Technische StörungSBB verkauft auf App ungültige Tickets – Leser entgeht nur knapp Busse
Trotz korrektem Billettkauf wirft der Zugkontrolleur Robin Bühler Schwarzfahren vor. Es stellt sich heraus: Die SBB verkauft ungültige Tickets via App.
Darum gehts
Klassenwechsel im ZVV-Netz, die über die SBB-App gekauft werden, sind teils ungültig.
Robin Bühler ist einer Busse knapp entgangen – er hatte korrekt ein Ticket gelöst, dieses war jedoch erst später valide.
Der SBB ist das Problem bekannt.
Via Mobile-App verkauft die SBB seit Wochen ungültige Tickets: Bei Klassenwechsel-Billetts in Verbünden mit verschiedenen Via-Möglichkeiten tritt derzeit ein Fehler auf, bestätigt SBB-Mediensprecher Martin Meier. Somit fahren viele Passagiere trotz korrekt gekauftem Ticket unwissentlich schwarz – und können dafür gar gebüsst werden.
Nur knapp konnte Leser Robin Bühler dieser ungerechtfertigten Geldstrafe entkommen: Am vergangenen Mittwochmorgen löst er seinen Klassenwechsel von Eglisau nach Zürich kurz vor Fahrtantritt via Mobile-App der SBB. Bei der Kontrolle kommt heraus: Er fährt unwissentlich schwarz, sein Klassenwechsel ist noch gar nicht gültig.
Problem ist der SBB bekannt
«Nachdem ich es geschafft hatte, den Kontrolleur dazu zu bringen, mit mir auf Augenhöhe zu sprechen, haben wir herausgefunden, dass die SBB-App ungültige Tickets verkauft», sagt Bühler. Auch alle anderen Klassenwechsel, die er seit Anfang Monat gekauft habe, seien ungültig. Der Bahn-Mitarbeiter habe sich daraufhin entschuldigt – und gesagt, er habe nun ein schlechtes Gewissen, weil er zuvor möglicherweise Passagiere in der gleichen Situation gebüsst habe.
Den Sachverhalt schilderte Robin Bühler der SBB via Mail und Facebook – und wurde enttäuscht: Er solle das Ticket via Webshop kaufen. Das Problem werde Ende November behoben. «Aber was ist mit all den Menschen, die unwissentlich mit einem ungültigen Billett reisen?» Nicht alle Kontrolleure seien freundlich oder gar bereit zu diskutieren. «Zudem war es eine äusserst unangenehme Situation, zwischen allen Passagieren als Schwarzfahrer dargestellt zu werden», sagt Bühler.
Der SBB sei das technische Problem bekannt, schreibt Mediensprecher Martin Meier auf Anfrage von 20 Minuten. «Der Fehler sollte bereits heute Abend wieder behoben sein.»

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