Riesen AdelbodenDoppelsieg! Schweiz-Wahnsinn am Chuenisbärgli
Marco Odermatt und Loïc Meillard sorgen für eine Schweizer Party beim Riesenslalom von Adelboden. Odermatt gewinnt knapp vor seinem Teamkollegen.
Marco Odermatt fährt neue Bestzeit.
SRFDas Podest
Marco Odermatt gewinnt den Riesenslalom in Adelboden vor seinem Landsmann und Teamkollegen Loïc Meillard und dem Italiener Luca De Aliprandini.
Die Szene des Rennens
Marco Odermatt - wer sonst sollte den Riesenslalom in Adelboden auch gewinnen? Der Schweizer Ski-Superstar drehte nach dem ersten Lauf nochmals auf und stahl allen anderen Fahrern die Show. Der Dominator zeigte im zweiten Lauf eine nahezu perfekte Fahrt und holte seinen vierten Sieg in Serie am Chuenisbärgli. Es ist sein 42. Weltcup-Erfolg.
So haben sich die anderen Schweizer geschlagen
Thomas Tumler ging mit einem grossen Vorsprung auf De Aliprandini in den zweiten Lauf, konnte diesen aber nicht verteidigen. Am Ende gibt es den super vierten Rang. Luca Aerni startete als 16. in den zweiten Lauf und zeigte eine starke Performance. Er wird am Schluss starker Siebter. Die Youngster Fadri Janutin, Sandro Zurbrügg und Lenz Hächler schieden alle nach einem Ausrutscher im ersten Lauf aus. Livio Simonet brachte seinen Lauf zu Ende, landete mit seiner Zeit aber nur auf dem 37. Platz im ersten Lauf und verpasste so eine zweite Fahrt auf dem Chuenisbärgli.
Das Pistengeflüster
Das Schweizer Team zeigte bei strahlendem Sonnenschein eine tolle Teamleistung. Gleich vier Schweizer schafften den Sprung in die Top 10. Es ist ein versöhnliches Ende für das Schweizer Ski-Team in Adelboden, nach dem es am Samstag nicht wie gewünscht lief.
So gehts weiter
Es folgt Traditionsrennen an Traditionsrennen. Bereits nächste Woche geht es weiter mit den nächsten Heimrennen. In Wengen absolvieren die Männer einen Super-G, die legendäre Lauberhorn-Abfahrt und einen Slalom. Bei uns gibts alle Rennen live.
Deine Meinung zählt
Danke
Danke, habt ihr die Schweizer Festspiele bei uns mitverfolgt! Weiter geht es für die Riesen-Spezialisten nächstes Wochenende am Lauberhorn, dann wieder live bei 20 Minuten! In der Zwischenzeit gibt es aber noch jede Menge anderen Sport bei uns!
Wir erheben uns
Für Odermatt (und auch für Meillard) erklingt in Adelboden der Schweizerpsalm!

Loïc Meillard und Marco Odermatt dürfen feiern.
