Pro-Palästina-Demo in Rom: Polizei setzt Wasserwerfer ein

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RomSie reisten aus ganz Italien an: Pro-Palästina-Demo artet aus

Vermummte Demonstranten warfen bei einer Pro-Palästina-Demo Flaschen und Böller auf die Polizei. Diese reagierte mit Tränengas. Mindestens 30 Polizisten wurden verletzt.

Es sind chaotische Szenen bei einer Pro-Palästina-Demo in Rom: Demonstranten werfen Flaschen und Böller, die Polizei setzt Tränengas und Wasserwerfer ein.

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Darum gehts

  • Vor dem ersten Jahrestag des Krieges zwischen der Hamas und Israel haben in Europa pro-palästinensische Kundgebungen stattgefunden.

  • In Rom ist es zu teils heftigen Zusammenstössen zwischen Demonstranten und Polizisten gekommen.

  • Vermummte und schwarz gekleidete Demonstranten warfen Flaschen, Böller sowie Verkehrsschilder auf die Sicherheitskräfte.

In Rom kam es am Samstag während einer pro-palästinensischen Demonstration zu gewalttätigen Konfrontationen zwischen jungen Protestierenden und der Polizei. Die Sicherheitskräfte wurden mit Flaschen und Knallkörpern beworfen, die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein.

Wie die italienische Zeitung «Corriere della Sera» schreibt, sollen dabei mindestens vier Protestierende festgenommen und 30 Polizisten verletzt worden sein.

Demonstranten in Rom werfen Flaschen und Böller, ...
... die Polizei setzt Tränengas und Wasserwerfer ein.
Es sind chaotische Szenen bei einer Pro-Palästina-Demo am 5. Oktober 2024.
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Demonstranten in Rom werfen Flaschen und Böller, ...

Roberto Monaldo/LaPresse via ZUMA Press/dpa

Verherrlichung des 7. Oktobers befürchtet

Die Demo war nach Angaben der italienischen Behörden wegen Sicherheitsbedenken nicht genehmigt worden. Sie befürchteten zudem, dass der Zeitpunkt des Protests den Hamas-Terrorangriff vom 7. Oktober «verherrlichen» würde. Innenminister Matteo Piantedosi betonte im Vorfeld der Kundgebung, dass die Sicherheitsbehörden in Italien vor dem Jahrestag in höchster Alarmbereitschaft wegen möglicher Terroranschläge seien.

Dennoch gingen mehrere tausend Menschen auf die Strassen. Hunderte reisten aus ganz Italien an: aus Turin, Mailand, Padua, Venedig und Bergamo, Varese, Livorno, Campobasso, Brindisi, Neapel, Salerno, Florenz, Perugia, Modena, Catania und Bari.

Die Protestierende hielten sich unweit des Kolosseums auf und schwenkten palästinensische Fahnen. Dabei skandierten sie unter anderem «Free Palestine» und «Free Lebanon» («Freies Palästina» und «Freier Libanon»). Am Rande der Demo rief auch ein Teilnehmer in ein Megafon: «Am 7. Oktober begann die Revolution.»

Am späten Samstagabend hat sich Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni zu den Krawallen geäussert. «Ich drücke meine volle Solidarität und die der Regierung mit der Polizei aus, die von sogenannten ‹Demonstranten› beleidigt und angegriffen wird, die jeden Vorwand nutzen, um ihrer absurden Gewalt Luft zu machen.»

Grossbritannien

Auch in London nahmen tausende Menschen an einer pro-palästinensischen Kundgebung teil. Demonstranten mit palästinensischen und libanesischen Flaggen zogen durch das Zentrum der britischen Hauptstadt – an der Spitze des Demonstrationszugs marschierten unter anderen der ehemalige Chef der Labour-Partei, Jeremy Corbyn, und der frühere schottische Premierminister Humza Yousaf.

Die Teilnehmer forderten eine Waffenruhe und skandierten Slogans wie «Freies Palästina» oder «Stoppt die Bombardierung der Spitäler!». Die Polizei nahm nach eigenen Angaben etwa 15 Menschen fest.

Deutschland

In Berlin soll am Abend eine Kundgebung abgehalten werden, die Demonstrierenden marschierten bereits am Nachmittag vom Platz der Luftbrücke in Richtung Brandenburger Tor.

Nach Angaben einer Polizeisprecherin verlief die Demonstration bis zum frühen Abend «weitgehend störungsfrei». Laut einem «vorläufigen Zwischenstand» nehmen rund tausend Menschen an der Kundgebung teil.

Frankreich

Auch in mehreren französischen Städten bekundeten zahlreiche Demonstranten ihre Solidarität mit den Palästinensern. In Paris führte unter anderen der Parteichef der linkspopulistischen Partei La France Insoumise (LFI), Jean-Luc Mélenchon, den Demonstrationszug an.

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