Europa: Schlechte Luft schadet vor allem Kindern und Jugendlichen

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EuropaSchlechte Luft schadet vor allem Kindern und Jugendlichen

Zwar konnte in Europa die Luftqualität verbessert werden, dennoch sterben jährlich noch immer 1200 Menschen unter 18 Jahren an Luftschadstoffen. 

Die Luftverschmutzung ist in Europa das grösste Umweltrisiko für die Gesundheit: Die Skyline von Mailand versinkt im Smog und im Nebel. (Archivbild)
Kinder und Jugendliche leiden besonders unter schlechter Luft: Kohlenkraftwerk in Polen. (Archivbild)
Es seien in den letzten Jahren zwar Fortschritte gemacht worden, dennoch liegen die Werte in Europa über den Grenzwerten der WHO: Ein Stahlwerk in Italien. (Archivbild)
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Die Luftverschmutzung ist in Europa das grösste Umweltrisiko für die Gesundheit: Die Skyline von Mailand versinkt im Smog und im Nebel. (Archivbild)

REUTERS/Flavio Lo Scalzo

Darum gehts

  • Eine zu hohe Luftverschmutzung in Europa gefährdet noch immer vor allem Kinder und Jugendliche.

  • Luftschadstoffe verursachen jährlich europaweit «mehr als 1200 vorzeitige Todesfälle bei Menschen unter 18 Jahren», heisst es in einem Bericht der Europäischen Umweltagentur.

  • Kinder seien körperlich aktiver als Erwachsene und aufgrund ihrer Körpergrösse verstärkt Schadstoffen wie Autoabgasen ausgesetzt.

Trotz einer deutlich verbesserten Luftqualität gefährdet noch immer eine zu hohe Luftverschmutzung in Europa vor allem Kinder und Jugendliche. Einem am Montag veröffentlichten Bericht der Europäischen Umweltagentur (EEA) zufolge verursachen Luftschadstoffe jährlich europaweit «mehr als 1200 vorzeitige Todesfälle bei Menschen unter 18 Jahren» und erhöhen das Risiko von Krankheiten im weiteren Lebensverlauf «erheblich».

Wie bei Erwachsenen sei die Luftverschmutzung das grösste Umweltrisiko für die Gesundheit von Minderjährigen und verkürze deren Lebenserwartung, hiess es in dem Bericht der EU-Behörde mit Sitz in Kopenhagen. Für ihren ersten Bericht, bei der speziell Kinder im Fokus standen, untersuchte die EEA Luftschadstoffe in mehr als 30 Ländern.

Demnach liegen die Werte der wichtigsten Luftschadstoffe trotz der Fortschritte der vergangenen Jahre in vielen europäischen Ländern hartnäckig über den Grenzwerten der Weltgesundheitsorganisation (WHO), «insbesondere in Mittelosteuropa und Italien». In einem früheren Bericht vom November hatte die EEA der EU einen richtigen Weg bescheinigt, um ihr Ziel zur Senkung der vorzeitigen Todesfälle um mehr als 50 Prozent bis zum Jahr 2030 im Vergleich zu 2005 zu erreichen.

Schlechte Luft erhöht zahlreiche Gesundheitsprobleme

Den am Montag veröffentlichten Zahlen zufolge waren im nun untersuchten Jahr 2021 jedoch 97 Prozent der Menschen in Städten einer Luft ausgesetzt, die nicht den WHO-Richtlinien entspricht. Die schlimmste Luftverschmutzung geht demnach von Feinstaub aus, gefolgt von Stickstoffdioxid (NO2) und Ozon (O3).

Die Luftverschmutzung erhöht laut EEA das Risiko für zahlreiche Gesundheitsprobleme wie «Asthma, eine eingeschränkte Lungenfunktion, Atemwegsinfektionen und Allergien». Die EEA wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass bereits jetzt neun Prozent der Minderjährigen in Europa unter chronischem Asthma leiden.

Zudem seien Kinder körperlich aktiver als Erwachsene und aufgrund ihrer Körpergrösse verstärkt Schadstoffen wie Autoabgasen ausgesetzt. Die Behörden müssten daher mehr tun, um die Luftqualität zu verbessern – insbesondere in der Nähe von Schulen, Kindergärten und Sportanlagen sowie an Verkehrsknotenpunkten.

(AFP/chk)

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