Roland Stark gegen Windel-Vorstoss

Aktualisiert

BaselRoland Stark gegen Windel-Vorstoss

Alt-Grossrat Stark macht sich mit einer Jux-«Interpellation» über kuriose Vorstösse im Parlament lustig. Zu Recht?

von
Anna Luethi
Roland Stark mit Tochter Hannah – mit Milch und Windeln. (Bild: lua)

Roland Stark mit Tochter Hannah – mit Milch und Windeln. (Bild: lua)

Eigentlich hat Roland Stark im Grossen Rat nichts mehr zu melden. Dass im Gremium immer wieder merkwürdige Anfragen lanciert werden, bewegte ihn nun dennoch zum Verfassen einer «Interpellation». Darin nimmt er den Vorstoss von SP-Kollegin Brigitte Hollinger aufs Korn: Sie forderte, der Kanton solle Eltern finanziell bei der Entsorgung von Windeln unterstützen. «Ist der Regierungsrat bereit zu prüfen, ob neben der Abgabe von Gratisabfallsäcken auch verbilligte Milch angeboten werden könnte?», fragt nun Stark. Der hohe Milchkonsum von Kindern schlage arg aufs Familien-Portemonnaie. «Ich wollte mich nur ein bisschen lustig machen», so Stark. Etwas meint er jedoch durchaus ernst: Mit kuriosen Vorstössen würden die Instrumente des Parlaments abgewertet sowie Zeit und Geld verschwendet.

Laut Thomas Dähler, Leiter des Parlamentsdienstes, werden jährlich rund 100 Interpellationen lanciert: «Sie haben eine wichtige Funktion und müssen beantwortet werden», sagt er. Das findet auch FDP-Fraktionspräsident Christophe Haller. «Viele Grossräte entscheiden sich oftmals aus Unwissen fürs falsche Instrument», sagt er. So werde die Verwaltung mit «Peanuts» unnötig beschäftigt. Hollinger äus­sert sich nicht zu Starks Vorgehen. «Ich bin immer noch überzeugt von der Sache – Mokieren gehört halt zur Politik», sagt sie.

Deine Meinung zählt