Marco Odermatt«Kann mir vorstellen, einige Rennen rauszunehmen»
Marco Odermatt schaute an einer Pressekonferenz seines Ausrüsters Stöckli auf die Saison zurück – und wagte auch einen Blick in die Zukunft.
Odermatt über den Kampf in allen drei Disziplinen.
20 MinutenMarco Odermatt sprach über...
...sein Renntagebuch
«Ich habe ein Renntagebuch. Da schreibe ich bei jedem Rennen ein paar Notizen rein zum Rennen, eigene Gedanken und Emotionen. Das Jahr drauf nehme ich dann das Büchlein wieder hervor und schaue, wie es mir letztes Mal ergangen ist bei diesem Rennen.
Das mache Odermatt jetzt seit drei oder vier Jahren. «Mit dem letzten Rennen in Sun Valley habe ich die letzte Seite des Buches gefüllt, jetzt brauche ich ein Neues.»
...seine Lieblingsmomente im letzten Winter
«Ich glaube, es war wieder eine ganz spezielle Saison. Jeder Winter schreibt seine eigene Geschichte. Der Sieg in Val d'Isère nach drei Mal Ausscheiden im Riesenslalom in Folge war für mich sehr wichtig.
Die grossen Rennen wie Adelboden oder Kitzbühel seien ebenfalls Highlights gewesen. «Eine goldene Gams vom Super-G zu Hause zu haben, ist für mich sehr speziell. Auch Die Podestplätze mit Alexis und Thomi waren ein Traum.»
...sein Tränen-Interview am Saisonende
«So überwältigend habe ich es noch nie erlebt im Skirennsport. Da kam irgendwie alles zusammen, der ganze Druck der Saison. Es beginnt bei jedem Rennen von Null. Da kam einfach die ganze Dankbarkeit und die Leere nach der Saison zusammen und ich wurde von den Emotionen übermannt.»

Marco Odermatt mit seinen Kristallkugeln.
freshfocus...über seine Rennen in allen drei Disziplinen
«Ich habe mich auch schon gefragt, wie lange ich Abfahrt, Super-G und Riesenslalom auf diesem Niveau fahren kann. Ich hoffe noch zwei Jahre. Es kommen coole Events mit Olympia und der Heim-WM.
Da sei es sein Ziel, in allen Disziplinen auf höchstem Niveau zu fahren. «Danach kann ich mir schon vorstellen, vielleicht im Riesenslalom einige Rennen herauszunehmen. Ich fahre lieber zwei, drei Jahre länger Ski mit einem reduzierten Programm, dafür mit genau so viel Spass.»
...seine kaputte Riesenslalom-Kugel
«Die kaputte Kugel tut mir als Perfektionist eigentlich nicht so weh», sagt Odermatt gegenüber 20 Minuten. Vielleicht ist es mühsamer für die, die das Ding aufstellen müssen. «Ich habe sie hochgeworfen, sie kam an meine Medaille und zerbrach.» Das sei jetzt die Geschichte hinter dieser Kugel und vielleicht auch der Saison. «Der kaputte Teil repräsentiert vielleicht die Ausfälle zu Beginn des Winters.»
Unten im Ticker gibt es die ganze Pressekonferenz mit Marco Odermatt, Alexis Monney und Thomas Tumler zum Nachlesen.
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Schluss, aus, vorbei
Das wars von der Pressekonferenz in Engelberg! Herzlichen Dank fürs Einschalten!
Odermatt über Red-Bull-Neuling Jürgen Klopp
«Ich kenne Jürgen Klopp einfach als Trainerlegende und nicht persönlich. Ich glaube nicht, dass es da persönliche treffen gibt und wir Zeit haben um zu plaudern.»
Odermatts Ziele für nächste Saison
«Sieg in Kitzbühel steht ganz oben auf der Liste. Auch an den Olympischen Spielen will ich Medaillen gewinnen. Das ist das grosse Highlight für mich. Olympia ist nur alle vier Jahre. Das heisst die nächsten nach Cortina ist in fünf Jahren. Und was in fünf Jahren ist, weiss niemand.»
Odis kaputte Kugel repräsentiert die Saison
«Die kaputte Kugel tut mir als Perfektionist eigentlich nicht so weh. Vielleicht für die, die das Ding aufstellen müssen. Ich habe sie hochgeworfen, sie kam an meine Medaille und zerbrach. Das ist jetzt die Geschichte hinter dieser Kugel und vielleicht auch der Saison. Der kaputte Teil repräsentiert vielleicht die Ausfälle zu Beginn des Winters.»
Monney über Bormio
«Der Sieg in Bormio hat etwas geändert. Das war schon eine Überraschung. Aber das hat gezeigt, dass ich vorne mitfahren kann. Nächste Saison liegt dafür mehr Druck auf mir. Aber ich denke da gleich wie immer. Ich fahre Ski für mich. »
Odermatt über die Leichtigkeit beim Skifahren
«Um die Leichtigkeit und den Spass nicht zu verlieren, hilft mir das Team extrem. Wir pushen uns alle und trainieren miteinander. Die Stimmung, die Freundschaften motivieren mich sehr.»
Tumler über B-Team-Aussage von Österreichern
«Nein, es kam nie eine offizielle Entschuldigung. Aber das habe ich auch nicht so ernst genommen. Das habe ich einfach im Radio gehört und fand es lustig, zusammen mit Luca Aerni.»
Odermatt über seine Skiferien in Alaska
«Die Zeit in Alaska war sehr cool. Wir haben im Herbst gemerkt, dass das Finale in Sun Valley ist. Es war schon immer ein Traum von mir Heli-Skifahren zu gehen in Alaska. Wir hatten wunderschöne Tage dort.»
Die Talkrunde ist zu Ende
Die Talkrunde ist zu Ende und die Journalistinnen und Journalisten dürfen nun ihre Fragen stellen.
Odermatt über seine Freundschaft mit Thomas Tumler.
«Zu Thomi pflege ich eine sehr enge Freundschaft. Das Riesen-Team ist leider praktisch auf uns zwei geschrumpft. Darum verbindet uns eine tiefe Verbundenheit. Ich bin sehr stolz auf ihn und seine guten Resultate in dieser Saison. Ich weiss, wie sensibel Thomi ist und dass ich da manchmal auch als Mentalcoach unterwegs bin.»
Odermatt über seine Beziehung zu Monney
«Ich habe eine sehr gute Beziehung zu Alexis. Wenn ich am Morgen zum Frühstück laufe und Alexis sehe, muss ich immer lachen. Er ist sehr anständig, höflich und einfach lustig.»
Alle drei Fahrer auf dem Interview-Podium
Zum Schluss kommen nochmals alle drei Fahrer auf das Podium.
Thomas Tumler hat einen eigenen Whiskey
«Mein Vater hat mir mal empfohlen, dass ich am Abend vor dem Rennen einen Schluck Whiskey nehmen soll, damit ich gut schlafen kann. Das mache ich ab und zu immer noch. Besonders vor den grossen Rennen. Es gibt einen Whiskey, der nach mir benannt wurde. Eine Schweizer Firma hat mir einen eigenen Whiskey geschenkt. Mein Bruder hat das so cool gefunden und hat angefragt, ob man den auch in Serie herstellen kann. So entstand mein eigener Whiskey.»
Tumlers grösster Erfolg in Adelboden
«Wenn ich an Adelboden denke, dann kommt mir automatisch die Einfahrt in den Zielraum in den Sinn. Der vierte Platz dort gehört zu meinen Saisonhighlights. Ich war dort noch nie gut und in den Top 20. Das war für mich extrem schwierig. Dass ich unter diesen Umständen einen vierten Platz herausfahren konnte, war eine grosse Genugtuung für mich.»

