Kritik an SBB: Rabatte nur für Ex-GA-Besitzer

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Kritik wegen AktionSBB lockt Ex-GA-Besitzer mit Riesen-Rabatt – treue Kunden gehen leer aus

Weil während der Pandemie weniger Generalabonnements verkauft worden sind, wurden ehemaligen GA-Kunden Rabatte angeboten. Das sorgt bei den treuen Kunden für Unmut.

von
job
Die SBB hat ehemalige GA-Kunden mit Rabatten gelockt.
Davon konnten die GA-Kunden, die der SBB treu geblieben sind, nicht profitieren.
Pro Bahn Schweiz teilt mit: «Gerade beim Service public und bei fehlenden Konkurrenzanbietern sollten alle in den Genuss von Vergünstigungen kommen und nicht nur eine Auswahl.»
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Die SBB hat ehemalige GA-Kunden mit Rabatten gelockt.

SBB

Darum gehts

  • Die SBB hat ehemalige GA-Kunden mit Rabatten gelockt.

  • GA-Besitzer, die verlängert haben, sind jedoch leer ausgegangen.

  • Pro Bahn Schweiz kritisiert die SBB dafür.

Ein Generalabonnement (GA) der SBB für die 2. Klasse kostet  3860 Franken pro Jahr. Weil während der Pandemie Homeoffice massiv an Bedeutung gewonnen hat, ging die Zahl der verkauften GA von rund einer halben Million auf knapp unter 400’000 zurück. Eine Frau berichtet gegenüber dem «Blick», dass auch sie zu jenen gehöre, die ihr GA nicht verlängert haben. Sie habe sich ein Auto gekauft und könne ihre Arbeitsstelle mit dem Velo erreichen. 

Um den Verlust der Kundinnen und Kunden zu bremsen, hat die SBB Ende vergangenes Jahr einen Brief an ehemalige GA-Besitzerinnen und -Besitzer geschrieben, um die Vorteile eines Generalabonnements anzupreisen. Der Leiter des SBB Contact Center habe der betroffenen Frau auch gleich ein Angebot offeriert. Beim Kauf eines GA 2. Klasse würde sie «für kurze Zeit» einen Rabatt von 400 Franken erhalten. Einen Preisnachlass von stolzen 700 Franken gebe es beim Kauf eines GA 1. Klasse, wie es im Bericht weiter heisst.

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SBB kommentiert Aktion nicht

Von dieser sogenannten Winback-Aktion hätten 27’000 ehemalige GA-Kundinnen und -Kunden profitieren können. Bei treuen GA-Besitzerinnen und –Besitzern sorgt diese Rabattaktion jedoch für Unmut. Sie gehen nämlich leer aus. Bastian Bommer, Vorstandsmitglied von Pro Bahn Schweiz, sagt gegenüber dem «Blick»: «Gerade beim Service public und bei fehlenden Konkurrenzanbietern sollten alle in den Genuss von Vergünstigungen kommen und nicht nur eine Auswahl.» Mit dieser Aktion verärgere die SBB ihre treuen Kundinnen und Kunden.

Die SBB habe die Aktion nicht kommentieren wollen und darauf verwiesen, dass die Aktion von allen ÖV-Unternehmen und Verbünden beschlossen worden sei. Die Branchenorganisation Alliance Swisspass habe die Verantwortung für die Kampagne. Dort sei mitgeteilt worden, dass es um eine Akquisitionsmassnahme für das GA gehe und für die Kundschaft der Rabatt einmalig sei. Danach gelte auch für diese Kundschaft wieder der reguläre Preis. Bestehende GA-Besitzerinnen und -Besitzer würden «als Wertschätzung die beliebten Mitfahrtageskarten» erhalten.

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