Rückschlag für Aids-Impfstofftest

Aktualisiert

Rückschlag für Aids-Impfstofftest

Ein grosser, vielversprechender Aids- Impfstofftest in Südafrika ist vorerst gestoppt worden. Das Präparat MRKAd5 galt bislang als einer der aussichtreichsten Impfstoffkandidaten gegen Aids.

Parallelversuche in den USA und Australien hatten jedoch Hinweise darauf gegeben, dass der von der US-Firma Merck & Co. entwickelte Impfstoffkandidat nicht gegen HIV- Infektionen schützt.

«Es war ein sehr schlechter Tag für uns. Diese Neuigkeiten machen uns schrecklich mutlos», sagte die Chefwissenschaftlerin des Impfstofftests in Südafrika, Glenda Gray vom Chris Baragwanath Hospital in Soweto, der Deutschen Presse-Agentur dpa.

Etwa 700 Menschen waren an dem Versuch (HVTN 503) mit dem Codenamen Phambili beteiligt, der an fünf Orten in Südafrika um Februar 2007 gestartet war. Der Impfstoff sollte gegen den Viren- Subtyp C schützen, der in Afrika verbreitet ist.

Vorangegangene Versuche hatten zunächst einige Erfolge dieses Präparats gegen den Viren-Subtyp B gezeigt. Nun hatten Zwischenergebnisse von Tests in Regionen mit dem Subtyp B, wie den USA und Australien, jedoch ergeben, dass der Stoff MRKAd5 wahrscheinlich nicht vor HIV schützt.

Es werde etwa einen Monat dauern, bis aufgrund der neuen Datenlage entschieden werden könne, ob der südafrikanische Test weitergeführt werde, sagte Gray.

Erste Ergebnisse des südafrikanischen Tests hatten laut Gray eine gute Reaktion des Immunsystems gezeigt, doch es scheine nun so, als ob dies nicht unbedingt zur Abwehr der Aidsviren führe.

Der südafrikanische Test, eine Phase II-Studie, war einer der am weitesten fortgeschrittenen Impfstoffversuche auf dem Gebiet in Afrika. In Südafrika sind 5,4 Millionen Menschen mit Aidsvirus infiziert - das ist jeder neunte. (sda)

Stichwort: AIDS

Acquired Immune Deficiency Syndrome (engl. für erworbenes Immundefektsyndrom) bezeichnet eine spezifische Kombination von Symptomen, die beim Menschen in Folge der durch Infektion mit dem HI-Virus induzierten Zerstörung des Immunsystems auftreten. Diese Symptome bestehen aus Sekundärinfektionen (auch opportunistische Infektionen genannt) und Tumoren.

Bereits während der mehrjährigen, symptomfreien Inkubationsphase können antivirale Medikamente eingesetzt werden, die die Lebenserwartung von Infizierten steigern können. Eine Heilung ist jedoch nicht möglich, da die HI-Viren nicht vollständig aus dem Körper entfernt werden können.

Aids wurde am 1. Dezember 1981 als eigenständige Krankheit erkannt. Die WHO schätzt die Anzahl der 2006 an Aids Verstorbenen auf etwa 2,9 Millionen Menschen, mit 39,5 Millionen lebenden Infizierten und 4,3 Millionen Neuinfektionen im Jahr. Der Anteil der HIV-Infizierten liegt weltweit durchschnittlich bei etwa 1% der 15- bis 49-jährigen, erreicht in einzelnen afrikanischen Staaten jedoch Werte um 20%.

Das HI-Virus wird mit den Körperflüssigkeiten Blut, Sperma, Vaginalsekret und Muttermilch übertragen. Die häufigsten Infektionswege sind der Vaginal- oder Analverkehr ohne Verwendung von Kondomen, der aufnehmende Oralverkehr (Schleimhautkontakt mit Sperma bzw. Menstruationsblut.

(Quelle: wikipedia)

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