Schlechte Reputation - Schämst du dich für deinen Job?

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Schlechte ReputationSchämst du dich für deinen Job?

Viele Firmen haben einen schlechten Ruf, was Nachhaltigkeit angeht. Manche Leute schämen sich darum für ihren Job – analog zur Flugscham. Oft ist dann höchste Zeit, die Stelle zu wechseln.

Bestimmte Jobs – zum Beispiel die Arbeit im Kohlebergwerk – gelten nicht als nachhaltig.
Analog zur sogenannten Flugscham sollen sich Personen, die in nicht nachhaltigen Jobs arbeiten, nun auch für ihren Arbeitgeber schämen, schreibt die «Handelszeitung».
Schämt man sich für seinen Job, ist das laut Personalexperte Matthias Mölleney ein Zeichen, dass man die Stelle wechseln sollte: «Man sollte zumindest hinterfragen, warum man sich schämt, und überlegen, ob es eventuell Alternativen gibt».
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Bestimmte Jobs – zum Beispiel die Arbeit im Kohlebergwerk – gelten nicht als nachhaltig.

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Darum gehts

  • Schweizer Arbeitskräften wird die Umwelt immer wichtiger.

  • Manche schämen sich, wenn sie für wenig nachhaltige Firmen arbeiten.

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Wegen des gestiegenen Klimabewusstseins schämt man sich nicht nur fürs Fliegen, sondern neuerdings auch für den Job. Arbeitet man für eine Firma, die für wenig nachhaltiges Verhalten bekannt ist, kann das zu sogenannter Jobscham führen, wie die «Handelszeitung» schreibt. Auch bei der Bewerbung werden diese Aspekte immer wichtiger.

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Laut dem Bericht führt das gestiegene Umweltbewusstsein dazu, dass vor allem junge Menschen sich schon bei der ersten Jobsuche damit auseinandersetzen müssen, welchen Stellenwert Nachhaltigkeit beim künftigen Arbeitgeber haben soll. Experten raten, dabei vor allem auf die eigenen Bedürfnisse und nicht zu sehr auf die Meinung anderer Personen zu achten.

Gerade in Krisenzeiten wie der Coronavirus-Pandemie sei für Viele aber das wichtigste Ziel, überhaupt einen Job zu haben, sagt Personalexperte Matthias Mölleney von Peoplexpert zu 20 Minuten. Wer sich den Arbeitgeber nicht aussuchen kann, dem sei es darum oft ein besonderes Anliegen, sich innerhalb der Firma für Nachhaltigkeit einzusetzen.

Zeit, den Job zu wechseln

Laut Mölleney ist es auch nicht nur fehlende Nachhaltigkeit, für die sich Arbeitskräfte teils schämen. Besonders wichtig sei die Reputation einer Firma. Wenn es etwa einen Shitstorm gegen eine Firma gibt, spricht man plötzlich nicht mehr so gerne über seinen Arbeitgeber.

«Ein typisches Beispiel ist die Imagekrise der Banken im Zusammenhang mit der Finanzkrise 2008 gewesen». Schämt man sich für seinen Job, sei das ein Zeichen, dass man die Stelle wechseln sollte: «Man sollte zumindest hinterfragen, warum man sich schämt, und überlegen, ob es Alternativen gibt».

Dadurch kommen auch die Arbeitgebenden unter Druck: «Ein Unternehmen, das sich für Nachhaltigkeit und Ökologie gar nicht interessiert, wird es zunehmend schwer haben auf dem Arbeitsmarkt». Selbst Betriebe, die aus der Natur ihres Geschäfts nicht besonders nachhaltig sind, können sich laut Mölleney trotzdem so gut es geht für solche Themen engagieren.

Wer nach langer Zeit seinen Job wechselt, weil er nicht nachhaltig genug ist, sollte das in der Bewerbung an einem neuen Ort nachvollziehbar zum Ausdruck bringen, sagt der Experte. Grundsätzlich sei es kein Widerspruch, wenn man sich nach Jahren plötzlich mehr für die Umwelt einsetzen möchte: «Jede und jeder hat das Recht und die Möglichkeit, sich persönlich weiterzuentwickeln».

Top 10

Das sind die nachhaltigsten Schweizer Firmen

Die «Handelszeitung» hat in einem Ranking die 50 grössten Schweizer Firmen auf ihre Nachhaltigkeit bewertet. Das sind die top 10 Unternehmen:

  1. Migros

  2. SGS

  3. Sonova

  4. ABB

  5. Swiss Re

  6. Swisscom

  7. Novartis

  8. Geberit

  9. Coop

  10. Meyer Burger

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