ZürichSatire-Figur narrt Medien und Politiker
Der falsche Politiker Alois B. Stocher narrt die Schweiz. Auf seinen jüngsten Streich fielen mehrere Medien herein. Ein weiterer folgte sogleich.

Satire-Figur Alois B. Stocher. (Bild: Keystone)
Er stellte einen Ausländer-Container auf dem Bundesplatz auf und versuchte die SVP-Pressekonferenz zu stürmen: Alois B. Stocher, der vom Zürcher Autor Andreas Heusser (34) gemimte Geschäftsführer der Organisation zur Lösung der Ausländerfrage (Olaf), ist derzeit in aller Munde. Gestern lancierte er seinen bisher dreistesten Coup: Unter dem Titel «SVP droht Olaf mit Klage» verschickte er eine Mitteilung, auf die selbst die Nachrichtenagentur AP hereinfiel. Stocher behauptete, Nationalrat Christoph Mörgeli (SVP) habe ihm mit juristischen Schritten gedroht, falls er seine Websites nicht vom Netz nehme. Die gefälschte Drohung tauchte prompt in welschen Online-Medien auf.
Einige Stunden später klärt Olaf in bekannter Manier auf - und setzt noch einen dazu: «Mörgeli-Klage entpuppt sich als linker Sabotageakt», schreibt Olaf in einem Mail von Montagabend. Olaf sei offenbar einem Betrüger aufgesessen, der sich mit einem falschen Facebook-Profil als Christoph Mörgeli ausgegeben und versucht hat, Zwietracht zwischen OLAF und SVP zu sähen. Einmal mehr zeige sich, «was für eine destruktive Energie unter den Linken vorhanden ist. Kein Mittel ist ihnen perfid genug, um die SVP oder OLAF in den Dreck zu ziehen,» so Olaf ironisch.
Es ist nicht das erste Mal, dass Stocher die Schweiz an der Nase herumführt. Vor einem Jahr teilte Heusser mit, er wolle Stocher wegen einer Waffensammelaktion anzeigen. Mehrere Medien berichteten darüber. Auf Facebook wird Stocher beschimpft oder gelobt. Seine Freundesliste reicht von Caspar Baader bis Christa Markwalder. Nicht alle diese Freunde dürften die Satire verstanden haben, auch wenn sie das nicht zugeben wollen. Heusser selbst sagt: «Viele Leute nehmen unsere Aktion ernst.» Er habe auch massive Drohungen erhalten. (hal/kub/20 Minuten)