wie Deutschland, wären nicht nur 1,75, sondern rund drei Erden nötig.
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