Kanton UriSawiris Tourismusresort zieht reiche Ausländer an
Der Kanton Uri wird bei reichen pauschalbesteuerten Ausländern immer beliebter. Ein SP-Landrat befürchtet, dass Andermatt zu einem Hotspot werden könnte.

Sechs Pauschalbesteuerte im Kanton Uri haben ihren Wohnsitz in Andermatt.
Mike NiederhauserDer Kanton Uri wird bei reichen pauschalbesteuerten Ausländern immer beliebter. Von 2010 bis 2016 wuchs deren Zahl von sechs auf vierzehn. Sechs von ihnen haben ihren Wohnsitz im aufstrebenden Tourismusresort Andermatt von Samih Sawiris.
Der Urner Regierung ist dies nur recht. Es sei steuerpolitisch wünschenswert, vermehrt einkommens- und vermögensstarke Personen in Uri anzusiedeln, hält er in einer am Freitag publizierten Antwort auf einen Vorstoss im Parlament fest. Der Kanton brauche ein Wachstum bei den Steuereinnahmen, um künftige Ausfälle etwa bei den Wasserzinsen kompensieren zu können.
Pauschalbesteuerte und Wachstum moderat
Angst, dass Uri respektive Andermatt zu einem Hotspot für Pauschalbesteuerte werden könnte, hat die Regierung nicht. Angesichts der total über 20'000 Steuerpflichtigen im Kanton seien die Zahl der Pauschalbesteuerten und das Wachstum moderat. Das umstrittene Instrument der Aufwandbesteuerung werde mit Augenmass eingesetzt.
SP-Landrat Toni Moser hält die Aufwandbesteuerung für problematisch, weil sie zwei Gruppen vor dem Steuergesetz schaffe. Er befürchtet, dass Andermatt zu einem Hotspot für Pauschalbesteuerte werden könnte. Er störte sich daran, dass die Immobilienmakler des sich in Bau befindlichen Tourismusresorts bei Verkaufsgesprächen im Ausland die Möglichkeit der Pauschalbesteuerung als Verkaufsargument einsetzen.
Urner Bevölkerung hat zweimal wuchtig Ja gesagt
Bei der Pauschalbesteuerung sind für die Steuern nicht das Einkommen und das Vermögen massgebend, sondern der Lebensaufwand. In Uri sprach sich das Stimmvolk 2014 und 2015 mit 62 und 74 Prozent Ja-Stimmen für diese Möglichkeit für reiche Ausländer aus. Für Pauschalbesteuerte gilt ein steuerbares Mindesteinkommen von 400'000 Franken und ein Vermögen von mindestens acht Millionen Franken.
(dag/sda)