Betrunkener Polizist öffnet an Silvester Zellen und lässt Knackis frei

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SambiaBetrunkener Polizist lässt an Silvester alle Häftlinge frei

Ein Polizist in Sambia hatte Mitleid mit den Gefangenen in einem Polizeigefängnis und liess, schwer alkoholisiert, 15 von ihnen frei. Nun sitzt er selbst hinter Gittern.

Detective Inspector Titus Phiri zeigte an Silvester Mitleid und liess 15 Gefangene frei.
Nun wird er sich dafür verantworten müssen.
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Detective Inspector Titus Phiri zeigte an Silvester Mitleid und liess 15 Gefangene frei.

Mimi Mefo

Darum gehts

  • Ein Polizeioffizier in Sambia hatte sich an Silvester volllaufen lassen.

  • Dann bekam Detective Inspector Titus Phiri Mitleid mit den Gefangenen in einem Gefängnis in Lusaka und liess alle frei.

  • Phiri wurde im Anschluss festgenommen. Einige der Gefangenen wurden mittlerweile wieder geschnappt.

Ein betrunkener Polizeibeamter in Sambia hat 15 Verdächtige aus dem Gewahrsam befreit, damit sie das neue Jahr feiern können, so die Behörden. 13 von ihnen suchten umgehend das Weite. Detective Inspector Titus Phiri wurde verhaftet, nachdem er die Verdächtigen aus dem Polizeirevier Leonard Cheelo in der Hauptstadt Lusaka befreit hatte. Danach flüchtete er selbst, wurde aber später gefasst.

Den 13 Geflohenen werden Straftaten wie Körperverletzung, Raub und Einbruch vorgeworfen. Es wurde eine Fahndung eingeleitet, um sie zu finden, einige konnten wieder festgenommen werden.

Polizeisprecher Rae Hamoonga sagte, dass Phiri in der Silvesternacht «in einem Zustand der Trunkenheit» Wachtmeisterin Serah Banda gewaltsam die Zellenschlüssel entriss. «Anschliessend schloss Detective Inspector Phiri sowohl die Zellen der Männer als auch die der Frauen auf und sagte den Insassen, sie seien frei, zu gehen und das neue Jahr zu begrüssen», sagte er.

Als Reaktion auf den Vorfall schrieb der ehemalige Präsidentensprecher und Anwalt Dickson Jere auf Facebook: «Ich muss jedes Mal lachen, wenn ich mir das Szenario vorstelle – komisch! Aber dann erinnerte ich mich an einen ähnlichen Vorfall im Jahr 1997.»

Denn in der Silvesternacht 1997 ordnete der mittlerweile verstorbene, umstrittene Richter Kabazo Chanda vom Obersten Gerichtshof die Freilassung von 53 Verdächtigen an, von denen einige von der Polizei als gefährlich eingestuft wurden. Chanda hatte sich darüber geärgert, dass die Verdächtigen bereits 1992 verhaftet worden waren, aber noch nicht vor Gericht erschienen waren. «Aufgeschobene Gerechtigkeit ist verweigerte Gerechtigkeit», sagte er.

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