SRFMarc Gisin im Interview
«Es macht Freude. Alexis in Bormio und jetzt heute Odi. Loïc hat auch ein Riesenrennen gemacht, auch Thomas Tumler.» (gegenüber SRF)
Julien Vuignier (Trainer von Loïc Meillard) im Interview
«Es war ein guter Lernprozess. Wir wussten, wir waren im Riesen vielleicht nicht so parat. Aber dennoch war es heute stark. Wir kennen uns gut und brauchen nicht viele Worte, um zu kommunizieren. Es ist eine gute Chance für uns, diese Emotionen zu leben. Ich hatte die Informationen über Luca und Henrik auf dem Ohr und dachte, da liegt noch etwas drin.» (gegenüber SRF)
Luca de Aliprandini im Interview
«Heute habe ich zu 95 Prozent alles richtig gemacht. Ich bin super happy mit meinem zweiten Lauf, in dem ich durchgezogen habe und das umgesetzt habe, was ich mir vorgenommen habe. Es ist fast ein bisschen emotional. In meinem Heimrennen und meinem Fast-Heimrennen stehe ich auf dem Podest. Es ist einfach schön. Im zweiten Lauf habe ich auf meine Frau gehört, aber trotzdem gedacht: ‹Let's go for it.›» (gegenüber SRF)
Loïc Meillard im Interview
«Es nervt mich schon etwas, zwei Zehntel hinten zu sein. Im Wissen, wo ich herkomme, habe ich heute den Job gemacht. Das ist der Sport. Ich kann sehr zufrieden sein. Generell bin ich seit ein paar Rennen gut gefahren. Die Geschichte in Sölden hat mir Mut gemacht, um aggressiver zu fahren. Generell wünschst du auch deinen Mistreitern das Beste und willst, dass der Beste gewinnt. Es ist ein gutes Gefühl. Es war ein geniales Wochenende, ich habe die Atmosphäre sehr genossen. Ich habe ziemlich schnell nach gestern den Fokus wieder auf heute gehabt. Im Slalom ist es nicht gut gelaufen. So ist der Sport. Ich habe mich schnell neu fokussiert.» (gegenüber SRF)
Marco Odermatt im Interview
«Es ist wirklich jeder Sieg auf seine Art speziell. Ich weiss, Loïc hat es nicht immer leicht gehabt. Ich hatte mich schon mit Platz 2 abgefunden. Jetzt ist es wunderschön. Wenn man als Letzter ins Ziel kommt und grün sieht, ist es schön. So ist es jetzt etwas weniger Emotion, aber trotzdem schön. Im zweiten Lauf habe ich wieder voll angegriffen. Ich habe mich noch gut gerettet. Es war extrem knapp und auch Glück dabei. Ich bin konzentriert geblieben und habe das Tempo gut mitgenommen in den Zielhang. Wäre ich den nicht so gefahren, hätte ich hinten gelegen.» (gegenüber SRF)
Thomas Tumler im Interview
«Ich war etwas zu langsam. Luca hat mich eingeholt. Es war nicht leicht, heute so zu liefern. Den vierten Platz hätte ich so unterschrieben. Ich wusste, ich kann Ski fahren. Oft bin ich mir selbst im Weg gestanden, heute ist es aufgegangen. Oben habe ich die Info erhalten, es habe in der Banane einen Schlag drin. Es war schwierig, da voll laufen zu lassen. Nach den Verletzungen merkst du, es ist ein Privileg, hier fahren zu dürfen. Die harten Zeiten haben mich stark gemacht, ich profitiere jetzt.» (gegenüber SRF)
1 Loïc Meillard (SUI)
Allez Loïc! Sein Vorsprung auf Odermatt beträgt im Starthaus 34 Hundertstel. Oben findet er gut in den Rhythmus. Er nimmt die Bodenwellen ohne grosse Zeiteinbussen. Bis in den Mittelteil kommt er sehr sauber, aber mit etwas Marge zu den Toren. In den Zielhang biegt er schwungvoll ein, wechselt gut und baut Speed auf. Im Ziel ist er Zweiter. Das ist der Schweizer Doppelsieg! Odermatt gewinnt vor Meillard. Tumler wird Vierter!
2 Henrik Kristoffersen (NOR)
Der Vorsprung auf Odermatt beträgt im Starthaus sieben Hundertstel. Bereits nach wenigen Toren rutscht der Norweger auf dem Innenski weg! Unglaublich! Damit stehen sicher zwei Schweizer auf dem Podest – welche, wird sich gleich zeigen! Oben steht nur noch Meillard!
3 Marco Odermatt (SUI)
Hopp Odi! Der Start des Nidwaldners ist engagiert. Die Bodenwellen machen ihm nichts aus. Er baut gut Tempo auf und kommt mit Schwung in den Mittelabschnitt. Schnörkellos schwingt er sich von Tor zu Tor. In der Fläche büsst er einige Hundertstel ein und hat vor dem Zielhang eine Schrecksekunde. Er bringt dank einem starken Finish 69 Hundertstel Vorsprung ins Ziel und übernimmt die Führung! Was für eine wilde Fahrt des Nidwaldners!
Kurzer Unterbruch
Nach McGraths Sturz wird das Auffangnetz neu gesichert. In Kürze sollte es weitergehen.
