SchaffhausenSuizidkapsel Sarco eingesetzt: Eine Person bleibt in U-Haft
Bei einem ersten Einsatz der Suizidkapsel wurden im Kanton Schaffhausen mehrere Personen festgenommen. Für eine Person wurde Antrag auf U-Haft gestellt, dem die Staatsanwaltschaft nun stattgegeben hat.
Darum gehts
Die Suizidkapsel Sarco kam diese Woche in der Schweiz zum ersten Mal zum Einsatz.
Eine Person bleibt in Haft, nachdem ein Antrag auf U-Haft angenommen wurde.
Weitere Personen, die am Tattag festgenommen wurden, wurden aus der vorübergehenden Haft entlassen.
Im Kanton Schaffhausen ist am Dienstag erstmals eine Person freiwillig unter Einsatz der Kapsel Sarco aus dem Leben geschieden. Mehrere Personen wurden festgenommen, bestätigte die Schaffhauser Polizei am Dienstagmorgen. Gegen eine Person wurde am Donnerstag Antrag auf Untersuchungshaft gestellt. Diesem wurde am Freitag stattgegeben, wie der «Blick» mit Berufung auf Keystone/SDA schreibt. Eine Person bleibt also bis auf Weiteres in Haft.
Alle weiteren Personen wurden am Mittwoch aus der vorübergehenden Haft entlassen, heisst es weiter. Die Suizidkapsel befindet sich ebenfalls noch bei der Staatsanwaltschaft. «Sie ist ein wichtiges Beweismittel im Fall», sagt Peter Sticher, Erster Schaffhauser Staatsanwalt, gegenüber dem «Blick».
Der Einsatz der Suizidkapsel gilt als Umstritten
Es gibt zunehmend Forderungen nach einem klaren Verbot der Suizidkapsel. Laut SVP-Nationalrätin Nina Fehr Düsel müsse verhindert werden, dass der sogenannte «Sterbetourismus» in der Schweiz überhandnehme. Andere Stimmen plädieren dafür, zunächst das Ergebnis des Strafverfahrens in Schaffhausen abzuwarten. «Falls die ungesetzliche Nutzung der Kapsel keine Folgen hat», erklärte der Mitte-Politiker Matthias Bregy gegenüber dem «Tagesanzeiger», «ist eindeutig eine Verschärfung der Gesetze erforderlich.»
Das ist The Last Resort
The Last Resort sei die neuste Menschenrechts- und Sterbehilfeorganisation der Schweiz, schreibt das Unternehmen auf seiner Website. «Als Hersteller der 3D-gedruckten Sarco-Kapsel bietet The Last Resort eine medikamentenfreie Möglichkeit für einen freiwilligen, friedlichen und würdevollen Tod», heisst es weiter. Die Verwendung der Sarco-Kapsel sei für zugelassene Benutzer kostenlos. «Ein guter Tod ist ein grundlegendes Menschenrecht.»
Quelle: The Last Resort
Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider sagte am Montag, dass der Sarco in der Schweiz in zweierlei Hinsicht nicht rechtskonform sei: Einerseits verstosse die Kapsel aus dem 3D-Drucker gegen das Produktsicherheitsrecht und dürfe daher nicht in Verkehr gebracht werden, zudem stelle die Verwendung von Stickstoff ein Verstoss gegen das Chemikaliengesetz dar.
Hast du oder hat jemand, den du kennst, Suizidgedanken? Oder hast du jemanden durch Suizid verloren?
Hier findest du Hilfe:
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Pro Mente Sana, Tel. 0848 800 858
Seelsorge.net, Angebot der reformierten und katholischen Kirchen
Muslimische Seelsorge, Tel. 043 205 21 29
Jüdische Fürsorge, info@vsjf.ch
Kinderseele Schweiz, Beratung für psychisch belastete Eltern und ihre Angehörigen
Angehörige.ch, Beratung und Anlaufstellen
Verein Familientrauerbegleitung.ch
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