JSVP-Präsident Nils Fiechter gibt Interview bei Russia Today

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RusslandJSVP-Präsident Nils Fiechter empört mit Auftritt in russischem TV

Fast zehn Minuten dauert das Live-Interview, welches Nils Fiechter, Präsident der jungen SVP, dem Sender Russia Today gab. Für den Auftritt wird er heftig kritisiert.

Nils Fiechter, Präsident der jungen SVP, trat bei Russia Today auf.
Nils Fiechter ist seit März 2024 Präsident der JSVP.
Mitte-Präsident Gerhard Pfister meint zum Interview: «Ein rechtskräftig verurteilter junger Regionalpolitiker kennt die Resultate einer internationalen Konferenz, bevor diese begonnen hat. Derweil prügeln sich die Älteren seiner Partei mit der Polizei. Kann man nicht erfinden.»
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Nils Fiechter, Präsident der jungen SVP, trat bei Russia Today auf.

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Darum gehts

  • Der Präsident der JSVP hat dem russischen Staatssender ein Live-Interview zur Friedenskonferenz in der Schweiz gegeben.

  • Sein Auftritt wird in den sozialen Medien stark kritisiert.

  • Fiechter sieht die Schweizer Neutralität gefährdet.

Nils Fiechter, seit März Präsident der jungen SVP, war zu Gast beim russischen Staatssender RT (Russia Today). Während fast zehn Minuten teilt er gegen die Schweiz und den Bundesrat aufgrund der auf dem Bürgenstock stattfindenden Friedenskonferenz aus.

Vom Moderator wird Fiechter darauf angesprochen, dass die SVP darauf bestanden habe, Russland an der Friedenskonferenz teilnehmen zu lassen. «Warum denken Sie, haben sich die Organisatoren dagegen entschieden, Russland einzuladen?» «Ja, das ist richtig. Russland wurde nie dazu eingeladen. Aber Russland hat auch deutlich gemacht, dass sie nicht wünschen, an der Konferenz teilzunehmen.»

«Bürgenstock-Konferenz wird nichts bringen»

Die Ablehnung sei «eine Folge der überstürzten Parteinahme des Bundesrates nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine» und eine Konsequenz «von der unbedingten Akzeptanz der EU-Sanktionen durch die Schweiz». Der Bundesrat habe dem internationalen Druck nachgegeben. «Dies ist ein weiteres Zeichen von Schwäche und alles andere als neutral. Ich persönlich bedauere dies sehr», so Fiechter im Interview.

«Die Bürgenstock-Konferenz wird nichts bringen, die ganze Geschichte ist eine absolute Farce und peinlich für unser Land», teilt der Präsident der jungen SVP weiter aus. Es brauche immer zwei Seiten sowohl für Krieg als auch für den Frieden. «Die Schweiz wird erneut in eine gefährliche Position manövriert.» Russland werde die Schweiz zunehmend als Kriegspartei auf der Seite der Ukraine betrachten. «Unsere Politiker wollen unsere Neutralität, Unabhängigkeit und unsere direkte Demokratie aufgeben. Und das nur, um selbst für sich mehr Macht zu bekommen.»

Viele empören sich über Fiechter

In der Kommentarspalte erhält Fiechter einigen Zuspruch für seinen Auftritt. Mehrheitlich stösst er aber auf Kritik. «Was hat dir der Kreml bezahlt?» lauten einige Kommentare. Ein weiterer meint: «Als Patriot und SVP-Wähler muss ich sagen, das ist doch absurd, dass Sie hier der Schweiz in den Rücken fallen.» Er sei ein Landesverräter, meinen andere.

Mitte-Präsident Gerhard Pfister hat den Beitrag geteilt und schreibt dazu: «Ein rechtskräftig verurteilter junger Regionalpolitiker kennt die Resultate einer internationalen Konferenz, bevor diese begonnen hat. Derweil prügeln sich die Älteren seiner Partei mit der Polizei. Kann man nicht erfinden.»

Die JSVP hat das Interview mit ihrem Parteipräsidenten auf X geteilt und schreibt dazu: «Wenn unser Bundesrat die Neutralität mit Füssen tritt, muss sie das Volk wiederherstellen. Ja zur Schweizerischen Neutralität. Ja zu Frieden. Nein zu Krieg.»

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