LuzernRettungsschwimmer trotzen der Kälte
An Mariä Himmelfahrt herrschte alles andere als Badewetter in Luzern. Dennoch haben sich ein paar Mutige in den See gewagt: Die SLRG Uri führte einen Rettungsschwimmer-Kurs durch.
Die wenigen Passanten, die sich bei eher trübem Wetter hinausgewagt haben, staunten nicht schlecht, als sie von der Spreuerbrücke Richtung Nölliturm gingen: Nacheinander sprangen zehn in Neoprenanzüge gekleidete Personen hinter der Bushaltestelle Kasernenplatz beim Naturmuseum in die Reuss. Auf etwa dreissig Metern kämpften sie gegen die Strömung an und stiegen dann etwas weiter flussabwärts wieder aus dem Wasser.
Den Ernstfall geübt
Die Szene, die man am Freitagnachmittag beobachten konnte, ist keineswegs zum Nachahmen gedacht. Es handelte sich um eine Übung der SLRG Uri, die den Rettungsschwimmerkurs «Modul Fluss» anbietet. Voraussetzung für den achtstündigen Kurs seien die beiden Brevets für den Pool und für den See, wie Sara Ineichen erklärt, die den Kurs zusammen mit Christian Kieliger leitet. «Wir kommen nach Luzern, weil wir in Uri keine guten Möglichkeiten haben, den Ernstfall zu üben», so Ineichen weiter.
Mit den Neoprenanzügen ist die 17 Grad kalte Reuss gut zu meistern. «Im Notfall hat man so eine Ausrüstung natürlich nicht. Deshalb wird empfohlen, dass man im Ernstfall immer zuerst versucht, vom Land aus zu helfen», sagt Martin Sax. Für die Gruppe ist die Übung wichtig, um ein Gespür für den Fluss zu bekommen. Brenzlig wurde es während der Übung nie. Nur einmal musste ein Sack ausgeworfen werden, weil jemand wegen der Strömung den Ausstieg verpasste und nicht aus eigener Kraft zurück ans Ufer schwimmen konnte.