USA: Ron DeSantis will bei Präsidentenwahl antreten

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USA«I am running for president» – Ron DeSantis' erstes Wahlkampfvideo

Ron DeSantis gilt als grösster parteiinterner Konkurrent für Donald Trump. Bei seinem offiziellen Einstieg ins Präsidentschaftsrennen hat er mit einer Panne zu kämpfen. 

Der US-Republikaner DeSantis will bei der Präsidentenwahl antreten.
Er gilt als grösster parteiinterner Konkurrent für Donald Trump.
DeSantis ist seit Anfang 2019 Gouverneur des südlichen US-Bundesstaates Florida. Im November 2022 war er mit einem starken Ergebnis im Amt bestätigt worden.
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Der US-Republikaner DeSantis will bei der Präsidentenwahl antreten.

AFP

Darum gehts

  • Ron DeSantis verkündet seine Kandidatur öffentlich auf Twitter.

  • Bei einer Live-Konferenz mit Elon Musk wollte der US-Republikaner seine Kandidatur verkünden, doch scheiterte an einer technischen Panne.

  • Der 44-Jährige gilt, neben Donald Trump, Umfragen zufolge als aussichtsreichster Anwärter der Republikaner.

  • DeSantis ist seit Anfang 2019 Gouverneur des südlichen US-Bundesstaates Florida.

Der US-Republikaner Ron DeSantis hat seine Kandidatur für die Republikaner bei den Präsidentenwahlen 2024 öffentlich angekündigt. «Ich kandidiere als Präsident, um unser grosses amerikanisches Comeback anzuführen», sagte DeSantis in einem am Mittwochabend (Ortszeit) auf seinem Twitter-Account veröffentlichten Video.

Wenige Stunden zuvor hatte der Gouverneur des Bundesstaates Florida die erforderlichen Unterlagen bei der Bundeswahlkommission eingereicht. Die Zeitung «Washington Post» bestätigte die Bewerbung unter Berufung auf eine Sprecherin des 44-Jährigen. Das Einreichen der Unterlagen kam wenige Stunden vor einer erwarteten Ankündigung in einer Unterhaltung mit Twitter-Chef Elon Musk – ausgerechnet auf der Plattform, die Trump einst so exzessiv nutzte. Dort wollte der Ron DeSantis seine Ambitionen auf den Einzug ins Weisse Haus verkünden.

Doch bereits zum Auftakt seines Wahlkampfs für die Präsidentschaftskandidatur 2024 hat der US-Republikaner Ron DeSantis mit einer technischen Panne zu kämpfen gehabt. Bei der Live-Konferenz mit Elon Musk («Spaces») des Kurznachrichtendienstes brachen die Audioaufnahme am Mittwochabend (Ortszeit) immer wieder ab. Zu Beginn war Moderator David Sacks zu hören, doch beim Ton gab es immer wieder Aussetzer. Nach rund 20 Minuten brach die Aufzeichnung völlig ab und wurde als «beendet» angezeigt.

Der konservative Hardliner gilt neben dem früheren Präsidenten Donald Trump laut Umfragen als derzeit aussichtsreichster Anwärter der Republikaner. Trump hatte bereits im November angekündigt, ins Rennen für die Präsidentschaftswahl 2024 einzusteigen. Die Republikaner küren ihren Kandidaten in einer Vorwahl.

Gouverneur von Florida

DeSantis ist seit Anfang 2019 Gouverneur des südlichen US-Bundesstaates Florida. Im November 2022 war er mit einem starken Ergebnis im Amt bestätigt worden. Das stärkte seine Position und sein Streben nach Höherem. Er gilt seit längerem als grösster parteiinterner Konkurrent von Trump, nachdem dieser vor Jahren noch eine Art Mentor für ihn war.

DeSantis ist in Florida vor allem mit einer rechten Politik aufgefallen. Unter ihm wurden in dem Staat Gesetze verabschiedet oder auf den Weg gebracht, die Minderheiten diskriminieren, die akademische Freiheit an Universitäten beschneiden oder mit Lehrverboten in das öffentliche Bildungswesen eingreifen.

Besuch von Elite-Universitäten

Der Republikaner hat dabei vor allem der sogenannten Wokeness den Kampf angesagt. Der Begriff «woke» bedeutet so viel wie «wach sein» und bezog sich anfangs auf rassistische Diskriminierung. Inzwischen nutzen ihn Konservative in den USA aber in abfälliger Weise und beklagen sich damit darüber, dass ihrer Einschätzung nach das Engagement gegen verschiedene Arten von Diskriminierung zu weit gehe.

Der dreifache Vater DeSantis hat eine geradlinige Karriere hinter sich. Er besuchte die Elite-Unis Yale und Harvard, war bei der Navy – und im Irak im Einsatz. Vor seiner Wahl zum Gouverneur sass DeSantis mehrere Jahre als Abgeordneter im Repräsentantenhaus.

Er zählt zum rechten Flügel

Der Republikaner gehört wie Trump zum rechten Flügel der Partei und teilt ähnlich Hardliner-Positionen wie dieser. Aber er hat nicht dessen Hang zu Skandalen, Kontrollverlust und Chaos, sondern gilt als diszipliniert, sortiert und bedacht. Für jene in der Partei und an der Basis, die genug haben von Trumps Eskapaden, aber einen Kandidaten mit «Trumpschen» Inhalten wollen, gilt DeSantis als echte Alternative.

Die Präsidentschaftswahl steht am 5. November 2024 an. Bei den Republikanern wird ein breites Bewerberfeld erwartet. Neben Trump und DeSantis hat bislang unter anderem die frühere amerikanische UN-Botschafterin Nikki Haley ihre Ambitionen offiziell gemacht – sie ist in Umfragen allerdings weit abgeschlagen. Wer am Ende tatsächlich offizieller Kandidat der Partei werden will, muss sich vorher in parteiinternen Vorwahlen durchsetzen. 

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(DPA/job)

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