Greenpeace: Millionenstrafe für Proteste gegen Ölpipeline

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SchadenersatzGreenpeace muss Pipelinebetreiber Hunderte Millionen zahlen

Die NGO wurde von einem US-Gericht unter anderem wegen Verleumdung eines Pipeline-Unternehmens im Zusammenhang mit Protesten gegen die Dakota Access Pipeline für schuldig befunden.

2017 beteiligte sich die NGO Greenpeace an Protesten gegen den Bau einer Pipeline.
Die Pipeline führte durch Gebiete der Sioux-Stämme.
Der Stamm sprach sich vehement gegen den Bau der Pipeline aus.
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2017 beteiligte sich die NGO Greenpeace an Protesten gegen den Bau einer Pipeline.

AFP

Darum gehts

  • Greenpeace wurde in North Dakota zu einer hohen Schadenersatzzahlung verurteilt.

  • Der US-Pipelinebetreiber Energy Transfer klagte wegen Protesten gegen eine Pipeline.

  • Die Pipeline führt durch Gebiete der Sioux-Stämme.

  • Greenpeace soll mehrere Hundert Millionen Dollar zahlen.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace ist am Mittwoch von einem Gericht im US-Bundesstaat North Dakota zur Zahlung von mehreren Hundert Millionen Dollar Schadenersatz an den Betreiber einer Ölpipeline verurteilt worden. Das teilte eine Sprecherin der Nichtregierungsorganisation der Nachrichtenagentur AFP mit. Der Pipelinebetreiber Energy Transfer hatte Greenpeace wegen Protesten gegen die Pipeline, die durch Gebiete von Sioux-Stämmen führt, auf Schadenersatz verklagt. Energy Transfer hatte der Umweltschutzorganisation eine gewalttätige und verleumderische Kampagne vorgeworfen.

Greenpeace: «Man will uns zum Schweigen bringen»

Die knapp 1900 Kilometer lange Dakota Access Pipeline war 2017 in Betrieb genommen worden. Sie verbindet Erdölfelder im Bundesstaat North Dakota mit einem Verteilzentrum im Bundesstaat Illinois. US-Präsident Donald Trump hatte in seiner ersten Amtszeit grünes Licht für die Inbetriebnahme der Pipeline gegeben. Unter seinem Vorgänger Barack Obama hatte das Projekt auf Eis gelegen.

Der Stamm der Standing Rock Sioux und der Nachbarstamm der Cheyenne River Sioux, die in dem Gebiet heilige Stätten haben, sind juristisch gegen die Pipeline vorgegangen. Sie prangerten nicht nur eine Entweihung des Landes an, sondern befürchteten zudem, dass Trinkwasser durch Lecks an der Leitung verseucht werden könnte. Die Pipeline führt unter anderem durch einen See.

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Existenz von Greenpeace möglicherweise gefährdet

In der Klage wurden Greenpeace International, Greenpeace USA und dem Greenpeace Fund Inc. Verleumdung, Hausfriedensbruch, Belästigung, zivilrechtliche Verschwörung und weitere Handlungen vorgeworfen.

Vertreter von Greenpeace sagten, die Klage sei ein kritischer Test für die Meinungs- und Protestfreiheit des ersten Verfassungszusatzes und könne die Zukunft der Organisation gefährden.

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