ThailandRothemden in Bangkok vor Gericht
Fast drei Monate nach den schweren Unruhen hat in Bangkok der Prozess gegen einige Anführer der damaligen Protestaktionen begonnen. 17 «Rothemden» müssen sich vor Gericht verantworten.
Den Mitgliedern der sogenannten Rothemden wird vorgeworfen, während der zehnwöchigen Unruhen im Frühjahr zur Gewalt aufgerufen, Regierungsmitglieder bedroht und terroristische Straftaten begangen zu haben. Bei einer Verurteilung drohen ihnen lebenslange Haftstrafen.
Sie wurden in Handschellen und orangefarbener Häftlingskleidung in ein Gericht in Bangkok geführt. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen Terrorakte und Unruhestiftung vor. Die Männer waren nach der Zwangsräumung des Protestgeländes unter Panzereinsatz im Mai festgenommen worden.
«Das sind politisch motivierte Vorwürfe», sagte einer der Anführer des Protests, Korkaew Pikulthong, vor Journalisten. Während der Unruhen kamen etwa 90 Menschen ums Leben, weitere 1400 wurden verletzt.
Die Regierung hob unterdessen in drei weiteren Provinzen den Notstand auf. In Bangkok und sechs weiteren der insgesamt 76 Provinzen des Landes blieb der Notstand jedoch in Kraft. Damit kann die Regierung dort weiterhin ein Ausgehverbot verhängen, öffentliche Versammlungen verbieten und Verdächtige auch ohne konkreten Verdacht festnehmen. (sda/dapd)