Trotz gefrorenen SeenSchlittschuh-Spass lässt noch auf sich warten
Die anhaltenden Minus-Temperaturen sorgen auch im Mittelland für zugefrorene Seen. Viele davon sind derzeit aber noch gesperrt.

Auch diese Natur-Eisbahn in Zimmerwald musste wegen der Schneefälle mittlerweile gesperrt werden.
Leser-ReporterVäterchen Frost ist in bester Verfassung: Seit einigen Tagen beschert er uns eisige Temperaturen. Laut Meteo Schweiz sackt das Thermometer gar noch weiter ab. Dies hat zur Folge, dass auch im Flachland viele Seen zufrieren. Wer jedoch bereits vom Schlittschuh-Spass auf der Natureisbahn träumt, freut sich womöglich umsonst: Vielerort sind die gefrorenen Seen nämlich noch oder schon wieder gesperrt.
So etwa der Egelsee in der Stadt Bern. Schuld sei der anhaltende Schneefall, erklärt Patrick Sutter, Präsident des Leists Schosshalden-Ostring-Murifeld. «Die Eisoberfläche ist zu uneben, weil sich der Schnee darauf festgesetzt hat.» Sutter ist jedoch guter Dinge, dass es nach der Bearbeitung des Eises doch noch mit dem Schlittschuhaufen klappt – «aber frühestens nächste Woche.»
Betreten auf eigene Gefahr
Auch auf dem Karpfenteich im Liebefeld-Park können wegen der weissen Pracht keine Pirouetten gedreht werden. «Die Eisqualität ist einfach zu schlecht», weiss Markus Kaufmann, Präsident des Liebefeld-Leistes. Zwar erfolge in den nächsten Tagen eine weitere Beurteilung, doch er ist wenig zuversichtlich: «Die Resthoffnung, dass wir den Teich noch freigeben, ist relativ klein.»
Gar nie offiziell freigegeben wird der Moossee, obwohl er gefroren ist. «Betreten auf eigene Gefahr», steht dort auf einem Schild. Die Gemeinden Moosseedorf und Urtenen-Schönbühl lehnen bei Unfällen jede Verantwortung und Haftung ab. Das Gefahrensignal zeigt offenbar Wirkung: «Bisher haben kaum Leute den See betreten», sagt Jonas Borunka von der Gemeindeverwaltung Moosseedorf.
Blausee gefriert gar nie
Auch in Thun müssen sich Freunde von Natureisbahnen gedulden. «Der Lachenkanal ist noch nicht ganz zugefroren», sagt Polizeiinspektor Peter Schütz. Insbesondere am Steg gebe es brüchige Stellen. Zudem sei das Eis mit aktuell sieben Zentimetern zu dünn. «Bei der momentanen Qualität müssen es mindestens 15 Zentimeter sein», so Schütz. Messungen würden täglich durchgeführt. «Dieses Wochenende werden wir den Kanal aber sicher nicht mehr freigeben.»
Manch kleine Gewässer gefrieren trotz frostigen Temperaturen gar nicht. Der Blausee etwa weist das ganze Jahr über eine konstante Temperatur zwischen vier und fünf Grad Celsius auf. Mehr als ein winterliches Kältebad ist dort nicht möglich.
Eisdisco in Koppigen
Dass es für den Eislauf im Freien aber nicht zwingend ein Gewässer braucht, zeigt Koppigen. Dort verwandelte der Eishockey-Club den Parkplatz des Freibads kurzerhand in eine Natureisbahn – inklusive Unterhaltungsprogramm: «Am Wochenende veranstalten wir eine Eisdisco», sagt EHC-Sportchef Matthias Scheurer. Die Eisbahn sei vor allem bei Schulklassen sehr beliebt.