Russische RückeroberungKampf um Kursk – verliert Selenski sein Druckmittel?
Wladimir Putin inspiziert in Kursk die Front, während Russland Geländegewinne vermeldet. Die ukrainischen Truppen ziehen sich derweil taktisch zurück.
Darum gehts
Russland vermeldet Geländegewinne in der Region Kursk, während sich ukrainische Truppen taktisch zurückziehen.
Wladimir Putin inspizierte die Front in Kursk und befahl die Vertreibung der restlichen ukrainischen Einheiten.
Russland stellt den USA Forderungen für eine Waffenruhe, darunter den Ausschluss der Ukraine aus der Nato.
Wladimir Putin besuchte die Grenzregion Kursk – es soll das erste Mal seit der ukrainischen Offensive sein. Er habe einen Kommandoposten besucht, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow.
Im russischen Fernsehen war zu sehen, wie Putin, der Kleidung in Tarnfarben trug, von Generalstabschef Waleri Gerassimow über die Lage in Kursk informiert wurde. Zudem befahl Putin, die restlichen ukrainischen Einheiten aus der Region zu vertreiben, wie die staatliche Nachrichtenagentur Tass meldete.

Der russische Präsident liess sich von Generalstabschef Waleri Gerassimow über die Lage informieren.
AFPDer Besuch kommt nach den jüngsten Geländegewinnen: Gerassimow sagte, Russland habe 430 ukrainische Soldaten in der Region Kursk gefangengenommen. Innerhalb der vergangenen fünf Tage seien ausserdem 24 Siedlungen zurückerobert worden. Der Generalstabschef sagte, die letzten ukrainischen Truppen seien eingekreist. Kiew dementierte das am Montag.
«Verteidigungskräfte begeben sich in günstigere Positionen»
Angesichts der Geländegewinne in den vergangenen Tagen sprach der Kreml von einer «positiven Dynamik» in Kursk. Am Dienstag hatte Moskau die Rückeroberung von «mehr als hundert Quadratkilometern» in der Region gemeldet, wie AFP vermeldete.
Die Ukraine war vergangenen Sommer in die Grenzregion vorgestossen und hatte sich dort festgesetzt. Nun sieht jedoch alles nach einem Teilrückzug der ukrainischen Truppen aus.
Aus dem Archiv, 8. September 2024: 20-Minuten-Auslandsreporterin Ann Guenter hat Sudscha rund einen Monat nach der Eroberung durch ukrainische Truppen besucht. Die Reportage kannst du hier nachlesen: «Nein, nein, ich wusste nicht, dass Russland die Ukraine angegriffen hat.»
20min«In der schwierigsten Situation war und ist es meine Priorität, das Leben der ukrainischen Soldaten zu retten», erklärte der ukrainische Armeechef Oleksandr Sirski am Mittwoch auf Facebook. «Zu diesem Zweck begeben sich die Einheiten der Verteidigungskräfte, wenn nötig, in günstigere Positionen», fügte er hinzu und nutzte eine Formulierung, die typischerweise verwendet wird, um einen Rückzug zu verkünden. Dies berichtete die Agence France-Presse.
Laut der «Jerusalem Post» sollen sich die Truppen näher an die Grenze zwischen Russland und der Ukraine zurückziehen, diese aber nicht überschreiten. Somit ziehen sie sich noch nicht völlig aus Kursk zurück.
Russland stellt altbekannte Forderungen für Waffenruhe
Die neuen Angriffe auf beiden Seiten erfolgten unmittelbar nach Gesprächen zwischen den Delegationen der USA und der Ukraine in Saudiarabien, bei denen die Vertreter aus Kiew einer 30-tägigen Waffenruhe mit Russland zugestimmt hatten. Die USA sagten wiederum zu, ihre zwischenzeitlich gestoppte Militärhilfe für das von Russland angegriffene Land wiederaufzunehmen.

Die USA und die Ukraine nahmen in Saudiarabien Gespräche über eine Teil-Waffenruhe im Ukraine-Krieg auf.
AFPRussland soll den USA nun eine Liste mit Forderungen für ein mögliches Ende des Ukraine-Kriegs vorgelegt haben, wie Reuters von Insidern erfahren hat. Die Bedingungen ähneln früheren russischen Forderungen: Etwa dem Ausschluss der Ukraine aus der Nato, ein Verbot ausländischer Truppen im Land, die internationale Anerkennung russischer Gebietsansprüche in der Ukraine und die Forderung, dass sich die USA und Nato mit den «Grundursachen» des Konflikts auseinandersetzten. Noch bleibt jedoch unklar, ob Moskau zu Friedensgesprächen mit Kiew bereit wäre, bevor die Forderungen erfüllt sind.
«Die Forderungen haben sich überhaupt nicht geändert», sagte Angela Stent von der Brookings Institution gegenüber Reuters. «Ich denke, sie sind nicht wirklich an Frieden oder einem bedeutungsvollen Waffenstillstand interessiert.» Die Trump-Regierung hat sich bisher nicht dazu geäussert.

US-Gesandter Steve Witkoff soll sich nun auf dem Weg nach Russland befinden.
AFPSteve Witkoff, der von US-Präsident Donald Trump für Verhandlungen mit Moskau nach Russland geschickt wird, soll sich nun auf dem Weg dorthin befinden, wie Tass auf X schreibt. Das Flugzeug sei am Donnerstagmorgen in Katar abgehoben und werde später in Russland erwartet.
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