4 Atle Lie McGrath (NOR)
Der Norweger geht mit über einer Sekunde Reserve auf den führenden Italiener in den zweiten Lauf. Doch sein Start ist übermütig. Eine Bodenwelle wirft ihn aus dem Konzept. Er verliert das Gleichgewicht, fädelt ein und stürzt heftig. Hoffentlich ist da nichts Schlimmeres passiert. Glücklicherweise kommt er aus eigener Kraft wieder auf die Beine, nachdem ihm die Pistenverantwortlichen aus dem Auffangnetz helfen.
5 Thomas Tumler (SUI)
Die Bodenwellen zu Beginn schluckt Tumler mit nur wenig Zeitverlust. Seine Schwünge passen. Er versucht, anzugreifen. Im Mittelteil hängt er etwas an und nimmt leider viel Tempo raus. In den Zielhang kommt er mit gutem Schwung. Dort spickt er etwas weg. Am Ende ist er knapp 45 Hundertstel hinter De Aliprandini!

6 Joan Verdu (AND)
Der Vorsprung des Andorraners im Starthaus beträgt 47 Hundertstel. Dank seinem stabilen Start sind davon nach dem ersten Teil noch 31 übrig. Er schwingt sich sauber von Tor zu Tor, muss stellenweise aber viel investieren. Stellenweise fährt er auch zu direkt. Vor dem Steilhang ist sein Vorsprung dahin. Im Ziel ist er mit 1,43 Sekunden Rückstand Fünfter.
7 Zan Kranjec (SLO)
Der Slowene findet schnell den Rhythmus. In den Mittelteil geht er allerdings weite Umwege. Mehrfach verschlägt es ihm den Aussenski. Im Zielhang schütteln ihn die Bodenwellen gewaltig durch. Er fällt mit über zwei Sekunden Rückstand auf Platz 10 zurück.
8 Alexander Steen Olsen (NOR)
Der Norweger legt rassig los. Dann aber hat er ein Problem mit seinem Stock. Kurz darauf wirft ihn eine Bodenwelle völlig aus dem Konzept. Er stürzt, prallt heftig auf, aber kommt zum Glück aus eigener Kraft wieder auf die Beine.
Luca Aerni im Interview
«Im Moment bringe ich die Energie super auf die Ski. Im Moment habe ich im Riesen bei den einfachen Passagen noch Mühe, fahre aber die schwierigen stark. Ich möchte wirklich beide Disziplinen fahren. Die Energie im Riesen macht Spass und tut sicher auch für den Slalom gut. Im Schlusshang kann man gut laufen lassen.» (gegenüber SRF)
9 Filip Zubcic (CRO)
Der Kroate legt sehr schnell los. Er investiert viel und erwischt enge Radien. Kurz spickt ihm vor dem Schlusshang der Ski weg. Er kann aber durchziehen und kommt bis auf 77 Hundertstel an den führenden Italiener heran und verdrängt Aerni vom Podest.
10 Timon Haugan (NOR)
Oben bleibt der Norweger an einer Stelle etwas hängen. Im Mittelabschnitt verschlägt es ihm kurz die Ski. Auch im Schlussteil hat er kleinere Probleme. Mit +1,04 Sekunden kommt er vor Aerni hinter De Aliprandini.
11 Marco Schwarz (AUT)
Der bestklassierte Österreicher ist unterwegs. Besonders im Mittelabschnitt hat er kleinere Schwierigkeiten. Er fährt im Schlusshang kontrolliert und verliert am Ende über eine Sekunde.
12 Luca de Aliprandini (ITA)
Der Italiener legt fulminant los! Das Rennen ist lanciert. Oben fährt er nahezu perfekt. Seine Fahrweise ist risikoreich. De Aliprandini nimmt so viel Schwung mit in den Schlussteil, zieht durch und übernimmt trotz eines Fehlers mit 1,17 Sekunden Vorsprung die Führung! Das war ein Statement!
13 Tommy Ford (USA)
Nach tollem Start rutscht der Amerikaner auf dem langen Zug seitlich weg und scheidet aus.
14 Alexis Pinturault (FRA)
Der Franzose startet technisch stark – und sehr schnell. Kompromisslos kommt er in den Schlussteil. Dort büsst er noch etwas Zeit ein und kommt auf Rang 4.