Korea vor FinnlandSamsung stösst Nokia vom Handy-Thron
14 Jahre lang trotzte Nokia allen Angriffsversuchen. Seit 1998 dominierten die Finnen den weltweiten Handy-Markt. Doch was Motorola, Apple oder Sony nie gelang, hat nun Samsung geschafft.

Das Galaxy S3 (rechts) ist Samsungs erfolgreichstes Smartphone.
Die Südkoreaner werden die Finnen 2012 erstmals überrunden. Die Marktforscher von iHS iSuppli schätzen den weltweiten Marktanteil von Samsung im laufenden Jahr auf 29 Prozent. Nokia hält noch 24 Prozent, während sich Apple mit zehn Prozent die Bronzemedaille umhängen darf. Gegenüber 2011 legte Samsung um fünf Prozent zu, Nokia verlor sechs Prozentpunkte und Apple steigerte sich von sieben auf zehn Prozent.
Nokia verdankt seinen zweiten Rang starken Verkäufen bei den einfachen Handys, die vor allem in Asien, Südamerika und Afrika noch immer gefragt sind. Die Finnen kommen aber unter Druck, da der lukrative Smartphone-Markt deutlich stärker wächst als der gesamte Handy-Markt. Im laufenden Jahr sollen bereits 47 Prozent aller Mobiltelefone Smartphones sein – in der Schweiz dürfte die Smartphone-Dichte noch weit höher sein.
Samsung baut den Vorsprung auf Apple aus
Im boomenden Teilmarkt der Smartphones kann sich Samsung ebenfalls die Krone aufsetzen. Der Galaxy-Hersteller dürfte im laufenden Jahr 28 Prozent aller Smartphones verkaufen, nach 20 Prozent vor einem Jahr. Samsung baut zudem seinen Vorsprung vor dem US-Rivalen Apple aus. Wie im Vorjahr ist jedes fünfte verkaufte Smartphone ein iPhone. Nokia, HTC und RIM gehören zu den Verlierern, sie können jeweils noch fünf Prozent Marktanteile erobern.
Nokia hofft auf Windows Phone 8
Der Absteiger des Jahres heisst Nokia. Der letzte grosse europäische Handy-Hersteller ist im Smartphone-Markt von 16 auf 5 Prozent eingebrochen. Die veralteten Symbian-Geräte liegen wie Blei in den Verkaufsregalen, während die neuen Lumia-Smartphones mit dem Betriebssystem Windows Phone 8 noch zu wenig bekannt sind, um die Kunden von Samsung und Apple wegzulocken. Marktforscher gehen davon aus, dass im vierten Quartal 2012 über fünf Millionen Lumias verkauft werden – deutlich mehr als im Vorjahr, aber zu wenig, um die Lücke zu Samsung und Apple zu schliessen.
Auf ein Comeback im nächsten Jahr hofft auch RIM. Der kanadische BlackBerry-Hersteller wird am 30. Januar 2013 seine ersten beiden Geräte mit dem neu entwickelten Betriebssystem BlackBerry 10 präsentieren. RIM versucht mit seinen verschlüsselten Smartphones vor allem auf Sicherheit bedachte Firmenkunden anzusprechen.
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