Spektakel im WankdorfAktualisiert 18. August 2021, 23:07Kämpferisches YB siegt gegen Ferencvaros trotz Unterzahl
Im Hinspiel der Champions-League-Playoffs empfing YB im Wankdorf Ferencvaros aus Budapest und besiegte die Ungarn in einer ereignisreichen Partie knapp.



Erneut musste YB mit einem frühen Rückstand auskommen, korrigierte diesen aber innert drei Minuten. Nach einem Platzverweis kämpfte sich YB noch zum Sieg. Die Berner waren gegen den ungarischen Rekordmeister Ferencvaros Budapest als Favorit ins Spiel gegangen – trotz gewichtiger Absenzen: Aebischer war gesperrt, Lauper, Lustenberger, Van Ballmoos, Monteiro und Nsame fehlten verletzt. Gegen YB sprach zudem, dass die Berner zwischen 2016 und 2020 dreimal in den CL-Playoffs scheiterten. Das soll nun nicht mehr passieren.
YB-Trainer David Wagner wollte ein Team, das sich «vorne weiterhin viele Chancen erspielt, diese besser nutzt und hinten extrem fokussiert und konzentriert auftritt.» Der Schweizer Meister legte zwar gut los, lag aber nach einem groben Schnitzer von Mohamed Camara in der 14. Minute bereits 0:1 zurück. YB reagierte umgehend und kam durch einen Schuss von Meschack Elia, der von Christian Fassnacht noch abgelenkt wurde, drei Minuten später zum Ausgleich.
Umstrittener Notbremsen-Entscheid gegen Hefti
25. Minute, der nächste Rückschlag: Silvan Hefti flog nach einer Notbremse mit Rot vom Platz – ein harter Entscheid. Ausserdem gab es Penalty. Diesen verschossen die Ungarn zwar, doch Martins lenkte den Nachschuss ins Tor. Zum Glück für YB intervenierte dann der VAR, der auf Foul am Luxemburger entschied, so blieb es zunächst beim 1:1. Auch in Unterzahl spielte YB in der Folge weiter nach vorne und wurde dafür belohnt, Vincent Sierro traf in der 40. Minute mit einer sensationellen Direktabnahme zum 2:1.
In der zweiten Halbzeit bewiesen die Berner auch mit nur 10 Spielern Moral und suchten weiter ihr Heil in der Offensive. In der 65. Minute wurde YB für seinen Aufwand belohnt. Ulisses Garcia fasste sich ein Herz und schlenzte den Ball zum 3:1 ins Eck. Frank Boli konnte mit seinem zweiten persönlichen Tor in der 82. Minute dann für Ferencvaros aus dem Nichts auf 2:3 verkürzen, doch dabei blieb es. (hua)
Deine Meinung zählt
Das wars! YB gewinnt hier mit 3:2!
Vier Minuten Nachspielzeit
Noch vier Minuten bibbern, dann ist der YB-Sieg Tatsache.
Ngamaleu beinahe mit dem 4:1
Das war knapp! Der heute gross aufspielende Ngamaleu hat auf der linken Seite erstaunlich viele Freiheiten und zieht dann trocken ab. Der Ball zischt wenige Zentimeter neben dem Ferencvaros-Kasten vorbei.
Maceiras und Mambimbi kommen für Fassnacht und Elia.
YB zittert
Der Anschlusstreffer hat den Ungarn Mut gemacht. Um ein Haar kommt Ferencvaros hier noch zum Ausgleich. Die YB-Abwehr kann mit vereinten Kräften geradeso noch klären.
3 : 2
Das gibts ja nicht. Ferencvaros zeigt hier eine äusserst bescheidene Leistung und kommt doch noch zum Anschlusstreffer. Franck Boli hat etwas Platz im YB-Strafraum und haut das Leder ähnlich trocken wie bei seinem ersten Tor ins Netz. Dieser Treffer kam nun völlig aus dem Nichts.
15'600 Fans im Wankdorf
Das Wankdorf ist heute nur halb voll. Das wird dann in den Gruppenspielen der Champions League garantiert anders sein.

Faivre klärt Freistoss stark zur Ecke
Dass Guillaume Faivre einst sein Team in die Champions League hexen wird, hätten die Fans des FC Thun vor wenigen Jahren wohl auch kaum für möglich gehalten. Der Ersatz des verletzten von Ballmoos macht heute einen guten Job und ist stets zur Stelle, wenn er gebraucht wird.
Auswärtstore zählen nicht mehr doppelt
Nur nochmals zur Erinnerung – Die Auswärtstorregel wurde auf diese Saison hin von der Uefa abgeschafft. Damit stört der eine YB-Gegentreffer aus Schweizer Sicht auch weniger, als er das letzte Spielzeit noch getan hätte. Ein Zwei-Tore-Polster für das Rückspiel wäre für die Berner doch schon relativ komfortabel.
Standing Ovation für Vincent Sierro. Der Walliser in Diensten der Berner verlässt pünktlich zur YB-Viertelstunde unter tosendem Applaus das Feld und wird ersetzt durch Youngster Fabian Rieder.
Träumt hier der Schwingerkönig etwa bereits von der Königsklasse?