Auch Thomas Tumler ist in Engelberg.
Tumler und sein erster Sieg im Weltcup
«Ich habe seit Kindheitstagen davon geträumt, einen Weltcupsieg zu holen. Die Vorfreude auf Beaver Creek war riesig. Dass es dann gleich geklappt hat, war unglaublich. Wenn ich auf den Kalender der nächsten zwei Jahre schaue, gehen mir die Ziele sicher nicht aus.»
Tumler über das erste Rennen der Saison
«Sölden war ein schwieriges Rennen. Nach dem ersten Lauf war ich mega happy. Aber das Ausscheiden von Marco hat mich verunsichert, das gibt es eigentlich nicht. Als dann Meillard nicht gefahren ist, lag der Druck bei mir. So hatte ich mir das erste Rennen der Saison nicht vorgestellt.»
Zum Schluss noch Thomas Tumler
Der dritte Stöckli-Athlet im Bunde ist Thomas Tumler.
Monney über Gold in Saalbach
«Ich hatte nicht gedacht, dass ich auf der WM-Strecke so schnell fahren kann. Ich habe mich no nie so frei auf den Ski gefühlt wie dort, wo ich Abfahrtsgold gewonnen habe. Das war wunderschön.»

«Es war schon immer mein Traum, in Kitzbühel zu gewinnen. Leider hat es knapp nicht gereicht (0,08s). Ich war nicht wütend, ein zweiter Platz dort war auch schön, ich werde zurückkommen. In der Abfahrt nehmen wir alle so viel Risiko. Wir müssen die Resultate akzeptieren und weitermachen.»
Monney über seinen 1. Meilenstein mit dem Sieg in Bormio
«Bormio war sehr speziell. Mein Vater war dort, er hat mir das Skifahren beigebracht. Am selben Morgen bin ich Götti geworden. Von dem her war das ein sehr, sehr schöner Tag.»
Monney über Dinge, die er noch verbessern will
«Ich habe mir einige Punkte aufgeschrieben, die in dieser Saison noch nicht so gut waren. Zum Beispiel muss ich im Kondi-Bereich noch ein bisschen arbeiten. Ich mag es nicht wirklich, aber es ist natürlich sehr wichtig. Den Start muss ich auch noch verbessern. Da kann ich noch schneller werden.»
Jetzt kommt Alexis Monney
Odermatt macht den Stuhl für seinen Teamkollegen Alexis Monney frei.
Odi über Monney
«In Saalbach in der Abfahrt hat er mich schon deutlich überholt. Seine Entwicklung in dieser Saison ist sehr beeindruckend. Es ist unglaublich, was wir im ganzen Team in dieser Saison gezeigt haben.»
Wie lange fährt Odermatt noch alle drei Disziplinen?
«Ich habe mich auch schon gefragt, wie lange ich alle Disziplinen auf diesem Niveau fahren kann. Ich hoffe noch zwei Jahre. Es kommen coole Events mit Olympia und der Heim-WM. Da ist es mein Ziel, in allen Disziplinen auf höchstem Niveau zu fahren. Danach kann ich mir schon vorstellen, vielleicht im Riesenslalom etwas zurückzustecken. Ich fahre lieber zwei, drei Jahre länger Ski mit einem reduzierten Programm, dafür mit genau so viel Spass. »