Romanshorn: Crowdfunding für erneute Säntis-Bergung gescheitert

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RomanshornCrowdfunding für erneute Säntis-Bergung gescheitert

Ernüchterung für den Schiffsbergeverein Romanshorn. Nachdem beim ersten Bergungsversuch des Dampfschiffs die Plattform absank, fehlt es nun an Geld.

1933 wurde das Passagierschiff Säntis wegen Fahruntauglichkeit auf dem Bodensee versenkt.
Seither wurden mehrere Versuche unternommen, um das Schiff wieder zu bergen.
Während ein anderer Versuch scheiterte, weil eine Plattform absank, fehlt es nun an den finanziellen Mitteln.
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1933 wurde das Passagierschiff Säntis wegen Fahruntauglichkeit auf dem Bodensee versenkt.

Wikipedia/unbekannt/CC BY-SA 4.0

Darum gehts

  • Die Crowdfunding-Kampagne zur Bergung des Dampfschiffs Säntis aus dem Bodensee ist gescheitert.

  • Der Schiffsbergeverein Romanshorn konnte die benötigte Summe für einen erneuten Bergungsversuch nicht erreichen.

  • Das Wrack liegt seit 1933 im Bodensee und ist mit giftiger Bleimennige-Farbe bedeckt.

  • Der Verein glaubt jedoch weiterhin daran, die Säntis für die Nachwelt erhalten zu können.

Erneuter Rückschlag für den Schiffsbergeverein Romanshorn – nachdem bei dem Versuch, das Dampfschiff Säntis aus dem Bodensee zu bergen, eine Plattform absank und eine erfolgreiche Bergung verhinderte, scheitert der erneute Versuch nun bereits am Crowdfunding.

Wie die Verantwortlichen des Schiffsbergevereins «mit Bedauern» bekanntgaben, habe die zweite Crowdfunding-Kampagne – zur Finanzierung eines erneuten Bergungsversuchs – die angestrebte Zielsumme nicht erreicht. Das Projekt muss vorerst eingestellt werden.

Die Inschrift der Säntis ist am Wrack immer noch erkennbar.

Die Inschrift der Säntis ist am Wrack immer noch erkennbar.

Schiffsbergeverein

So sollte die zweite Bergung durchgeführt werden

Konkret plante der Schiffsbergeverein Romanshorn, mit den Geldern das historisch bedeutsame Dampfschiff Säntis mithilfe moderner Litzenhebertechnik aus der Tiefe von 210 Metern zu bergen. Vier – aus früheren Bergungsversuchen – übriggebliebene Hebeseile hätten dabei eine vielversprechende Grundlage gebildet, um das Wrack auch tatsächlich erfolgreich bergen zu können.

«Mit ausreichenden Ressourcen wäre alles möglich»

«Mit minimalen Ressourcen das Maximum zu erreichen, ist ein Drahtseilakt, der uns beim ersten Versuch nicht gelungen ist», erklärt Silvan Paganini, Projektleiter und erfahrener Offshore-Experte, der
bereits Objekte aus 2200 Metern Tiefe im Santos Basin vor Brasilien bergen konnte. «Mit ausreichenden Ressourcen wäre alles möglich.» Doch genau diese Fehlen nun.

Silvan Paganini, Projektleiter und erfahrener Offshore-Experte, vor einem Modell des Dampfschiffs Säntis.

Silvan Paganini, Projektleiter und erfahrener Offshore-Experte, vor einem Modell des Dampfschiffs Säntis.

Schiffsbergeverein

Konservierugskosten als weitere teure Herausforderung

Nebst der Bergung selbst stellen auch die Konservierungskosten eine Herausforderung dar. Grund dafür ist eine dicke Schicht giftiger Bleimennige-Farbe auf dem Wrack, welche bei der Restaurierung aufwendig behandelt werden müsste.

«Es gab viele Kritiker, die genau wussten, wie es besser geht»

Die Verantwortlichen des Schiffbergevereins zeigen sich ernüchtert. Da die Fähre, die Werft und der Liegeplatz am Bodensee bald nicht mehr zur Verfügung stünden, sei ein erneuter Versuch nur mit einem überarbeiteten Konzept möglich.

Das Video zeigt einen Versuch, bei dem das Dampfschiff geborgen werden sollte.

YouTube

«Es gab viele Kritiker, die genau wussten, wie es besser geht. Jetzt dürfen sie gerne selbst die nächste Initiative starten», fügt Paganini mit einem Augenzwinkern hinzu. Trotz gescheitertem Aufruf bedankt er sich bei allen Unterstützenden. «Wir danken allen Spenderinnen, Spendern und Gönnerinnen, die mit ihren Beiträgen gezeigt haben, wie sehr dieses Vorhaben in der Bevölkerung verankert ist», so Paganini.

Die entgegengebrachte Begeisterung und Unterstützung ermutige den Verein daher, weiterhin an der Vision zu arbeiten, eines Tages das Dampfschiff für die Nachwelt erhalten zu können.

Gönnerinnen und Gönner erhalten ihr Geld zurück

Die Spenderinnen und Spender der zweiten Crowdfunding-Kampagne erhalten ihre Beiträge automatisch innerhalb von 14 Arbeitstagen zurückerstattet.

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