Nach mehrstündiger OP: Robert Fico ist wieder ansprechbar

Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico ist durch einen Schusswaffenangriff schwer verletzt worden. Er sei ins Spital gebracht worden, meldete der Nachrichtensender TA3 am Mittwoch. Wie der slowakische Verteidigungsminister, Robert Kalinak, am Mittwochabend berichtet, werde Fico seit über drei Stunden einer Operation unterzogen und kämpfe um sein Leben.  Ein Verdächtiger sei in Gewahrsam gekommen. Es soll sich offenbar um einen 71-jährigen Mann aus Levice handeln.

Der Vorfall ereignete sich in der Stadt Handlova, rund 150 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Bratislava. Berichten zufolge wurde der populistische Regierungschef dort vor dem lokalen Haus der Kultur angeschossen, als er mit Anhängern zusammentreffen sollte.

Robert Fico ist am Donnerstag wieder ansprechbar gewesen. «Er kann sprechen, aber nur ein paar Sätze, und dann ist er sehr sehr erschöpft», sagte der designierte slowakische Präsident Peter Pellegrini am Donnerstag vor dem Krankenhaus in Banska Bystrica, in dem der 59-Jährige behandelt wird. «Die Situation ist sehr kritisch.»

Ein Reporter der Tageszeitung «Dennik N» hörte Schüsse und beobachtete dann, wie Rettungskräfte Fico in einen Wagen trugen. «Ich habe drei oder vier Schüsse gehört», sagt ein weiterer Reporter vor Ort. Man habe gesehen, wie Fico ins Auto gebracht worden sei.

Der stellvertretende Parlamentspräsident Lubos Blaha bestätigte den Zwischenfall während einer Sitzung im Abgeordnetenhaus und vertagte diese auf unbestimmte Zeit, wie die Nachrichtenagentur TASR berichtete.

Robert Fico wurde 2023 zum Regierungschef der Slowakei gewählt. Bereits zwischen 2006 und 2010 sowie 2012 und 2018 hatte er das Amt bekleidet.