Ist das schon ein Frustfoul? Blazic säbelt einen Berner um und sieht die Gelbe Karte. Garcia darf den fälligen Freistoss schiessen, trifft aber nur die Mauer.
Was für eine Leistung von YB!
Das ist heute ohne Frage die bislang stärkste Performance des Schweizer Meisters in der neuen Saison. Trotz aller Widrigkeiten liefern die Berner dann, wann es am meisten drauf ankommt.
3 : 1
TOOOOOR für YB! 3:1! Ulisses Garcia rückt von der linken Seite nach Innen, läuft einige Meter nach vorne und schiesst dann bereits das zweite Tor in Unterzahl für den Schweizer Meister! Wahnsinn!
Ferencvaros bislang enttäuschend
Wir wollen es nicht verschreien, aber was die ungarischen Gäste trotz Überzahl bislang zeigen, entspricht garantiert nicht Champions-League-Niveau. Hoffen wir, dass es so bleibt und YB den Heimsieg ins Trockene bringt.
Camara beinahe mit dem 3:1!
Ach, wie hätten wir das Mohamed Camara gegönnt! Der Unglücksrabe des YB-Gegentreffers kommt nach einem Eckball vor dem gegnerischen Tor frei zum Abschluss und schiesst fast den dritten Berner Treffer. Ferencvaros-Goalie Dibusz kann gerade noch parieren.
Siebatcheu muss sichtlich angeschlagen runter und wird durch Kanga ersetzt. Hoffen wir, dass bei den Bernern die Absenz ihres Goalgetters nicht ins Gewicht fällt.
YB sucht das 3:1
Der Schweizer Meister lässt sich auch in Unterzahl nicht zu fest in die Defensive zurückdrängen und versucht nach Ballgewinn trotzdem oft schnell umzuschalten und den dritten Treffer zu suchen.
Vielversprechender YB-Gegenstoss
Elia und Fassnacht kombinieren sich bei einem Konter durch und holen zumindest einen Eckball heraus. Nicht wirklich gefährlich, aber es zeigt doch, dass die Berner weiter am Drücker bleiben.
Laidouni langt gegen Ngamaleu kräftig zu und sieht nun Gelb.
Wingo foult Garcia hart
Wingo haut Garcia von den Socken und kommt um die Gelbe Karte herum. Die Berner Fans und die YB-Trainerbank können es kaum fassen. Der schottische Schiedsrichter muss jetzt echt aufpassen, dass ihm die Partie nicht entgleitet.
Fazit zur ersten Halbzeit
«Was hier los war, das reicht für drei Spiele», sagt Blue-Experte Marcel Reif und trifft damit den Nagel auf den Kopf. YB legt, vom euphorischen Heimpublikum angetrieben, wie die Feuerwehr los, verpasst aber die Führung und wird dann kalt geduscht. Boly profitiert in der 14. Minute von einem kapitalen Bock von YB-Verteidiger Camara und trifft aus dem Nichts zu der Führung für Ferencvaros.
Die Berner zeigen aber Moral und kommen durch einen Weitschuss von Elia zum postwendenden Ausgleich (16.). In der 25. Minute überschlagen sich die Ereignisse: Hefti reisst seinen Gegenspieler im Strafraum zu Boden. Weil der äusserst strenge schottische Schiedsrichter Callum die Szene als Notbremse taxiert, wandert der Rechtsverteidiger mit Rot vom Platz. Den folgenden Penalty schiesst Uzuni an den Pfosten. Martins lenkt den Nachschuss anschliessend ins eigene Netz. Weil zuvor ein Berner gefoult wird, erkennt der Unparteiische nach Intervention des VAR zur Freude von YB das Tor letztlich aber ab. In der 40. Minute folgt dann der vorläufige Berner Höhepunkt: Vincent Sierro haut das Leder aus rund 20-25 Metern mit voller Überzeugung traumhaft in die Maschen und lässt den gelbschwarzen Traum von der Champions League hochleben.
Weiter gehts mit der zweiten Halbzeit!
Ohne Wechsel kommen die beiden Teams wieder zurück aufs Feld.
Pausenpfiff im Wankdorf! YB führt mit 2:1 und hätte beinahe noch vor dem Gang in die Katakomben den Ausgleich kassiert. Laidouni kommt nach einem Konter frei zum Abschluss. Wenige Sekunden vorher hatte Fassnacht auf der Gegenseite eine gute Gelegenheit.