RuPauls Drag Race: Basler Tessa Testicle über Hass im Netz

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«RuPauls Drag Race»Tessa Testicle: «Dragqueens sind hier, um zu bleiben»

Tessa Testicle aus Basel tritt in der ersten Staffel von «RuPauls Drag Race: Global All Stars» an. Sie erzählt von ihrem schönsten Moment am Set und Hass im Netz.

Tessa Testicle aus Basel nimmt bei der ersten Staffel «RuPauls Drag Race: Global All Stars» teil.
«Ich habe es geliebt, auf dem Laufsteg zu stehen und meine Looks zu präsentieren. RuPaul zu treffen, war ebenfalls unvergesslich. Er ist eine historische Figur, die meine Welt durch seine Pionierarbeit als Dragqueen verändert hat», so die Dragqueen.
Lorenzo Cicirò ist der Mann hinter Tessa Testicle.
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Tessa Testicle aus Basel nimmt bei der ersten Staffel «RuPauls Drag Race: Global All Stars» teil.

Nikki Nguyen/World of Wonder

Darum gehts

  • Die Basler Dragqueen Tessa Testicle ist Teil der ersten Staffel von «RuPauls Drag Race: Global All Stars» und vertritt die Schweiz, Deutschland und Österreich.

  • Trotz des Wettbewerbs war die Atmosphäre unter den Künstlerinnen freundschaftlich, und Tessa genoss besonders das Präsentieren ihrer Looks und die Begegnung mit RuPaul.

  • Die Teilnahme an der Show ist eine Ehre für Tessa, auch wenn sie durch ihre Auftritte mit Hass und Anfeindungen konfrontiert wird.

Die Basler Dragqueen Tessa Testicle ist Teil der ersten Staffel «RuPauls Drag Race: Global All Stars». In der Show, die weltweit ausgespielt wird, kämpft sie gegen elf andere Kandidatinnen um den Titel der besten Dragqueen.

In jeder Episode treten die Teilnehmerinnen in diversen Drag-Challenges wie Styling und Gesang gegeneinander an. Am Ende eliminiert Dragqueen-Legende RuPaul gemeinsam mit der Jury eine Person. Trotz Wettbewerb war der Umgang unter den Künstlerinnen freundschaftlich. «Es fühlte sich an wie ein Sommerlager. Der Cast wurde wie eine Familie», so Lorenzo Cicirò, der Mann hinter Tessa. Das Talent der anderen zu sehen, mit ihnen gemeinsam zu wachsen und sich inspirieren zu lassen, war eines seiner Highlights der Dreharbeiten.

«RuPauls Drag Race»: Das steckt dahinter

«Ich habe es zudem geliebt, auf dem Laufsteg zu stehen und meine Looks zu präsentieren. RuPaul zu treffen, war ebenfalls unvergesslich. Er ist eine historische Figur, die meine Welt durch seine Pionierarbeit als Dragqueen verändert hat.» Der 62-Jährige hat in seiner Karriere bereits 14 Emmy-Awards erhalten und setzt sich unter anderem für die Rechte der LGBTQIA+-Community und die Wahlteilnahme in Amerika ein.

Für alle, die gerade nur Bahnhof verstehen, erklärt Lorenzo den Hype des Formats: «‹RuPauls Drag Race› ist eine Franchise, die in Amerika seit 2012 mega gross wurde und seither auch in anderen Ländern stattfindet. Letztes Jahr gab es eine Staffel in Deutschland». Bei der Show war auch der Basler mit Tessa vertreten. «Ich kam aber nicht wirklich weit», erzählt er und fügt an: «Umso mehr fühle ich mich geehrt, dass ich für das globale Format auserwählt wurde und mit Tessa die Schweiz, Deutschland und Österreich vertreten darf.»

Hass und Anfeindungen: Die Schattenseiten des Erfolges

Mit seiner Kunst auf der globalen Bühne zu stehen, war aber nicht immer einfach: «Bereits nach meinem Auftritt im deutschen Format wurde ich mit vielen Hassnachrichten bombardiert. Unterdessen kann ich mir aber sagen, dass dies weniger mit mir und mehr mit den anderen zu tun hat. Diese Menschen brauchen einfach ein Ventil, um ihre Negativität loszuwerden.»

Lorenzo umgibt sich mit seinen Freunden und Supportern in der echten Welt, um mit der Negativität im Netz umgehen zu können. «Die Show hätte meiner Meinung nach nicht zu einem besseren Zeitpunkt starten können. Im aktuellen politischen Klima ist es teilweise beängstigend eine Dragqueen zu sein. Die Sendung zementiert, dass wir hier sind, um zu bleiben. Drag ist eine Kunstform und schadet niemandem – im Gegenteil», so der 26-Jährige.

Kennst du das Format «RuPauls Drag Race»?

Wie weit Tessa in der Serie kommt, bleibt aktuell ein Geheimnis. Cicirò verrät nur: «Als Dragqueen aus der kleinen Schweiz muss man sich immer ein bisschen extra beweisen und die Krallen ausfahren. Mit Nemos Sieg am ESC haben wir aber bewiesen, dass wir bei grossen Wettbewerben definitiv mithalten können.»

«RuPauls Drag Race: Global All Stars» feiert am 16. August auf dem Streamingdienst WowPresents+ Premiere und erscheint am 20. September auf Paramount+.

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